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Your masters are calling

Zweieinhalb Jahre sind vergangen seit dem letzten Besuch von Pink Turns Blue in München, weshalb es definitiv mal wieder Zeit für eine düsterschöne Zeitreise wird. Wobei Pink Turns Blue sich ja nie auf den alten Lorbeeren ausgeruht haben, sondern in den letzten Jahren einige hochklassige Alben veröffentlichten. Das letzte – The Aerdt-Untold stories – stammt aus dem Jahr 2016. DJ Frankit hat die Band nun wieder im Rahmen seiner feinen Sacred Bones Party nach München geholt. Wir versammeln uns wie schon vor zweieinhalb Jahren im Orange House des Feierwerks, und die Vorfreude unter dem Münchner Schwarzvolk ist schon beim Betreten des Raumes zu spüren.  Weiterlesen

Düsterschöne Zeitreise

Allzu oft sieht man Pink Turns Blue ja nicht auf deutschen Bühnen, weshalb das Alte Landratsamt auf dem diesjährigen WGT beim Auftritt der alten Heroen schier aus allen Nähten platzte und eine meterlange Schlange vor dem Einlass bei für Pfingsten arktischen Temperaturen vergebens bibberte. Wer es in den Saal geschafft hatte, starb allerdings den Hitze- und Luftmangeltod und hatte speziell in den hinteren Reihen nicht ganz so viel von dem Konzert. Ich musste aus diesen Gründen auch tatsächlich früher gehen, was mich sehr geärgert hat. Umso erfreuter war ich dann, als ich erfuhr, dass PTB im Herbst eine kleine Tour durch Deutschland absolvieren würden. Bei einigen Gigs haben sie eine Vorband dabei, in München nicht, das Ganze findet im Rahmen der sehr empfehlenswerten Sacred-Bones-Party von DJ Frankit statt. Ein kleiner Raum, keine Vorband – direkter kann ein Konzert wohl kaum sein. Eine erfreulich große Menge an Zuschauern findet sich daher auch an diesem Samstag im Orangehouse ein und harrt ungeduldig der Dinge. Weiterlesen

Vertraute Melancholie im frischen Gewand

PTB2016-TheAERDT-UntoldStories-Cover300dpiWelcher (Alt-)Gothe kennt sie nicht, die einflussreiche, 1985 gegründete Band um Sänger und Gitarrist Mic Jogwer, die mit der Single „Michelle“ und deren Veröffentlichung auf dem ersten Zillo-Sampler einen Riesenszenehit landete, der bis heute gern in den einschlägigen Diskotheken gespielt wird. Pink Turns Blue jedoch nur auf diesen einen Hit zu reduzieren, ist ein fataler Fehler; von dem ein wenig an Cure erinnernden klagenden Sound der ersten Platten hat man sich im Lauf der Zeit enorm weiterentwickelt hin zu teils treibendem Postpunk, teils melancholisch-wavig angehauchten Songs, die an die Wurzeln von Pink Turns Blue erinnern. Trotz der zeitweiligen Auflösung der Band (1995–2003) waren sie nie wirklich weg aus der Szene, was der umjubelte Auftritt auf dem WGT 2003 – nach dem man beschloss, die Band wieder ernsthaft zum Leben zu erwecken – bewies. Nach Phoenix, Ghost und Storm ist das neue Album The Aerdt – Untold Stories das insgesamt vierte seit der Reunion. Lohnt sich der Kauf? Weiterlesen

Pink turns BluePink turns Blue, The AERDT – Untold Stories, VÖ: 15.04.2016 (Orden Records)

Drittes Kapitel der Bandgeschichte.
Nach einer kreativen Pause hat sich Mic Jogwer entschlossen, das Konzept der Band auf das Wesentliche zu reduzieren:

Wie am Anfang: drei Leute, Gesang/Gitarre, Bass/Keyboards, Drums, dadurch reduzierter, klarer, intensiver, treibender Postpunk vom Feinsten, immer live, persönlich, echt und kraftvoll eingespielt.
Alles selbst gemacht, selbst produziert, selbst fertiggestellt. So wie am Anfang.
Diesen Geist galt es einzufangen und damit der Band neues Leben einzuhauchen. Weiterlesen