Beiträge


Es sollte bekannt sein, trotzdem muss es leider wohl noch sehr häufig wiederholt werden, bevor sich etwas ändert: Betroffene von sexualisierter Gewalt und anderen Übergriffen sehen sich grundsätzlich der sehr realen Gefahr gegenüber, nicht ernst genommen zu werden, wenn sie über das Erlebte sprechen oder Anzeige erstatten – sei es bei den Behörden, von Dritten oder in der Öffentlichkeit. Und immer noch werden oft die Betroffenen selbst beschuldigt, dass sie etwa irgendwie „selber schuld“ seien oder aus irgendwelchen Gründen nur jemanden verleumden wollten. Wer trotzdem öffentlich über das Geschehene spricht und Anzeige erstattet, kann sich unter Umständen selber mit juristischen Folgen konfrontiert sehen, wenn ein Übergriff nicht genau so bewiesen werden kann, wie das Gericht es fordert. Ren Aldridge von der Londoner Punk-/Post-Hardcore-Band Petrol Girls schreibt auf Bandcamp dazu:
„On the one hand, the criminal justice system consistently fails and often further traumatises the minority of survivors who decide to report to the police. This system clearly does not protect the majority of survivors and I personally do not believe it holds any answers in dealing with gender based violence. Then on the other hand, when survivors and their allies try to protect one another by speaking out about abusive behaviour, they become vulnerable to libel / defamation law. And in both criminal and libel cases, the burden of truth is placed on the survivor. Literally what does the law expect us to do?“

Weiterlesen