Beiträge

Entdeckungslust
(auch für Einheimische)

01-isartorEin Sonntagmorgen im Oktober 2014, ca. 15 Personen stehen innerhalb der rekonstruierten Mauern des Isartors in München. Wir erwarten unsere Führerin, die uns laut Programm der Münchner Volkshochschule die sichtbaren und unsichtbaren Reste der mittelalterlichen Münchner Stadtmauern zeigen soll. Pünktlich erscheint sie, die Anmeldeliste wird abgehakt, es kann losgehen. Weiterlesen

Auf dem Weg zum ehemaligen Millionendorf

 

mocikat-muc60 Jahre ist es her, seitdem das große Sterben von München bis in die entlegensten Bergregionen grassierte. Die 20-jährige Pia lebt im Hochgebirge, ihre Mutter ist verstorben und ihr Bruder hat sich auf den Weg nach MUC gemacht, so heißt die alte oberbayerische Hauptstadt im Jahr 2120, sie hat nichts mehr von ihm gehört. Weiterlesen

Band der Woche

Mexikanischer Grusel-Schick sieht man auch hierzulande immer häufiger, vor allem Ende November, wenn der Dio de los Muertos gefeiert wird, bemalt man sich gerne das Gesicht mit einem fantasievollen Totenschädel. Wie das musikalisch umgesetzt werden kann, zeigen drei Musiker aus Schwaben: Los Skeleteros, nach eigenen Angaben „zu gut für die Hölle und zu schlecht für den Himmel“, machen Mariachi Punk, der jeden Latin Lover zum schmelzen bringt. Wir stellen euch die drei Untoten als Band der Woche vor.

Musik

Wem die Ohren noch von Last Christmas bluten, kann geholfen werden: Zum Beispiel mit Perpetual Descending into Nothingness der deutschen Kapelle Obscure Infinity! Torshammare sagt euch auch, warum. Weiterlesen

Höllenfahrt

Faust – das ist DER Monolith deutscher Dichtkunst, ein zweigeteiltes Textgebirge aus insgesamt gut 12.000 Versen, mit dem fast jeder im Laufe seines Lebens mal konfrontiert wird und das schon viele Regisseure von verschiedensten Seiten zu erklimmen versucht haben. Im Münchner Residenztheater hat sich Martin Kušej dieser Sache angenommen, doch hat er aus dem Gebirge zunächst mal eher einen Steinbruch gemacht: Zusammen mit der Dramaturgin Angela Obst und dem Autor Albert Ostermaier hat er für seinen Faust eine ganz eigene Textfassung erarbeitet, in der Passagen aus Teil I und II miteinander vermischt, mitunter in andere Reihenfolge gebracht und auf andere Personen verteilt sind. Wer sich auf das klassische Reclam-Heftchen verlässt, wird dem Ganzen eher desorientiert gegenüberstehen, weswegen das Residenztheater auf seiner Website auch einen pdf-Download des gespielten Textes anbietet.

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Die Organisatoren der Grünen Hölle (dem Nachfolger von Rock am Ring) haben sich entschlossen, Ende Mai nächsten Jahres im Olympiapark in München ein Festival zu veranstalten: das Rockavaria. Erste Bands stehen schon fest, unter anderem werden KISS, Metallica und Muse als Headliner zu sehen sein.

Rockavaria Banner

Heavy Stuff!

… ist das neue Album der Münchner von Free Key Bit Chess, das sie unter dem Titel Havoc unters Volk bringen. Seit 1995 gibt es die Truppe, in der jetzigen Besetzung Steiff (Vox),fkbc-havoc_cover Hamid (Bass), Mick (Gitarre) und Harry (Drums) sind die „Bitchen“, wie ihre Fans sie nennen, seit 2008 unterwegs (aber das könnt ihr noch einmal in unserem Band-der-Woche-Interview nachlesen). Havoc ist allerdings erst das zweite Album des Quartetts und am 17.10. via Sonic Revolution erschienen – und wo Havoc draufsteht, ist auch Havoc drin.

p1050363-2Dem Wunsch eines Kaisers (s. Alter Hof, Tag des offenen Denkmals) kommt man natürlich nach, drum schaue ich mir am 14.09. anlässlich des Tags des offenen Denkmals auch noch die Alte Münze an. Auf der anderen Seite der Pfisterstraße erstreckt sich das rechteckige Gebäude der ehemaligen Kunst- und Wunderkammer (im obersten Stockwerk) und eines frühen Marstalls (im Erdgeschoss). Von außen lässt das grüne, im 16. Jahrhundert erbaute Gebäude nicht darauf schließen, was es im Innenhof zu bieten hat. Weiterlesen

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Und wieder dürfen wir sozusagen eine „Hausband“ hier vorstellen: Free Key Bit Chess aus München, euch Forumsusern sicherlich bekannt durch Hamlet, bringen demnächst ihren neusten Silberling Havoc unter die Leute – mehr als Grund genug, euch die vier Herren vorzustellen: 

Wer verbirgt sich hinter Free Key Bit Chess?
Steiff – Vocals
Mick – Gitarren
Harry – Drums
Hamid – Bass

Müsste man eure Musik in eine Schublade stecken und ein Genre-Etikett darauf kleben, welches wäre das?
Wütender, räudiger und riff-orientierter Heavy Metal in all seinen Facetten, aber immer mit einer guten Portion Melodie. Weiterlesen

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Am 14. September enthielt das Programm des Tags des offenen Denkmals auch den Alten Hof. Eigentlich kenne ich das Gebäude schon seit meiner Schulzeit, aber warum nicht Altbekanntes wieder entdecken? Weiterlesen

In der Eiswüste der Seele

Ehe- und Geschlechterkriege auf offener Bühne sind nichts Neues im Theater – ein Urvater des Genres dürfte August Strindberg sein, in jüngerer Zeit feierten damit Autoren wie der Schwede Lars Norén und natürlich Yasmina Reza mit ihrem Gott des Gemetzels Erfolge, letztere insbesondere auch im Kino. Zum Spielzeitauftakt im Münchner Residenztheater steht nun Edward Albees 1962 entstandener Klassiker der Moderne Wer hat Angst vor Virginia Woolf? in der Inszenierung von Intendant Martin Kušej auf dem Programm, ein schonungsloser Seelenstriptease, der nicht zuletzt auch durch die geniale und oscarprämierte Verfilmung mit Elizabeth Taylor und Richard Burton Berühmtheit erlangte.

George und Martha sind ein in inniger Hassliebe verbundenes Ehepaar, er 46, sie 52, er Geschichtsdozent an einem mittelmäßigen amerikanischen College, sie die Tochter des Collegepräsidenten, die keinen Hehl daraus macht, dass sie ihren Gatten für einen Komplettversager hält, weil er irgendwann in der Mitte der Karriereleiter stehengeblieben ist. Ebenso kennt aber auch George die wunden Punkte und Verletzlichkeiten Marthas, und so zelebrieren beide ihre Rituale gegenseitiger seelischer Nadelstiche, ohne sich aber voneinander lösen zu können. Weiterlesen