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The Cure auf Speed?

Je-taime-passiveDie 2018 gegründeten JE T’AIME aus Paris hatte ich schon zu deren tollen selbstbetitelten Debüt vorgestellt (Link). dBoy verleiht der Band seine Stimme, Tall BastArd spielt Gitarre und Crazy Z den Baß. Doch anstatt richtig durchzustarten kommt plötzlich eine Pandemie dazwischen mit all ihren bekannten Folgen, und ich befürchtete schon, dass es bei einem One-LP-Wonder bleibt. Doch die Drei haben durchgehalten, weiter an ihrer Musik gearbeitet und sich dafür auch eine Zeitlang an die englische Küste zurückgezogen.
Passive ist nun der erste Teil eines Doppelalbums, das in Zusammenarbeit mit Manic Depression Records und Icy Cold Records erschienen ist, und dessen zweite Hälfte Aggressive im Oktober folgen soll. Weiterlesen

Breaking up the concrete

Dear reader: First, let me state that the hardest bands to write about are the ones you love the most (all you really have to say is, stop reading and listen to this!), and Pays P. is a band I really love. Second, obligatory notes on band history: Laura Boullic (lyrics/vocals), Lucas Valero (guitar) and Pablo Valero (drums) got together in 2015 in Paris, France. Four years, a self-titled demo / unofficial debut and a lot of concerts later, they recorded their official debut album in Brooklyn, New York, in October 2019, before supporting Big Thief on their European tour in early 2020. Then the pandemic arrived, stopping or slowing down a lot of things; and so it wasn’t until August this year that Ça v aller finally was released on Peculiar Works Records, the label of Sohrab Habibion and Michael Jaworski (Savak). Those two also did the recording and mixing, and did a perfect job transporting the band’s strong identity and live energy to record. Weiterlesen

High-octane Rock ’n‘ Roll

LSM_CoverDie Band Lucifer Star Machine stammt ursprünglich aus London und wurde 2002 von Tor Abyss gegründet. Aus dieser Zeit stammen bereits drei Alben. 2012 kehrte Tor in seine alte Heimat Hamburg zurück und stellte in der Folge eine komplett neue Bandbesetzung zusammen. Das aktuelle Line-Up besteht aus Sänger Tor Abyss, den beiden Gitarristen Mickey Necro und Marshall Speed, am Bass Benny Zin und Drummer Jay Impact, die sich für das nun vierte Album Devil’s breath verantwortlich zeigen, das beim schwedischen Label The Sign Records veröffentlicht worden ist. Mit High-octane Rock ’n‘ Roll bezeichnen sie selbst ihren Sound.
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Kein billiges Sonderangebot

Hate-for-slae-PretendersThe Pretenders um Gitarristin und Sängerin Chrissie Hynde sind mit 1978 als Gründungsjahr eine der dienstältesten Überlebenden der britischen Punk-Invasion, auch wenn Chrissie aus Ohio stammt. Das strenge Punk-Korsett wurde schnell gesprengt, seitdem kultivieren sie ihren ureigenen alternativen Rock-Sound. Titel wie „Don’t get me wrong“ und „Back on the chain gang“ sollten allen ein Begriff sein, und auch wenn der große Durchbruch nie gelungen ist, besitzen sie im Kreise der Eingeweihten Kultstatus. Schlagzeuger Martin Chambers ist das einzige weitere verbliebene Gründungsmitglied, Girarrist James Walbourne, Bassist Nick Wilkinson und Keyboarder Carwyn Ellis vervollständigen das aktuelle Line-Up. Vor dem Vorgängeralbum Alone von 2016 hatten sich The Pretenders acht Jahre Zeit gelassen, dieses Mal mußten die Fans zum Glück nicht so lange warten, trotz der letztjährigen UK-Tour im Vorprogramm von Fleetwood Mac, die unter anderem auch ins legendäre Wembley-Stadion führte. Allerdings musste die Veröffentlichung vom elften offiziellen Studioalbum Hate for sale coronabedingt verschoben werden. Doch nun ist es endlich soweit. Weiterlesen


In our  „Band of the Week“-interview last year, Pays P. mentioned that new things were to come – in particular, a first official release was to be recorded in Brooklyn, New York. We’ll come back to it momentarily, but that was not the only thing that was about to happen for the trio from Paris: After sharing the stage with Big Thief’s Buck Meek at one of his solo concerts last summer, Laura Boullic (lyrics), Lucas Valero (guitar) and Pablo Valero (drums) were invited by their New York colleagues to join the mediterranean leg of their European tour as support band earlier this spring. While this tour, like so many others, was eventually brought up short by the corona pandemic, Pays P. were still able to play their part of it as scheduled. Audience and critics alike greeted them with great warmth, according to the reviews, undeterred by the change of pace and genre between the Parisians‘ surging structures of heavy, sometimes slightly sludge-tinted, interwoven sounds and words, and the New Yorkers‘ dark indie-folk-post-everything extraordinaire. Of course, whoever likes one of the two is bound not to care much about genre limits anyway. And the best match in an evening’s bill is maybe not made by genre at all, but by a shared attitude, a radical love for music, and for the world with its beauty and ugliness alike, sounded out by extreme musical measures, with immense skill and determination. (Further proof: For the rest of the tour, Big Thief were supported by British metalcore innovators Ithaca; this, too, and maybe surprisingly, worked perfectly.)

