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Vienna Zombies calling

P1050810Bloodsucking Zombies From Outer Space, ein Bandname, den niemand so schnell vergisst. Gleichzeitig ist der Name auch Programm, denn die Wiener BZFOS bieten eine feine Kombination aus B-Movies, Horrorpunk und Psychobilly, die sie selbst einfach Horrorbilly nennen. Fünfzehn Jahre hat die Combo mittlerweile auf dem Gehilfen-Buckel, in denen sie mit ihren fulminanten Shows eine stetig wachsende Fangemeinde um sich scharen konnten. Was liegt also näher, als das Jubiläum auf einer Tour mit den Fans zu feiern? Dem wachsenden Erfolg und damit auch Zeitdruck fiel leider der Bassist Dr. Schreck zum Opfer, der sich aus familiären Gründen zurückziehen mußte. Zum Glück hat Sänger Dead Gein rechtzeitig zur Tour Dejan Decay als neuen Untoten ausgegraben. Weiterlesen

Good, better, Batmobilly

P1040666Lange ist es her, dass die Psychobilly-Legende Batmobile zu Gast in München war (nach eigener Aussage zwanzig Jahre!). Die Aufregung im Vorfeld war entsprechend groß, und so hatten die meisten meiner Bekannten entgegen sonstiger Gewohnheiten sich die Karten bereits im Vorfeld gesichert. Diejenigen, die das versäumt hatten, waren entsprechen nervös, aber letztendlich ist es dann doch nicht ausverkauft, und niemand muss draußen bleiben. Als wir gegen zwanzig nach acht am Strom eintreffen ist schon einiges los, draußen wie drinnen,und DJ Alley Cat King sorgt wie gewohnt für standesgemäße musikalische Unterhaltung. Weiterlesen

Bloody (Easter) holiday

P1020620Konzerte im Strom sind ja immer recht pünktlich, und so ist es beim für 20:30 Uhr angekündigten Beginn kein Wunder, dass bei meinem Eintreffen zwanzig Minuten früher schon gut was los ist, und es füllt sich rasch weiter. Dennoch ist der hintere Teil des Clubs ab der Eingangstür abgetrennt worden, es sind wohl nicht genügend Tickets umgesetzt worden. Eigentlich unverständlich, wenn man bedenkt, wie selten Nekromantix hierzulande mittlerweile auftreten, aber vielleicht ist so mancher zu Ostern noch im „Bloody holiday“, und in der Tat fehlen später einige bekannte Gesichter im Publikum. Der Vorteil der Abtrennung aber ist, dass man so eine richtige Underground-Clubatmosphäre schafft, und das Publikum sich nicht in der Tiefe des Raumes verläuft. DJ Alley Cat King stimmt die Menge wie schon beim Demented Are Go Konzert im Januar (Link) bestens auf den Abend ein. Weiterlesen

Schneller, lauter, härter!

P1010448Der heutige Auftakt der diesjährigen Deutschlandtournee der Psychobilly-Legende Guana Batz bietet zugleich eine kleine Sensation, denn heute wird zeitgleich eine neue 4-Track EP namens Burning Up veröffentlicht, und damit die ersten Tonaufnahmen nach einundzwanzig Jahren. Zwar hatte Sänger Pip Hancox nach seinem Umzug nach San Diego ein Soloprojekt unter seinem Namen Hancox gestartet und das Album Vegas Lights veröffentlicht, aber Guana Batz als solches sind in der Zwischenzeit stets ohne neues Material getourt oder auf Festivals aufgetreten. Dem Interesse an der Band oder der Beliebtheit allgemein hat das allerdings nicht geschadet, wie man heute Abend erkennen wird. Weiterlesen

Welcome back to insanity hall

Die Psychobilly-Legende Demented Are Go ist mal wieder in der Stadt und damit ein willkommener Anlass, trotz der winterlichen Kälte hinter dem heimischen Ofen hervorzukriechen. Welcome back to insanity hall, diese Einladung kann man auch auf das neue Jahr beziehen. Die Show ist für 21:00 Uhr angekündigt, und da ab 23:00 Uhr noch eine andere Veranstaltung stattfindet, sollte die Band pünktlich sein. Als wir eine halbe Stunde früher eintreffen, ist überraschenderweise noch kaum jemand da. Trotzdem kommt keine Langeweile auf, da für die Musik nicht irgendein belangloser Sampler aufP1010021_2gelegt wurde, man hat DJ Alley Cat King zur Unterhaltung engagiert. Er spielt eine abwechslungsreiche Mischung aus Psychobilly und Rockabilly und streut dabei auch gelungene Coversongs ein, so dass für jeden etwas dabei ist. Nach und nach trudeln mehr Besucher ein, und gegen neun füllt sich der Saal schlagartig. Kurz darauf wird es dunkel, und die Mannen um Mark „Sparky“ Phillips betreten unter Jubel die Bühne. Weiterlesen

Psychobilly in Shinjuku (Tokio)

Am gleichen Tag des Punk Festivals findet unter dem Namen Slap of Cemetery auch noch ein Psychobilly Event statt, in einem Club namens Loft mitten im Rotlichtviertel Kabuchiko (1 Chome-12 Kabukichō in Google Maps). Glücklicherweise ist dies ebenfalls in Shinjuku und in Laufweite vom Anti-Knock, und der Beginn um 24 Uhr passt optimal in den Zeitplan. Also machen wir uns auf zur zweiten Party des Tages, die wieder in einem Keller stattfindet. Der Eintritt kostet hier 18 Euro, aber auch im Loft muss man zusätzlich das erste Getränk bereits am Einlass mitbezahlen. Das Loft wirkt von innen nicht so undergroundig wie das Anti-Knock, aber hier finden auch verschiedenste Veranstaltungen statt.IMG_8172
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Punk in Shinjuku (Tokio)

