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Ein Brief vom Boss

Es gibt Neues vom Boss! Letter to you, sein 20. Studioalbum ist da! Er hat es innerhalb von fünf Tagen live eingespielt, bei sich zu Hause mit der legendären E Street Band, den Musikern und Freunden von Bruce Springsteen, mit denen er schon etliche Alben aufnahm und unzählige Konzertabende verbrachte. Es ist das erste gemeinsam live eingespielte Studioalbum nach Born in the USA. Das ist jetzt 36 Jahre her, dieses Album, das immer noch in aller Munde und in allen Gehörgängen ist mit seinen Klassikern wie dem Titelsong, dann „Glory days“, „I’m on fire“ und „Dancing in the dark“. Man kommt sich schon ein ganz klein wenig alt vor, wenn man das alles schon miterlebt hat. Schließlich ist man nicht mehr die Allerjüngste. Aber das sind die Herrschaften der E Street Band auch nicht. Vor der Veröffentlichung konnte man sich schon auf Youtube einen kleinen Teaser zur Entstehung des Albums ansehen, das die Band zusammen mit ihrem Boss zeigt. In gnädigem Schwarzweiß, in kernige, hemdsärmelige Holzfällerhemden gekleidet sieht man dennoch, dass sie allesamt in einem normalen Berufsleben schon längst Rentner wären, auch der 71-jährige Springsteen, obwohl an ihm der Zahn der Zeit langsamer zu nagen scheint.

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Autobiographie eines Getriebenen

Springsteen_BBorn_to_run_176608Wer schon einmal auf einem Bruce Springsteen Konzert war, dessen Erwartungen sind hoch. Unter dreieinhalb Stunden allerbester, handgemachter Musik geht bei „The Boss“ gar nichts. Und auch wenn man jede Sekunde genießt, braucht man etwas Durchhaltevermögen. So ist das bei diesem Buch auch – über 670 Seiten, das liest man nicht mal eben auf dem Weg in die Arbeit. Aber schreiben kann er, und so nimmt er einen mit in ein Kaff mitten im New Jersey der 50er Jahre. Dort wächst er auf, mit einem schwierigen, schweigsamen, irisch-stämmigen Vater, der seit Kriegsende in Fabriken arbeitet, abends in der Kneipe trinkt und nachts am Küchentisch. Der Kontrast dazu ist die italienische Mutter und ihre laute, emotionale, lebenslustige Sippschaft. Wir werden entführt in die Welt von Greasers und Rah-Rahs, von versifften Kneipen und Surf-Shops, Autos und Gitarren. Weiterlesen