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cryo-1Der Samstag beginnt für mich schon recht früh, bereits um halb zwei Uhr stehe ich vor der Amphibühne und schaue mir die Schweden von Cryo an. Vor einigen Jahren sah ich sie bereits in ihrem Heimatland und war durchaus angetan, und dieser gute Eindruck bestätigt sich selbst im grellen Mittagslicht. Martin Rudefeldt und Torny Gottberg lassen es richtig krachen mit ihrem durchdachten, oft untypischen EBM- und Electrosound, die ersten Reihen tanzen sich geschlossen warm, und der Auftritt ist viel zu schnell zu Ende. Well done!
no-sleep-1Schwedisch geht es auf der Parkbühne weiter mit den Newcomern von No Sleep by the Machine. Die Band siedelt ihre Musik irgendwo in der Schnittmenge aus Skinny Puppy und langsamen EBM-Sounds an und macht daraus etwas ganz Eigenes. Harsche, eindringliche Vocals, minimalistisches Soundgerüst, ein Sänger, der seine Seele in die Musik legt – auch das harte, aber lohnenswerte Kost! Weiterlesen

Leider spielt das Wetter heute überhaupt nicht mit, es regnet in Strömen, draußen mag man sich gar nicht aufhalten, und das sorgfältige Styling leidet bei vielen auch schon recht bald. Sehr schade! Aber dafür kann niemand was, und alle versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Weiterlesen

Bands der Woche

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Die Anreise zum DMF 2015 dürfte für die dieswöchigen Bands der Woche nicht zu lange dauern: Die Österreicher SadoSato und die Münchner Mundtot wollen Ende April den Tanzboden in den Münchner Optimolwerken zum Beben bringen. Schaut euch auch unsere Informationen rund um das Festival und München an, und alle bisher vorgestellten Kapellen könnt ihr hier ansehen. Bei uns gibt es einiges zu entdecken!

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 Bücher

Auf eine fantastische Reise durch die Geschichten von J.R.R. Tolkien nimmt uns Tina mit: Das Silmarillion bringt euch zu Mittelerde und Weiterlesen

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Die Münchner Jungs von Mundtot bringen ihre Musik seit sechs Jahren in die Gehörgänge. Für das Dark Munich Festival vom 30. April bis 3. Mai 2015 dürften sie ihren kürzesten Anfahrtsweg haben. Zur Einstimmung haben sie sich aber die Zeit genommen, unsere Fragen zu beantworten: Weiterlesen

Die vier Newcomer von Mundtot aus München veröffentlichen heute ihr zweites Studioalbum. Schatten lautet der Titel des Albums und verspricht mit zehn neuen Songs und zwei Bonustracks rockige und emotionale Stücke, die aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Weiterlesen

Maskenhaft

Zu einem neuen Album gehört auch eine Tour. Und die Münchner brauchten sich keine Gedanken machen, dass ASP sie vergessen würde. So lockten Maskenhaft und ein lauer Herbstabend zahlreiche, schick herausgeputzte Fans in die Muffathalle.

Mit Mundtot hatten ASP sich eine lokale Band als Support ausgesucht, die auch pünktlich um 20 Uhr ihre Show begannen. So richtig wollte das Publikum allerdings nicht in Fahrt kommen, auch wenn die Band sich sehr viel Mühe gab, kamen die Stücke vor allem in den hinteren Reihen nicht wirklich an. So hielt sich auch der Applaus in Grenzen. Ein paar treue Fans hatten sich zum Glück der Band in die vorderen Reihen gedrängelt, so bekamen Mundtot wenigstens bei „Endzeit“ und „Virus Mensch“ ein bisschen mehr Zuspruch. Ich fand den Auftritt nicht schlecht, habe mich auch hier und da mal beim Tanzen erwischt, aber so ganz wollte der Funke leider nicht überspringen. Weiterlesen

Mundtot ist eine aufstrebende Münchner Band, die viel zu sagen hat. Sehr kritisch setzen sich die vier jungen Männer mit Politik und Gesellschaft auseinander und wollen zum Nach- und Umdenken anregen. Am 20.04.12 erscheint ihr Debütalbum „Spätsommer“, das man mit Spannung erwarten darf. Bassist und Sänger Tino hat sich die Zeit für ein Interview genommen. 


Ambitionierte Band aus München: Mundtot
Quelle: Mundtot

Kyra Cade: Wer sind die vier Männer, die hinter Mundtot stecken?
Tino: Das sind Cesco, zuständig für die elektronischen Klänge, Flo am Schlagzeug, Davo an der Gitarre und meine Wenigkeit, Tino, am Bass und Gesang.

K. C.: Ihr habt euch 2009 als Elektroprojekt zusammengefunden, seid dann aber klassisch mit Gitarre, Bass und Drums aufgetreten. Warum war euch dieser Gegenpol zu reinem Synthiesound wichtig?
Tino: Auch dem wärmsten Analog-Synthesizer geht dieser organische Klang echter Saiteninstrumente, bzw. echter Drums ab. Zudem ist das klassische Rock-Line-Up audiovisuell einfach eine komplett andere Liveerfahrung. Egal wie bescheiden die PA ist, ein echtes Schlagzeug knallt, solang der Drummer reinhaut und eine E-Gitarre kracht einfach nochmal ganz anders als ein Sequencer.

K. C.: Warum nennt sich eine Band, die doch so viel zu sagen hat, „Mundtot“?
Tino: Der Name ist eben in unserer heutigen Zeit Programm. Das erschien passend.

K. C.: Wie viel Wut und Frustration stecken in euren Songs?
Tino: Frustration klingt immer nach Kapitulation. Mit Gejammer soll das jedoch nichts zu tun haben. Es ist uns jedoch auf jeden Fall sehr wichtig, ehrlich zu sein. Es gibt wohl nichts Schlimmeres als gespielte Emotionen.