In Shinjuku gibt es viele verschiedene Clubs, und wir haben Glück, dass während unseres Aufenthalts in Tokio im Anti-Knock (4 Chome-3-15 Shinjuku in Google Maps) ein Zwei-Tage-Punk-Festival vom Label Pogo77 Records mit 24 japanischen Bands stattfindet. Am ersten Tag sind wir dabei, weil uns da die Bands beim YouTube-Check am besten gefallen haben.
Zunächst gibt es Probleme, den Club zu finden, da er mitten im um 16 Uhr noch wuseligen Shopping-Viertel liegt. Die Uhrzeit ist ungewöhnlich früh, doch die Party endet auch bereits um 22 Uhr, damit die Besucher noch die letzten Züge nach Hause erwischen. Nachts Taxi fahren ist in Tokio unbezahlbar. Doch dann entdecken wir vor einem 7-Eleven bunte Irokesen, Stacheln und hunderte Nieten blitzen uns entgegen. Die Punks trinken hier noch schnell ein billiges Bier, bevor es ein paar Meter weiter die Treppe hinunter in den Keller zum Anti-Knock geht.IMG_8025 Weiterlesen

Birth of Hipsterbilly

Konzerte der in Los Angeles ansässigen Tiger Army finden hierzulande leider nicht allzu häufig statt, um so mehr freue ich mich auf den heutigen Abend. Mein letztes Konzert war vor ein paar Jahren im Rahmen eines Psychobilly-Festivals in Lichtenfels. Dort betraten sie leider erst mit sehr großer Verspätung die Bühne und wurden vom stinkwütenden Publikum mit Buh-Rufen und Bierbechern empfangen, dementsprechend kurz war dann auch der Auftritt. Womöglich haben sie dieses Erlebnis noch in Erinnerung, denn in der Halle werden wir mit einem breiten Pressegraben überrascht, der auf Psychobilly Konzerten in München eigentlich unüblich ist, weil er eine nicht nur räumliche Distanz zum Publikum schafft. Leider bietet sich so auch keine Möglichkeit, einen Blick auf die Setlist zu erhaschen. Ironischerweise werden gar keine Pressefotografen anwesend sein, aber dazu später mehr.
Mit im Gepäck haben Tiger Army als Vorband die Kanadier The Brains aus Montreal, die live immer für eine gute Stimmung sorgen. Was aber auffällt: Die sonst üblichen bekannten Gesichter auf Psychobilly-Konzerten fehlen bis auf wenige Ausnahmen fast vollständig. Im Gegenzug dazu sind heute extrem viele vollbärtige Hipster erschienen.IMG_2587 Weiterlesen

Feuer in der Arschritze!

Die völlig durchgeknallte Psychobilly-Band Klingonz existiert mit Unterbrechung und Besetzungswechsel bereits seit 1988 und zählt damit zu den Veteranen des Genres. Zum Glück spielen sie eines ihrer wenigen Konzerte auch in München. Klar, dass ich da dabei sein muss, denn die Konzerte sind jedes Mal eine Erfahrung, die ihresgleichen sucht. Was haben sie sich heute Verrücktes einfallen lassen? Das neue Album heißt Klownz R Us, was schon mal bestens in die aktuelle Killer Clowns Hysterie kurz vor Halloween passt. Offiziell ist der Beginn heute um 20 Uhr, da baut die Band allerdings noch den Merchandise Stand auf, und es sind erst zehn Besucher da. Erst gegen 21 Uhr füllt sich der Club, und eine Viertelstunde später beginnt der Gig schließlich vor etwa 40 Leuten.

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Sex, Drugs and Volksmusik

So heißt es jedenfalls auf dem T-Shirt vom Bassisten und Sänger der Drei-Mann-Band Reisegruppe Hässlich, die heute um 21:00 Uhr den Abend eröffnet. Wir haben aber Glück und werden IMG_6965zumindest von Volksmusik verschont, denn die drei spielen Punkrock. Leider ist es im Club noch recht leer, dabei haben sicher viele morgen als Brückentag zum heutigen Vatertag frei. Vielleicht hält das schöne Wetter die Leute ab, vielleicht sind aber auch einige auf der Vaterschaftstour versumpft.

Reisegruppe Hässlich geben sich alle Mühe, sind aber als Vorband von The Peacocks denkbar schlecht aufgehoben, denn vom Sound her passen sie einfach nicht zum Psychobilly der Schweizer Band. Dementsprechend verhalten sind auch die Reaktionen des Publikums, das damit zum Großteil wohl nicht gerechnet hat, und nicht nur ich frage mich, wer die beiden Bands zusammen gebucht hat. Dennoch lassen sie sich den Spaß nicht nehmen, sehen die Sache mit Humor, und so wird der Gig durch einige lustige Zwischenansagen aufgelockert. Als der Sänger, der bis dahin nur Cola getrunken hat, verzweifelt sein Bier sucht, bekommt er netterweise eins aus dem Publikum gereicht. Der Gast bekommt sein Bier allerdings nicht zurück, sondern nur ein „Tschuldigung“, da der Sänger das noch halbvolle Bier auf Ex austrinkt. Tja, das ist eben Punk! Weiterlesen