Beiträge

Die Leiden des jungen Wimmer

Stefan-WimmerEs ist der heiße Sommer von 1985 im Münchener Vorort Pasing. Der fünzehnjährige Stefan ist leidenschaftlicher New-Wave-Anhänger und Mitglied der Kajal-Clique. Der Name ist Programm, und zur Schminke gesellen sich Schmuck und schwarze Klamotten. Der Kopf der Gruppe ist der ein Jahr ältere Roderick, und neben Meindorff ist auch noch Deibel dabei, der aber von den anderen immer wieder einmal verspottet wird. Sie hören Bands wie The Cure und Human League, Propaganda, Heaven 17 und Siouxsie and the Banshees. Weiterlesen

Spiegelbild einer dunklen Seele

King_Dude_CoverMusic to make war to steht auf dem Cover des neuen Albums von T.J. Cowgill alias King Dude, und das in einem Schriftzug, der an alte Freak-Show-Plakate erinnert. Doch statt fröhlich bunt ist hier alles tiefgründig schwarz. Es ist nur der Kopf von King Dude zu sehen, mit einem riesigen Loch im Gesicht, als wurde ihm das Gesicht von einer Granate weggerissen. Das lässt einen nun in den Abgrund seiner Seele blicken. Insgesamt ein schlichtes, aber auch beunruhigendes und verstörendes Bild. Spiegelt das damit auch den Inhalt von Music to make war to wider? Weiterlesen

I like your Devil’s Blood patch

Der Tag nach der WGT-Rückreise ist ein denkbar ungünstiger Konzerttermin, denn eigentlich will man sich mal ausruhen, Wunden lecken und vielleicht noch Wäsche waschen. Andererseits kann man nun den Post-Festival-Blues abmildern und die beim WGT verpasste Gelegenheit nachholen, King Dude auf der Bühne zu erleben. Dieser spielte dort am Sonntag im NAUMANNs im Felsenkeller ein Set im Rahmen einer Neofolk-Veranstaltung. Leider sollen die Rahmenbedingungen chaotisch gewesen sein, da man auch unabhängig vom WGT dafür Tickets erwerben konnte. Die Ordner wussten wohl teils nicht Bescheid und waren überfordert, sodass das kleine NAUMANNs letzten Endes überfüllt gewesen sein muss.
Auf dem WGT selbst wurde King Dude alias T.J. Cowgill überraschenderweise am Montag von der befreundeten Band Drab Majesty im Alten Landratsamt auf die Bühne geholt, um einem Song seine Stimme zu verleihen. Ein toller Moment, der vom Publikum auch gebührend honoriert wurde. Er wirkte zwar etwas zurückhaltend und schüchtern, aber es war ja eigentlich nicht seine Bühne. Das wird heute im Club sicher anders sein. Mit im Gepäck hat King Dude sein neues Album Sex, dessen Review man im Webzine nachlesen kann (Link). Weiterlesen

Besser als Sex

King-DudeIch muss ja zugeben, dass mich King Dude bislang nicht so richtig begeistern konnte, trotz vieler positiver Reaktionen in meinem Umfeld. Seinen vom Country inspirierten Neofolk-Stil, auch gern als Dark Americana bezeichnet, fand ich zwar nicht schlecht, aber es war eben nicht meine persönliche Baustelle. Auch seinen Auftritt beim WGT 2015 empfand ich als zu Neofolk-lastig, einfach zu viel einschläfernde Lagerfeuerromantik. Doch dann wurde mir das neue Album Sex empfohlen, auf dem sich King Dude erstmalig einem externen Produzenten anvertraut und somit zwangsläufig neuen Einflüssen gegenüber geöffnet hat. Zusammen mit T. J. Cowgill sei nicht nur ein neuer Sound entstanden, auch eine Bassgitarre soll massiv in die Musik von King Dude eingeflossen sein. Dementsprechend bin ich gespannt, wie Sex nun musikalisch ausfällt. Davon kann man sich außerdem auf dem kommenden Konzert am 07.06.2017 im Backstage höchstpersönlich überzeugen. Weiterlesen

Nietenbesetzte Lederjacken für alle ist kein Credo, dem ich mich anschließen kann

Lydon_JAnger_is_an_Energy_165064Die legendären Sex Pistols gelten gemeinhin als eine der ersten Punkbands der Welt, und deren Sänger John Lydon, den meisten besser bekannt als Johnny Rotten, hat mit Anger is an energy seine Autobiographie verfasst. Nach den Sex Pistols gründete Lydon die Band Public Image Limited, kurz PiL genannt, mit der er bis heute aktiv ist. Erst letztes Jahr ist er auf dem Wave Gotik Treffen aufgetreten und hat eine beeindruckende und energiegeladene Show präsentiert.
Viel ist in den letzten vierzig Jahren über die Sex Pistols und Johnny Rotten geschrieben worden, und es wurden unzählige Gerüchte, Halbwahrheiten und Lügen verbreitet. Von Presse, Politikern und Establishment wird er leidenschaftlich gehasst. Doch davon lässt er sich trotz aller Schwierigkeiten nicht fertigmachen, im Gegenteil – es nährt seine Wut, die er in kreative Energie umsetzt, was zu seinem Lebensmotto wird und so auch den Buchtitel liefert: Anger is an energy. Nun hat er die Möglichkeit, mit allen und allem aufzuräumen und seine Geschichte und seine Sicht der Dinge zu präsentieren. Dabei verspricht er bei der Wahrheit zu bleiben. „All I want is the truth. Danke, John Lennon.“

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Social Distortion 1983-2004The Independent Years: 1983-2004, Social Distortions erstes Vinyl-Boxset, liefert die Independent-Releases der Band von ihren heftigen Punkrock-Anfängen bis zu ihrem Rootsrock-Sound, der eine ganze Generation geprägt hat. Das Set umfasst Mommy’s Little Monster, Prison Bound, Sex, Love and Rock ‘n‘ Roll und die Compilation Mainliner (Wreckage from the Past) auf farbigem Vinyl – jeweils in Slipcases mit Sammlerwert.

Über die Titel:
Mainliner (Wreckage from the Past) ist eine Kollektion früher Singles und B-Seiten, die um 1983 aufgenommen und für die Veröffentlichung am 18. Juli 1995 zusammengestellt wurden. Der Release beinhaltet sowohl das RollingStones-Cover „Under my Thumb“ als auch den Fan-Liebling „1945“. Weiterlesen

Sex statt Krieg

Umbra et Imago gehen auf eine kurze Deutschlandtour, und das Motto ist so aussagekräftig wie einleuchtend: „Sex statt Krieg“ soll zelebriert werden. Mit der gewohnten Erotikshow im neuen Gewand und diversen Überraschungen machen die Karlsruher Station in fünf deutschen Städten.  Weiterlesen