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Hitzeschlacht und Battle Songs

München glüht seit Wochen, daheim schmilzt die Schokolade in der Wohnung, und eigentlich wäre ein kühler Badesee sehr viel verlockender als ein Abend in der Backstage-Sauna. Wären da nicht das unbedingt zu unterstützende Free & Easy-Festival sowie vier Bands aus dem Pagan- und Folk-Metal-Bereich, die zum Teil weite Wege auf sich genommen haben, um heute Abend die Temperaturen noch mehr in die Höhe zu treiben. Dalriada sind zum Beispiel extra aus Ungarn angereist, Triddana aus Argentinien feiern ihren Tourabschluss, und Reysswolf haben es aus Regensburg zwar nicht so weit, sind aber dafür zum ersten Mal in München auf der Bühne. Mit Mornir aus Freising, einer der besten lokalen Pagan-Metal-Bands, gibt’s noch ein weiteres Schmankerl, und so begebe sogar ich als bekennender Kältefan mich freudig ins Backstage. Weiterlesen

Auf zu neuen Ufern

PRIMORDIAL-EATR_highVier Jahre sind seit dem gefeierten Album Where greater men have fallen vergangen, und Primordials Sänger Alan Averil „Nemtheanga“ nahm sich Zeit für sein doomorientiertes Soloprojekt Dread Sovereign, mit dem er letztes Jahr auch eine Clubshow in München gespielt hat (Link zur Review). Nun ist es Zeit für das mittlerweile neunte Primordial-Album Exile amongst the ruins, das mit den Gitarristen Ciarán MacUilliam und Michael O’Floinn, Bassist Pól MacAmlaigh und Simon O’Laoghaire am Drumset im heimischen Dublin eingespielt wurde. Aus praktischen und zeitlichen Gründen wurde das kleine Camelot Studio direkt neben ihrem Proberaum gewählt. Wie haben sich die beengte Umgebung und der Umstand, dass man, laut Presseinfo, anders als sonst vorher kaum zusammen komponieren konnte, auf das Album ausgewirkt? Hören wir es an und bilden uns ein Urteil. Weiterlesen

Odins Söhne

695_Vintersorg_CMYKOdin, was bin ich froh, dass es noch Bands des alten Schlages gibt! 1998 erstand ich in einer Metalbörse das Debütalbum namens Till Fjälls! Der Sound hat mich damals sehr beeindruckt. Im Laufe der folgenden Jahre erschienen weitere beachtliche Alben wie Ödemarkens son (1999) oder das viel beachtete Album Jordpuls (2011). Ich gestehe, die schwedischen Vikinger Vintersorg etwas aus den Augen verloren zu haben. Die Formation wurde 1996 in Skellefteå (Schweden) gegründet und besteht aktuell aus Vintersorg (Vocals, Guitars, Bass, Keyboards), Mattias Marklund (Lead Guitar, backing Vocals) und Simon Lundström (Bass, Vocals). Nun liegt mir ihr aktuelles Album Till fjälls, del II (eine Doppel CD) zum Review vor, und ich ließ mich nicht bitten. Weiterlesen

Tribal Gothic Rock aus Frankreich

NovaEtVeteraDie französische Band Nova Et Vetera aus Paris besteht schon seit 1998, dennoch ist jetzt erst ihre zweite LP Lightnings erschienen. Sie selbst haben für ihre Musik die Schublade Tribal Gothic Rock kreiert, was mich neugierig gemacht hat. Auch von Performance-Kunst lassen sie sich inspirieren und führen bei Konzertauftritten ein Pagan-Ritual durch. Das Cover der LP ziert ein Kreis aus unzähligen Einzellinien, der mich irgendwie an Neo-Tribal-Tattoo-Art erinnert und gleichzeitig sowohl sehr hohes Alter als auch Unendlichkeit ausstrahlt. Aber lassen wir die Langrille selbst sprechen. Weiterlesen

Raben, Nornen und Zauberei

fortid-coverFortið waren einst das Soloprojekt von Einar „Eldur“ Thorberg, der nach seinem Umzug von Island nach Norwegen im Jahr 2008 das Projekt zu einer vollen Band erweiterte. Damit änderte sich auch der musikalische Stil ein wenig, andere Einflüsse erweiterten den bis dahin recht traditionellen, harschen Black Metal der drei ersten Alben. Geblieben war aber zum Glück die tiefe, glaubwürdige Verhaftung in der altnordischen Mythologie. Pagan Black Metal wurde daraus, wie man auf Pagan Prophecies gut nachhören kann. Nach einigen Jahren gibt es nun mit dem fünften Album 9 neues Material dieser Band, das nahtlos an den Vorgänger anknüpft und dessen musikalisches Konzept konsequent weiterführt. Weiterlesen

Ein wechselhafter Abend bei stürmischem Wetter

Zu Beginn der stressigen Weihnachtszeit gab es für mich nochmal ein Konzerterlebnis zur Ablenkung und Entspannung. Omnia kamen mal wieder nach München in die Backstage Halle.
An einem regnerischen, kalten Abend war die Gaderobe extrem belagert, und Omnia ließen auf sich warten. Die Halle wurde ungeduldig, aber mit ca. 20 Minuten Verspätung betrat die Band dann endlich die Bühne. Weiterlesen

We’ll bi bäck!

Sick Midsummer V

Dieses kleine, aber extrem feine Festival war meine Entdeckung des Jahres 2013, und da war schon klar, dass wir vier unerschrockene Münchner uns auch zum fünften Geburtstag des Sick Midsummer Austria wieder auf den Weg ins Salzkammergut machen würden. Allein die Anfahrt ist schon das pure Vergnügen: Es geht auf konstant schlechter werdenden Straßen immer weiter bergauf, und wenn man nur noch Schotter unter den Reifen hat und sich am Anus Mundi wähnt, ist man fast da. Dieses Jahr hielten wir uns jedenfalls strikt ans Navi und wurden dafür mit einer Streckenführung belohnt, die nicht quer durch irgendwelche Gehöfte führte – allerdings hatten wir dafür auch schon letztes Jahr einiges an Benzin- und Lehrgeld gezahlt. Dieses Jahr hatten wir das Vergnügen, nichts ahnend um eine Kurve zu biegen, nachdem man von riesigen Landmaschinen bedrängt wurde, und plötzlich vor einem weißen Transporter zu stehen, dessen Insassen fröhlich mit einem Eingeborenen am Wegesrand diskutierten und offensichtlich Routeninformationen austauschten. Der Bus wendete schließlich in der Einfahrt, und siehe da: Die Herren von der Selbstentleibung fuhren den Berg wieder hinunter. Wir heizten fröhlich winkend vorbei und nahmen die Zeit: 30 Minuten schneller. Ein Hoch auf das GPS! Weiterlesen

Ein Pagan-Sturm in München

Das Paganfest ist mittlerweile eine feste Einrichtung, sowohl in der Festivallandschaft, als auch in München selbst. Seit dem Jahre 2007 tourt das Fest nun schon zum sechsten Mal schon durch Europa und beschert der bayrischen Hauptstadt in diesem Jahr schon Monate zuvor Vorfreude. Denn nicht nur, dass wir hier eine Extended Show spendiert bekommen haben, was bedeutet, dass zwei Bands mehr sich die Ehre geben, das Menü, sprich: die Running Order, liest sich äußerst vorzüglich. Das komplette Programm besteht aus Bands, deren Namen erfreuliches Drücken in Ohren und Magen verspricht, wenn die Bassdrumm rollt und die Gitarren schreddern. Kurz gesagt, man konnte sich auf einen gepflegten Metalabend freuen.

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