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Glam auf Speed

HRR672 Cover.inddLeathürbitch wurde von Gitarrist Patrick Sandiford und Drummer Meshach Babcock gegründet, die weiteren Mitglieder sind Bassist Andrew Sylvia, Gitarrist Sebastian Silva und Sänger Joel Stair. Nach einer selbstbetitelten EP letztes Jahr ist nun auf High Roller Records das erste Full-Length-Album Into the night erschienen.
Leathürbitch, ein sehr plakativer Bandname, der zunächst Fragen aufwirft und klingt wie eine Kreuzung aus den wenig bekannten Leather Nun und der Band Bitch um Sängerin Betsy „Bitch“ Weiss, die jeweils Leder und SM-Elemente in ihr Bühnenimage aufgenommen haben. Dazu passen auch das Cover und die Bandfotos. Und weisen die ü-Tüpfelchen auf Glam-Bands wie Mötley Crüe hin? Tauchen wir in die Nacht ein und finden wir es heraus.
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Mitreißende Retro-Rock-Welle

 

Ein grandiose Bandzusammenstellung sollte es an diesem Abend werden, neben den Schweden Free Fall sollten vor allem die zwei hochgelobten Retro-Bands Orchid und Witchcraft spielen, nach denen sich jeder Fan des Genres im Moment hektisch die Finger leckt. Doch es kam ein wenig anders – bei Witchcraft traten ernsthafte gesundheitliche Probleme auf, sodass diese kurzfristig ihren Auftritt absagen mussten. Noch kurzfristiger wurde ein Ersatz organisiert, der sich sogar zum Teil aus (ehemaligen) Witchcraft-Mitgliedern zusammensetzt: Troubled Horse. Orchid wurden zum Headliner, und somit konnte dieser Retro-Abend der besonderen Art doch noch vollständig stattfinden.

troubled-horseUm kurz nach acht eröffnen die 2003 im schwedischen Örebro gegründeten Troubled Horse den Abend in einer gut gefüllten Backstage Halle. Das Publikum ist wie immer bei diesen Konzerten metal-bunt gemischt, Hardrocker, Retro-Rocker (vor allem die Jugend beweist oft bewundernswerte Stilsicherheit), Kuttenträger, die üblichen Verdächtigen, die einem auf nahezu jedem Konzert der härteren Gangart über den Weg laufen … eine sehr schöne Kulisse für die Schweden von Troubled Horse jedenfalls, die sofort ohne Umschweife in ihr Set einsteigen und das Publikum ohne Übertreibung von der ersten Minute an erfreuen. Ihr Stil ist eine Mischung aus dem gerade so angesagten Siebziger-Retro-Rock, einigen Südstaaten-Anleihen, ein wenig Country, aber auch einer gehörigen Portion schwedischem Schweinerock nach Art der seligen Gluecifer oder Hellacopters. Die Riffs sitzen, Drums und Bass bilden einen bombenfesten Rhythmusteppich, und Sänger Martin Heppich bietet eine leidenschaftliche Performance, in der er sich gern mal beinahe mit dem Mikrokabel erwürgt oder plötzlich auf der Bühne herumwälzt. Eine ordentliche Prise JoeCocker-Motorik gibt es auch dazu, und am Schluss des Auftritts steht der gute Mann mitten im Publikum, tanzt und singt mit den Leuten in den ersten fünf Reihen, und alle sind glücklich.  Weiterlesen