From this tour, a four track recording of Pays P.’s gig at L’Épicerie Moderne, Lyon, is to be found on Soundcloud. It gives a good impression of the band‘s live qualities and, with three new songs, of the direction their debut album might be taking. Weiterlesen

Bad hair day

P1210629Wie jedes Jahr sind die seit 1978 aktiven englischen Punk-Legenden Peter And The Test Tube Babies kurz vor Weihnachten in München zu Gast und liefern so eines der letzten Highlights des Jahres. Spannend ist natürlich, mit welcher Kostümierung sie heute auftreten werden, denn sie lassen sich stets etwas Besonderes einfallen. Im Vorprogramm sind Battleme dabei, die trotz vier veröffentlichter Alben Unbekannte für mich sind. Auf Wikipedia erfahre ich, dass sie zudem quasi die Hausband der bekannten Serie Sons of Anarchy sind, auch das ist an mir vorbeigegangen. Beim kurzen YouTube-Check präsentieren Battleme eine Art Americana-Blues, und ich frage mich, wie die beiden Bands zusammenpassen sollen. Weiterlesen

„Oooh oh oh oh oh oooh oh!“

P1200982Die Kanadier The Creepshow aus Montreal sind immer wieder gern gesehene Gäste in München und mit ihrer explosiven Mischung aus Psychobilly und Punkrock ein fester Garant für feine, energiegeladene und schweißtreibende Clubshows. Ihr letztjähriger Auftritt war grandios und ist noch immer in bester Erinnerung (Link zum Bericht), also auf ein Neues. Das Vorprogramm bestreiten die Österreicher Psycho Village, die schon 2017 auf der Tour mit dabei waren, wo ich allerdings leider verhindert war. Außerdem haben The Creepshow die befreundete Band The Anti-Queens aus Toronto als Support dabei, wobei Support hier doppelt zu verstehen ist. Zum einen als Support-Act, zum anderen als Unterstützung durch die Hauptband, um den Newcomern eine Bühne zu bieten und sie in Europa bekannter zu machen. Weiterlesen

Mit dem Rolli durch den Schlamm

SchandmaulWacken 2018: Eine schwarzgekleidete Frau steht wild gestikulierend auf der Bühne und 100.000 Menschen gehen dazu ab. Ein Bild, das wir seit 30 Jahren von diesem Festival kennen und das an sich nicht besonders erwähnenswert wäre. Doch diese Frau ist keine Musikerin. Laura M. Schwengber ist Gebärdensprachdolmetscherin. Ihre Passion ist es, Musik für Gehörlose sichtbar zu machen. 2018 war sie zum ersten Mal in Wacken, um mit Bands wie Schandmaul auf der Bühne zu stehen.

Dies ist aber nur eine der vielen Aktionen, die das WOA für Menschen mit Handicap zugänglicher machen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die „Wheel of Steel Area“, wie der spezielle Campground für Metalheads mit Behinderung genannt wird. Der Campground ist mit einer vermehrten Anzahl von behindertengerechten Sanitärcontainern sowie behindertengerechten Mobiltoiletten ausgestattet. Auch ein Sanitätshaus ist direkt vor Ort. Wir haben mit Frank Leschik und Mona Reimer vom „Thies Medi Center“ sowie Helge Pillekamp von „Sunrise Medical“ über ihre Arbeit auf dem WOA gesprochen. Weiterlesen

Stockholm Noir – „Island“

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Stockholm Noir bewegen sich auf der dunkleren Seite der elektronischen Musik, während der 8-monatigen Winterdunkelheit in Schweden kann solche Musik schon entstehen. Das anonyme Projekt überrascht mit dynamischen Klängen und Effekten. Die Band hat seit April 2017 Singles und Instrumentals veröffentlicht, u.a. auch „Island“. Stockholm Noir hat auch Filmmusik geliefert für Gåsmamman 3 und Jordskott  (sehr sehenswerte Serie!).

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Zwischen allen Stühlen

IdleHands_CoverDie EP Don’t waste your time von den jungen Idle Hands aus Portland, Oregon, hervorgegangen aus der traditionellen Heavy Metal Band Spellcaster, hatte ich bereits im Webzine vorgestellt (Link zur Review). Außerdem ließen sie als Vorband von Gaahls Wyrd (Link zum Bericht) die Münchener aufhorchen. Am 10.05.2019 ist nun bei Eisenwald das erste Full-Length-Album Mana erschienen. Hauptsongwriter und Rhythmus-Gitarrist Gabriel Franco wird vom zweiten Gitarristen Sebastian Silva, Bassist Brandon Hill und Colin Vranizan am Schlagzeug unterstützt. Die EP offenbarte einen starken Einfluss von The Cure, eine ungewöhnliche Zutat im klassischen Heavy Metal, die mir persönlich sehr gefallen hat. Daher bin ich gespannt, in welche Richtung sich Idle Hands mit Mana entwickelt haben. Weiterlesen