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Mrs.Hyde:

Rosegarden_Funeral_PartyNein, kein Picknick bitte. Wir weichen vor den Menschenmassen auf das agra-Gelände aus und wollen stattdessen zur Lesung von Mark Benecke. Einen Freund noch telefonisch nach der Richtung gefragt, stehen wir vor der verschlossenen großen agra-Halle. Da hat er leider was verwechselt, und wir rennen zurück zu agra 4.2. Der Ordner will schon die Tür schließen, wir springen noch rein und hinter uns noch drei Leute, das war knapp. Zum Glück bekommen wir auch noch zwei Sitzplätze nebeneinander. Die Lesung über die berühmte Alien-Autopsy ist interessant und kurzweilig, alle Leichenfans kommen voll auf ihre Kosten. Anschließend schlendern wir durch die Verkaufshalle. Ich freue mich über ein Fledermaus-Tuch, das zwei Minuten später tatsächlich ausverkauft ist. Die erste Band des Tages sind Rosegarden Funeral Party im Täubchenthal, das dafür trotz allem quasi ausverkauft ist. Weiterlesen

torshammare:

Lust-Syndicate1-1-von-1Den Freitag beginne ich mit einer kleinen Shoppingrunde in der Stadt und treffe mich später mit Freunden zum Mittagessen, bevor um halb vier in der Kuppelhalle das WGT auch musikalisch für mich beginnt. The Lust Syndicate lassen allerdings noch ein wenig auf sich warten beziehungsweise der Einlass verzögert sich, sodass wir draußen noch ein inbrünstiges „Jesus is the king!“ von einer vorbeiziehenden christlichen Gemeinde zugerufen bekommen, was unter dem Schwarzvolk milde Erheiterung auslöst. Schließlich geht’s dann aber doch in die unheiligen Hallen. Hinter The Lust Syndicate verbirgt sich u. a. Simone Salvatori von Spiritual Front, und das verbergen ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die drei Musiker treten mit schwarzen Kapuzen und schwarzen Halbmasken vor dem Gesicht auf. Die Musik ist sehr rhythmisch und trommellastig, teilweise hämmern alle drei auf die vor ihnen stehenden Trommeln ein und erzeugen damit schon mal Gänsehautstimmung. Simone ist ein wenig nervös, offensichtlich spielt die Technik auch immer wieder Streiche, aber das WGT-Publikum verzeiht ja eh alles. Im Hintergrund laufen Schwarz-Weiß-Filme von verschiedenen Aufständen auf der ganzen Welt, die Lyrics sind ebenso kämpferisch („Capitalism is cannibalism“), alles in allem macht diese Post-Industrial-Pop-Mischung mit gelegentlichen Neofolk-Ausreißern richtig Spaß.
Wegen der anfänglichen Verzögerung sehe ich von St. Michael Front nur ein bisschen was, bevor ich weiterziehe, das reicht mir dann aber auch. Im Vorfeld dachte ich, ironischer Kitsch könnte Spaß machen, dann ist es aber nur Kitsch. Nicht mein Ding, daher geht es rasch Richtung Stadtbad für den elektronischen Teil des Abends.
Void-Vision-1-von-1Void Vision (aka Shari Vari) aus New York bereitet mir dann die erste veritable Überraschung des WGTs (und wird auch rückblickend die größte Entdeckung für mich sein), denn sie dominiert mit Stimme und Sound das Stadtbad, dass selbst King Dude hinter mir nur noch andächtig murmelt „She’s soooo good“. Hier tun sich Soundwelten auf, spacige Klangteppiche, eine Reise durch Jahrzehnte elektronischer Musik, gekrönt von Sharis unglaublicher Stimme, alles aus einer riesigen Armada von Synths und Effektgeräten mit einer Beiläufigkeit hervorgezaubert, dass es einem den Atem verschlägt. Ganz großes Kino und eine absolute Empfehlung für alle, die was mit Hante., Zanias, Boy Harsher etc. anfangen können. Wobei – das ist auch nur eine Annäherung. Lieber selbst anhören und vor allem anschauen! Weiterlesen

Stadt Leipzig.de

Bildquelle: Leipzig.de

prager.student: Der Freitag ist der traditionelle Aufbrezeltag mit dem viktorianischen Picknick.  Dieses Jahr sind wir dort prompt mit Rum, Whisky und Zigarren versumpft. Deswegen verpasse ich auch einige Favoritenbands. Wir kommen gerade zu den letzten Takten von Hørd im Stadtbad an.
Die darauffolgenden Sixth June spielen ganz annehmbaren Synth/Wave Pop, ein nettes Konzert.
Da danach nicht mehr viel geboten ist, machen wir uns allmählich zur agra zum Mitternachtsspecial auf und schauen noch im heidnischen Dorf vorbei. Dort spielt Tanzwut auf, die Walküren walken, die Wikinger grölen, und auch dem sonstigen anwesenden Publikum gefällt es wohl, ich finde sie eher furchtbar. Wir schlendern noch kurz über die Stände, um uns dann in der agra mit dem Rest zu Amanda Palmer und Edward Ka Spel zu treffen. Leider ist das Klavier der Dame kaputt, die Reparaturversuche fruchten nicht, und es geht erst los, als nach einer halben Stunde ein Ersatzklavier gefunden ist.  Das Konzert verläuft weiterhin zäh und eher langweilig, erst gegen Ende wird es besser, als die Musik nach den Legendary Pink Dots klingt.
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