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Eine ganz andere Begegnung der dritten Art

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Es ist 1966. China zu Zeiten der Kulturrevolution. Die junge Studentin Ye Wenjie muss mit ansehen, wie ihr Vater, ein Lehrer, totgeprügelt wird. Sie kommt ins Gefängnis, doch weil sie ein Physik-Genie ist, bekommt sie die Gelegenheit für ein Geheimprojekt zu arbeiten. Ganz abgesondert in der Mongolei gibt es ein Forschungsprojekt, das sich mit dem Leben außerhalb der Erde befasst. Hier werden Botschaften hinaus ins All gesendet. Und eines Tages bekommt Ye eine Antwort auf ihren Computer. Der Sender ist einer der wenigen Pazifisten auf seinem Planeten. Hätten andere die Nachrichten erreicht, hätten sie sich sofort auf den Weg zur Erde gemacht, um sie zu erobern. Ye soll also keineswegs weitere Botschaften schicken. Sie zögert und zaudert. Doch sie denkt an die Welt, wie sie derzeit ist, an ihren Vater, an all die Unterdrückung, Gewalt und Hass. Sie glaubt nicht mehr, dass die Menschheit sich aus eigener Kraft retten kann. Und sie lädt die Fremden ein: Kommt, rettet uns! Weiterlesen

Bis ans Ende des Universums …

Liu_CJenseits_der_Zeit_197535Jahrzehnte nachdem Luo Ji mit seinem „Fluch“ einen Frieden mit Trisolaris erzwungen hat, haben sich beide Zivilisationen weiterentwickelt. Als Cheng Xin, die noch aus der Zeit vor der Krise stammt, aus dem Kälteschlaf erwacht, findet sie sich in einer geradezu utopischen Gesellschaft wieder, in der die Menschheit in Frieden und Überfluss glücklich miteinander lebt. Der Austausch mit Trisolaris und die Aufhebung der Barriere der Grundlagenforschung hat zu sprunghaftem wissenschaftlichen Fortschritt geführt, und man hat sich mit den Aliens, die noch immer auf dem Weg zur Erde sind, auf eine gemeinsame Zukunft geeinigt. Trisolaris hat ebenfalls vom Menschen gelernt – Kunst steht hoch im Kurs. Das alles basiert nach wie vor auf Luo Ji, der vom Wandschauer zum Schwerthalter wurde und am roten Knopf zu Übertragung der Koordinaten von Trisolaris ins ganze Universum sitzt. Doch Luo Ji wird alt, und seine Nachfolge muss bestimmt werden. Als jedoch die sanftmütige Cheng Xin gewählt wird, muss die Menschheit lernen, dass Trisolaris nicht nur Kunst von ihr gelernt hat – sondern auch das Lügen.

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Sci-Fi Epen für Zwischendurch

Liu_CDie_wandernde_Erde_Erzaehlungen_195026Seit dem Erscheinen von Die Drei Sonnen ist Cixin Liu in der deutschen Sci-Fi-Fangemeinde in aller Munde und hat damit für viele vermutlich einen großen weißen Fleck auf der literarischen Landkarte – den Fernen Osten – aufgedeckt. Auch mich hat er mit seinem Balanceakt zwischen fundierter, gut recherchierter Wissenschaft und packendem, aber zugleich liebevollem Stil überzeugt. Sobald sein Name auftaucht, werde ich hellhörig. So auch jetzt, da eine neue Sammlung von Erzählungen erschienen ist – Die Wandernde Erde.

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Ein außergewöhnliches Stück SciFi-Literatur

Liu_CDer_dunkle_Wald_v5_170887Jahr Drei der „Krise“ – die Gesellschaft der Erde versucht nach wie vor, die Tatsache zu akzeptieren, dass eine Flotte hochentwickelter Außerirdischer auf dem Weg zur Erde ist, um sie zu besiedeln, da ihr eigener Planet Trisolaris aufgrund der unvorhersagbaren Bahn dreier Sterne um ihn nahezu unbewohnbar ist. Jedoch wird die Invasion der Trisolarier erst in 400 Jahren kommen – das sollte doch genug Zeit sein, um sich vorzubereiten? Schließlich hat die Menschheit es in nur 150 Jahren geschafft, den Standard der Technologie von Dampfmaschine auf Computer zu heben. Doch die Grundlagenforschung ist noch immer durch die Trisolarischen Sophonen blockiert und Fortschritt daher nur begrenzt möglich. Noch dazu ermöglichen die Sophonen Trisolaris, jedes Gespräch abzuhören und jedes Dokument mitzulesen. Daher ruft der PDC – der Planetenverteidigungsrat – eine einzigartige Maßnahme ins Leben: Die Wandschauer-Initiative. Vier Menschen werden nahezu unbegrenzte Fördermittel zur Verfügung gestellt, um eine Taktik für die Verteidigung gegen Trisolaris zu entwickeln, doch das Wichtigste ist: Niemand außer ihnen darf ihren Plan kennen, da die Sophonen sonst sofort Informationen an Trisolaris weiterleiten könnten. Drei Wandschauer werden aus Politik, Forschung und Diplomatie ausgewählt. Doch der vierte, Luo Ji, ist ein erfolgloser, unmotivierter Unidozent mit einem Interesse für Astronomie und Soziologie. Sein Plan erscheint so einfach wie durchgeknallt: Luo Ji verflucht einen Stern. Und erst über zwei Jahrhunderte später wird sich zeigen, was das zu bedeuten hat.

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