Mit Leib und Seele hinter der Musik stehen

K. C.: Worauf möchtet ihr die Menschen da draußen aufmerksam machen?
Tino: Ein Handeln ohne Ziel ist ein sinnloses Handeln. Welchen Zielen wollen wir folgen? Gibt es etwas, wofür es sich zu handeln lohnt, oder bleibt am Ende nur die triste Gleichung: Work – Buy – Consume – Die? Das muss jede/-r für sich entscheiden.

K. C.: Was macht Mundtot aus?
Tino: Ein Zuschauer kam nach unserem letzten Auftritt zu mir an den Merchandisestand und sagte mir, dass wir ihm an diesem Abend am besten gefallen hätten. Auf meine Frage, wieso das so sei, antwortete er, dass es bei uns einfach nicht so scheint, als würden wir vier nur eine Rolle auf einer Theaterbühne spielen, sondern wirklich mit Leib und Seele hinter unserer Musik stehen.
Das fand ich ein sehr schönes Kompliment, weil es das ausdrückt, wie wir vier uns selbst sehen.

K. C.: Welche Künstler haben euch am meisten geprägt?
Tino: Das ist schwierig zu sagen, weil wir sehr verschiedene Einflüsse haben. Flo hört zum Beispiel überwiegend Metal und Funk, aber auch elektronischere Bands wie Project Pitchfork. Davo hingegen hört sehr viel Rock a la Pink Floyd, aber auch Punkbands und ist ein großer Rammsteinfan. Cesco mag es gern hart und laut (Industrialrock a la Marilyn Manson), aber auch ganz konträr dazu Klassik. Und ich höre sehr viel elektronische Musik (DnB, Minimal, Dubstep), aber auch gitarrenlastigeres, was dann von Killing Joke bis Slipknot reichen kann.

K. C.: 2010 war ein tolles Jahr für euch: Support für Mono Inc. und beim Regensburger Gothic Treffen u.a. mit Clan of Xymox und Combichrist auf der Bühne. Was war für euch das Highlight?
Tino: Ganz klar der Support für Mono Inc. München gilt ja eher als schwieriges Publikum, vor allem für Newcomer. Das Publikum an diesem Abend war aber einfach nur gut. Die Leute waren offen für neue Musik und sofort dabei, wir hatten unglaublichen Spaß auf der Bühne.

Headliner, Debütalbum und neuer Musikclip

K. C.: Dieses Jahr seid ihr sogar Headliner beim RGT. Macht das stolz? Erwacht da das „Wir haben alles richtig gemacht“-Gefühl?
Tino: Stolz macht es auf jeden Fall. Es freut uns unheimlich, dass wir dieses Jahr Headliner auf diesem schönen Festival sein dürfen.

K. C.: Am 20.04. bringt ihr euer Album „Spätsommer“ raus. Was erwartet uns?
Tino: Ein Album, in dem wir in elf Songs versucht haben, mit Hilfe elektronischer Sounds, Rockgitarren und deutschen Texten, unsere Stimmung in den letzten drei Jahren musikalisch einzufangen.

K. C.: Derzeit arbeitet ihr auch an eurem zweiten Musikclip. Der erste zum Song „Virus Mensch“ ist recht düster, stellenweise an Szenen aus „The Ring“ erinnernd. Spielt ihr gerne mit Abscheu, Ekel, Horror?
Tino: Die Assoziationen zu Filmen wie „The Ring“ waren eher Zufall und haben sich erst im Schnitt so ergeben. Wir haben einfach versucht den Text bestmöglich visuell umzusetzen. Bei diesem Song hat es sich einfach angeboten, mit düsteren Elementen zu spielen.

K. C.: Könnt ihr schon etwas über das neue Video verraten?
Tino: Nur so viel: Wie man auf Facebook schon sehen kann, wird es ein sehr schönes, altes, amerikanisches Musclecar enthalten.

K. C.: Könnt ihr schon sagen, wann der neue Clip zu sehen sein wird?
Tino: Wir planen den Release diesen Sommer.

„Schluss mit den Lügen!“

K. C: Ihr kommt aus München. Derzeit kann man aufFacebook abstimmen, wen man als Goth-Rock-Newcomer auf dem Dark Munich Festival 2013 sehen möchte. Wäre es etwas Besonderes für euch, auf diesem Festival in der Heimat aufzutreten?
Tino: Wir finden es sehr schön, dass es nun auch im Süden immer mehr Festivals für die Alternative- / Gothicszene gibt. Dieses Jahr fand das DMF ja zum ersten Mal statt und es sah schon sehr vielversprechend aus. Daher würden wir uns natürlich sehr freuen, 2013 dort zu spielen, gerade weil es unsere Heimatstadt ist.

K. C.: Mit wem würdet ihr gerne mal zusammenarbeiten?
Tino: Der absolute Traum wäre ein Album produziert von Trent Reznor. Dieser Mann ist pure Kreativität.

K. C.: Wenn ihr drei Dinge verändern könntet, welche wären das?
Tino: Wir würden nur eine Sache ändern: Schluss mit den Lügen, die uns die Medien jeden Tag mundgerecht servieren!

K. C.: Pläne für die Zukunft von Mundtot?
Tino: Weitere Songs veröffentlichen, noch mehr Auftritte und noch mehr Menschen erreichen zu dürfen.

K. C.: Ein paar Worte zum Schluss?
Tino: Danke für das Interview, ich finde es sehr schön und wichtig, dass man sich gerade in Subkulturen gegenseitig unterstützt.

K. C.: Vielen Dank für das Interview!