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Zehn Jahre Metal-Wahnsinn

Zum zehnten Mal versammelt sich Anfang Juli eine feierwütige Horde Metalheads in einem abgelegenen Bauernhof auf einem Berg, um sich einen ganzen Tag lang dem Genuss von Bier, Kuchen und natürlich lauter Musik hinzugeben: Das Sick Midsummer ist bei uns inzwischen ein fester Termin im Kalender, und wie jedes Jahr freuen wir uns, als wir endlich die letzten Höhenmeter überwunden haben, die Autos verlassen und pünktlich um zwei aufs Festivalgelände dürfen! Uns stehen gut zehn Stunden Konzerte von bekannten und weniger bekannten Künstlern aus den Bereichen Black und Death Metal bevor, das Ganze in einem zur Event-Location umgebauten Bauernhof inklusive Partyscheune und Pferdeweiden und inmitten einer der schönsten Gegenden Österreichs – da nimmt man selbst die 32 Grad im Schatten gern in Kauf! Weiterlesen

 Ein musikalisches Acht-Gänge-Menü

Manche Menschen mögen sich ja am Abend vor einem Festivalbesuch hinsetzen und die Running Order durchgehen, damit ja keine Lieblingsband verpasst wird. Dieses Problem stellt sich beim Sick Midsummer glücklicherweise nicht, da es nur eine Bühne gibt, sodass wir unsere Planung auf das konzentrieren können, was wirklich wichtig ist: das Essen. Wann es Kuchen, wann es Dal und wann es Chili gibt, will gut geplant sein, schließlich stehen uns gerade einmal zehneinhalb Stunden zur Verfügung, um uns einmal durch die Speisekarte zu fressen. Pro Gang haben wir zwanzig Minuten Zeit, so lange brauchen die Helferlein zum Bühnenumbau. Das setzt uns gewaltig unter Druck, aber auch in diesem Jahr haben wir es einmal mehr geschafft und weder eine Band, noch eine Speise ausgelassen! Weiterlesen

„In ein naeblig Nacht geborn …“

Der schwarzmetallische Headliner auf dem diesjährigen Sick Midsummer Austria ist ein besonderes Schmankerl, das man nicht oft vorgesetzt bekommt: Helrunar aus NRW ziehen auf den Bäckerberg, um uns mit ihren eindringlichen Kompositionen ordentlich einzuheizen. Dass Helrunar, bestehend aus Sänger Marcel „Skald Draugir“ Dreckmann und Drummer Sebastian „Alsvartr“ Körkemeier, live unterstützt von Árni (Leadgitarre), Stefan (Gitarre) und RW (Bass), das können, haben sie nicht zuletzt auf dem Dark Easter Metal Meeting 2013 und 2017 eindrucksvoll unter Beweis gestellt – und das trotz oder gerade wegen ihrer nicht ganz einfachen, ja geradezu sperrigen Musik, die irgendwo zwischen Pagan, Doom und Black Metal angesiedelt ist. Weiterlesen

Düstere Frischzellenkur

Den diesjährigen Death-Metal-Headliner auf dem Sick Midsummer IX braucht man eigentlich nicht groß vorzustellen: Sinister aus den Niederlanden sind bereits seit 1988 aktiv (mit einer kurzen Pause zwischen 2003 und 2005), dürfen dieses Jahr also ihren Dreißigsten feiern. Damit die Vorstellung nicht allzu sehr zum Rückblick mutiert, sei an dieser Stelle lediglich erwähnt, dass in den letzten 30 Jahren so viele Besetzungswechsel bei Sinister stattgefunden haben, dass Wikipedia dazu eigens eine Grafik erstellt hat; die Band mittlerweile aus Adrie Kloosterwaard (Vox), Dennis Hartog (Gitarre), Toep Duin (Drums), Ghislain van der Stel (Bass) und Michal Kralak (seit diesem Jahr an der Gitarre) besteht; und dass der niederländische Vierer es bisher auf vier EPs und 13 Alben bringt. Außerdem ist anzumerken, dass sich musikalisch einiges bei Sinister getan hat, auch wenn man natürlich nach wie vor knüppelharten Old-School-Death-Metal auf die Ohren bekommt. Weiterlesen

Karpatenstürme

Vor fast zehn Jahren fand sich der Metal-Fan mitten in einem Verwirrspiel: Negură Bunget, Rumäniens Metal-Export Nummer 1, hatten ihre Auflösung bekanntgegeben (was neben dieser ganzen Geschichte um Gorgoroth zunächst ein bisschen unterging). Im Grunde lief es darauf hinaus, dass man – das sind Sol Faur und Hupogrammos auf der einen Seite und Drummer Negru auf der anderen Seite – sich auseinandergelebt habe und jetzt getrennter Wege gehen wollte. So weit, so schade, aber nachvollziehbar. Verwirrend wurde es erst, als Negru verkündete, dass er sämtliche Negură-Bunget-Rechte halte und die Band selbstverständlich weiterführen würde, während Sol Faur und Hupogrammos zunächst diverse Haken in diversen Gegenerklärungen schlugen, die wiederum Gegengegenerklärungen auslösten, bis dann schlussendlich Sol Faur und Hupogrammos ankündigten, dass sie fortan gemeinsam unter dem Namen Dordeduh Musik machen wollen. So weit, so turbulent die Gründungsgeschichte der diesjährigen „Ausnahme“-Band auf dem Sick Midsummer IX. Weiterlesen

Sehr intensiv!

