Beiträge

Punk as punk can

Axel_Kores„Verschwende deine Jugend“ sang einst Gabi Delgado von DAF, und danach hat auch Jürgen Teipel sein berühmtes Buch über die Anfänge von Punk und New Wave in Deutschland benannt.
Verschwendete Jugend heißt der Punk-Roman von Axel Kores, und das ist kein Zufall, sondern lenkt durch die entsprechenden Assoziationen direkt in die richtige Richtung. Sein Roman ist gewissermaßen eine mögliche Antwort, denn sein Protagonist Till Bloomstein hat konsequent nach diesem Credo gelebt und seine Jugend verschwendet, solange er noch jung war. Jetzt ist er 39, lebt noch immer im besetzten Abbruchhaus in Berlin, die Jugend ist vorbei, und was kommt jetzt? Weiterlesen

Seltene Momentaufnahmen

Geschichte-wird-gemachtDeutscher Underground in den Achtzigern lautet der Untertitel des von Xaõ Seffcheque und Edmund Labonté herausgegebenen Buches. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, und doch wiederum gar nichts. Beide waren damals mittendrin: Seffcheque gründete unter anderem zusammen mit Peter Hein (Fehlfarben) die Band Family*5 – der Mann hinter dem etwas geheimnisvoll klingenden ar/gee gleim (eigentlich Richard Gleim) ist kein Fotograf im herkömmlichen Sinne, sondern ein Zeitzeuge, der die Aufbruchstimmung im deutschen Underground in den Achtzigern instinktiv gespürt und zum Glück auf zahllosen Parties und Konzerten mit seiner Kamera festgehalten hat. Weiterlesen

Verehrt euren Haarschnitt

cover_1500377618592267In der heutigen Zeit ist die deutsch-amerikanische Freundschaft ja etwas unentspannt, was nicht nur, aber sicherlich auch an merkwürdigen Frisuren liegt. Davon konnten Gabi Delgado-López und Robert Görl natürlich nichts wissen, als sie 1978 im Umfeld des legendären Ratinger Hofes ihre Band Deutsch Amerikanische Freundschaft gründen, kurz DAF genannt. „Verehrt euren Haarschnitt“ wird später einmal eine Textzeile heißen, nun ja. Der Ratinger Hof in Düsseldorf ist eine der Wiegen des Punk in Deutschland, so illustre Bands wie Fehlfarben, Der Plan, Mittagspause und Die Toten Hosen nahmen hier ihren Anfang. Das seinerzeit im Punk übliche Credo heißt „Alles was du brauchst sind drei Akkorde“, jedoch sind DAF selbst drei Akkorde zu viel.
Wir wollten etwas ganz Neues erschaffen, wir wollten so klingen wie vor uns niemand sonst“, sagt Robert Görl; „wir wollten weg von allem, was die Popmusik bis dahin prägte, weg von den Gitarren, von den Strophen und den Refrains; wir wollten alles weglassen, was es an Ornamenten und Schnörkeln gab“, sagt Gabi Delgado. In kürzester Zeit spielen sie die klassischen vier Alben ein, die den Mythos von DAF begründen, und die auch Grundlage der hier vorliegenden Box-Sammlung sind. Weiterlesen