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Mystische, furchtbare Kreatur

Wikinger gehen immer! Deshalb macht der Film gleich von Anfang an Spaß. Es gibt nämlich eine Vorgeschichte im Stil von Vikings, Valhalla und all den anderen pseudohistorischen Wikingerserien. Irgendwann in grauer Vorzeit waren die Wikinger unterwegs auf Raubzügen, doch sie kamen nicht mehr nach Hause nach Norwegen. Alle auf dem Schiff waren tot, nur eine furchtbare Kreatur konnte entkommen und machte danach das Land unsicher.

Fotocredit Netflix

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Seltsame Menschen und allerlei andere mysteriöse Wesen

the witcher„Das musst du unbedingt anschauen, das ist das neue Game of Thrones!“ – „Das ist wie Herr der Ringe, glaub mir!“ – „Du hast doch Vikings so geliebt? Schau unbedingt The Witcher an!“

So riet man mir. So tat ich. Obwohl es mich abschreckte, dass es vor der Serie ein sehr bekanntes Videospiel gab, geschaffen nach den zwar spannenden, aber recht einfach geschriebenen Romanen des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski. Aber gleich die erste Szene fesselte. Der Held war schnell klar, und er gefiel. Es ist Geralt von Riva, ein Hexer, eine menschliche Mutation mit übernatürlichen Fähigkeiten. Er wird gerufen, wenn es gilt, ein Monster zur Strecke zu bringen, das bringt ihm Gold ein, das ist sein Lebensunterhalt. Am liebsten ist der Eigenbrötler alleine, nur mit seinem Pferd, mit dem er gerne das eine oder andere bespricht. Der langhaarige, schöne Held hat eines auf jeden Fall von ihm angenommen: Sein Grummeln klingt, wie wenn ein Pferd schnaubt. Viele Freunde hat Geralt nicht. In der Welt draußen ist er ein Aussätziger, die normalen Menschen verachten ihn ob seiner Kräfte, obwohl er ihnen immer wieder hilft.

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Ein nordischer Engel

Lindy-Fay_CoverMeer, Felsen, Brandung, Gischt, eine kaum erkennbare Gestalt, über ihr ein Halbkreis aus Ästen, fast als wolle sie in eine andere Welt eintreten. Das ist das Cover und auch das Thema des Silberlings. Lindy-Fay Hella, bislang Sängerin der norwegischen Ambient-Folk-Formation Wardruna – allen spätestens seit der Serie „Vikings“ durch das wunderbare Titellied bekannt – wollte Neues ausprobieren. Seafarer ist ihr Debütalbum, und es befasst sich mit der Anderswelt, einer anderen Welt als der bekannten. 2017 hat Hella mit den Aufnahmen begonnen, anfangs alleine, dann kamen nach und nach Mitmusiker dazu, zuerst Herbrand Larsen, dann ihr Cousin Ingolf Hella Torgersen, und später wurden es immer mehr. Kristian Gaahl Espedal beispielsweise hat gesanglich unterstützt. Bedingung war für die Musiker nur, sich ein Instrument auszuwählen und mitzumachen, sodass es ein schönes, rundes, passendes Gesamtkunstwerk werden könnte. Wenngleich die Musik natürlich mit Stilmitteln und verschiedenen – spannenden – Instrumenten à la Einar Selviks Projekt Wardruna ausgestattet ist, so stehen im Mittelpunkt Stimmen, Frauenchöre, Männerchöre und allen voran die engelsgleiche und doch stimmgewaltige Lindy-Fay Hella selbst.

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Irritierend irisierend

Fever Ray

Um Karin Dreijer Andersson zumindest visuell und ungeschminkt kennenzulernen, muss man sich wahrscheinlich Röyksopps Video „What else is there“ ansehen. In ihren bisherigen zwei Alben als Fever Ray gibt sie sich bedeckt. Fever Ray sind nicht Mainstream. Vielen wurde sie erst so richtig bekannt durch den Soundtrack von Vikings, dieser Wahnsinnsserie. „If I had a heart“ mit dieser schaurigen Stimme und Melancholie, bei der selbst Gemetzel und Ertrinken ästhetisch wirken und die einen wohlig schaudern lässt. Acht Jahre ist das schon her. Zwischendrin hat Karin Dreijer Andersson an anderen Projekten gearbeitet, beispielsweise mit The Knife zwei Alben eingespielt. Dafür konnte ich mich nie so richtig begeistern, aber die Neue von Fever Ray: Die musste sofort her.

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Von starken Männern und stolzen Frauen

Vikings_Poster

Skandinavien im 8. Jahrhundert nach Christus: Ragnar Lothbrok lebt mit seiner Frau Lagertha und seinen Kindern Bjorn und Gyda ein einfaches Leben als Bauer in einer Siedlung, die zum Stamm des Jarl Haraldson gehört (großartig gespielt von Gabriel Byrne). Im Sommer wird regelmäßig zu Raubzügen aufgebrochen, das ist der eigentliche Broterwerb der Wikinger. Der Jarl will wie jedes Jahr nach Osten, doch Ragnar möchte einmal woanders hin; er weiß, dass im Osten nichts mehr zu holen ist. Er hat eine Art Sonnenkompass entwickelt, und er hofft damit in unbekannte Gegenden vordringen zu können. Er will nach Westen segeln, denn er glaubt, dass es jenseits des offenen Meeres noch andere Länder gibt. Er lässt sich von seinem Freund, dem Schiffbauer Floki, ein Boot bauen, mit dem er gegen den Willen des Herrschers mit einigen Männern und seinem Bruder Rollo loszieht. Nach einer äußerst beschwerlichen Fahrt kommen sie im Westen in England an und erobern Lindesfarn, eine recht leichte Übung: ein Kloster mit wehrlosen Mönchen, und der ganze Schatz schön übersichtlich auf einem Haufen. Sie kehren mit ihren Reichtümern in ihre Heimat zurück. Leider lässt sich der stolze Jarl nicht so leicht beeindrucken. Er nimmt ihnen alles ab, jeder darf sich nur ein Stück aus der Diebesbeute aussuchen. Ragnar ist so clever, sich für den Mönch Athelston zu entscheiden, den er sozusagen als Sklaven mitgenommen hat. Eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen: Der Christ wird sein ganzes zukünftiges Leben und das seiner Leute beeinflussen.

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