 

a4072323303_16Ui, Neues aus unserem schönen Nachbarland Österreich! Für mich hat sich die dortige Black- und Death Metal Szene in den letzten Jahren zu einer Einheit geformt, und ich persönlich habe eine Schwäche für Metal made in Austria. Harakiri for the Sky ist nur ein weiteres Beispiel! Die tatsächlich erst 2011 in Wien / Salzburg gegründete Band spielt eine Art von Black Metal der hypnotischeren Sorte. Ihr neues Werk III: Trauma, das über das Label Art of Propaganda erscheint, war für mich eine Offenbarung beim Rezensieren. Folgend meine Höreindrücke: Weiterlesen

Das lauteste Gipfeltreffen der Welt

Endlich Juli, endlich wieder Sick Midsummer Austria! Nachdem ich letztes Jahr leider berufsbedingt pausieren musste, hatte ich direkt Bergwelt-Entzugserscheinungen. Dementsprechend groß war die Freude, als ich zusammen mit zwei mutigen Piefkes und einem „Quotenösterreicher“ den engen Zufahrtsweg zum Bäckerberg entlang fuhr, um uns einen sonnig-lauten Festival-Nachmittag zu gönnen. Damit uns nicht langweilig wurde (oder gar jemand die Chance bekam, sich den Weg zu merken), benutzten wir dieses Jahr ein anderes Navi mit offenbar anderer Streckenführung („Früher war mehr Bahnübergang!“), das uns zum Festival-Gelände brachte, wo sich an der Zufahrt um kurz nach zwei tatsächlich so etwas ähnliches wie ein kleiner Stau entwickelt hatte! Acht Bands standen auf dem Programm – nicht zu viel, nicht zu wenig, sodass für die 25 Euro, die man an der Abendkasse löhnen musste, ordentlich Lärm geboten wurde, man sich aber nicht gehetzt fühlte und trotz gemütlicher Nahrungsaufnahme auf der grünen Au, inmitten von fast zahmen Hirschen und Rehen und mit dem besten Ausblick, den ein Festival bieten kann, keine Kapelle verpasst hat. So geht das, liebe Festival-Veranstalter! Weiterlesen


Necrotic Flesh Logo

Die Geschichte von Necrotic Flesh begann im Januar 2001, Death Metal wie er Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre in seiner Blütezeit gespielt wurde, ist ihr Programm. Sie versuchen dabei bewusst, sowohl musikalisch als auch textlich keinem der genreüblichen Klischees aus dem Weg zu gehen. Im August 2005 wurde die erste (M)CD Postmortem Pleasures fertiggestellt, es folgten viele Live-Konzerte mit Lividity, Nile, Six Feet Under, Belphegor, Unleashed, Dismember, Behemoth, Master, Vile, Impaled, Monstrosity u.v.a. Im November 2007 erschien das zweite Album mit dem Titel Gore Gourmet. Diesen Juli werden Necrotic Flesh beim Sick Midsummer Festival in Österreich spielen. Jürgen, Vocals und Bass, beantwortete unsere Band-der-Woche-Fragen für euch zur Einstimmung: Weiterlesen


Psychonaut4 Logo

Post-Soviet Suicidal Black Metal

Eine der für Nekrist interessantesten Bands auf dem diesjährigen Sick Midsummer Austria Festival im Juli ist das georgische Sextett Psychonaut 4, das eigenen Angaben zufolge „Post-Soviet Suicidal Black Metal“ macht. Der scheint durchaus anzukommen, denn die Reviews zum ersten Album Have a nice Trip, das 2012 erschienen ist, sind durchweg positiv. Was aber ist ein Psychonaut? Weiterlesen

Prediction wurde 2014 als Zwei-Mann-Projekt ins Leben gerufen und veröffentlichte noch im selben Jahr die erste Demo, Satanic Chaos. Nur ein Jahr später erschien das erste Album Demonical Possession, das zugleich auch eine Neuorientierung der Band weg vom reinen Black Metal hin zu eher thrashigen Sounds markierte. Derzeit laufen die Arbeiten zu Album Nummer zwei, das 2017 erscheinen soll, auf Hochtouren. Ob die Herrschaften wohl auf dem Sick Midsummer Festival in Österreich eine erste Kostprobe davon geben werden? Wir sind gespannt und freuen uns, dass Gitarrist und Sänger David sich die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten: Weiterlesen