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Gefangen im Reich der Schatten

Und damit ist ausnahmsweise mal nicht die Erweiterung von World of Warcraft gemeint. Shadowlands stammen aus Portland, Oregon, und sind seit 2013 aktiv. Nach 001 und 002 ist vor kurzem das offizielle Debütalbum mit dem sinnigen Titel 003 bei Icy Cold Records erschienen. Die Band besteht aus Bassist Jesse Elizondo (Ex-The Minds), Drummer Casey Logan, auch bei Murderbait aktiv und Ehemann von Sängerin Amy Sabin (Ex-Phantom Lights), die zusätzlich das Keyboard bedient. Ihre Zwillingsschwester Angie Sabin ist als neue Gitarristin dabei, nachdem Jason Sartain nach vier Jahren die Band verlassen hat. Darüber hinaus ist im Vorfeld der Aufnahmen zu 003 ein enger Freund verstorben, was sich sicherlich musikalisch ausgewirkt hat. Weiterlesen

I’m glad we’re not what you want us to be

Die 2014 gegründete mysteriöse Band (DOLCH) ist mit Sicherheit noch immer ein Untergrund-Phänomen, auch wenn die Tour 2017 zusammen mit The Ruins of Beverast und King Dude für mehr Bekanntheit gesorgt haben dürfte. Die Musiker halten ihre Identität geheim, es gibt noch nicht einmal eine Facebook-Seite. Nach den von Ván Records wiederveröffentlichten Demos I&II und der EP III: Songs of Happiness … Words of Praise ist mittlerweile das offizielle Debütalbum Feuer erschienen, das als Auftakt einer Trilogie mit Nacht und Tod angekündigt worden ist. Zumindest die Produzenten sind keine Unbekannten: Michael Zech (Secrets of the Moon) und V. Santura (Dark Fortress, Triptykon), was naturgemäß eine gewisse Nähe zu Black Metal impliziert. Weiterlesen

Das Spiegelbild des Dorian Gray

pochette-nairod-yarg-hdWir rezensieren Nairod Yarg, Google Translate und ich. „Aufgabe oh so schwer!“, sagt es beim Übersetzen der französischen Homepage. Pah, sag ich, ganz einfach: Ihre Einflüsse nennen sie ja freundlicherweise gleich auf ihrer Homepage, und wer sich vorstellen kann, wie Oscar Wilde, Banksy, David Lynch und Virginie Despentes unter einem musikalischen Hut klingen, kann sich bestimmt auch vorstellen, was Nairod Yarg machen. Das Label, das die Band ihrer eigenen Musik gibt, ist schlicht „cold-loud“, und wer bin ich, das besser wissen zu wollen? Ansonsten: Die sind sehr, sehr gut. Fertig!

Extended version: Nairod Yarg sind Sébastien Ficagna und Rudy Centi aus Villefranche-sur-Saône (nahe Lyon), Frankreich. Sie kannten sich bereits von dem früheren Bandprojekt Plastic People, und als sie sich im Sommer 2018 beide ohne Band wiederfanden, forderten sie sich selbst und gegenseitig heraus: zehn Songs in zwei Monaten und einen Monat drauf den ersten Gig! Offenbar übererfüllten sie diese Vorgabe, denn auf ihrem selbstbetitelten Erstling finden sich bei einer Lauflänge von gut 34 Minuten sogar elf Songs. Wenn es denn eine Genre-Zuordnung geben muss, wäre Postpunk mit starkem Wave-Einfluss (der Bass! und der Drumcomputer!) und Noise-Rock-/Metal-Elementen (die Gitarre!) vermutlich nicht falsch – und käme doch nicht wirklich an das heran, was auf dieser Platte alles passiert.

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Over the firewall

P1190673Obwohl der Frauenanteil auf den Konzertbühnen stetig steigt, sind rein weibliche Bands meiner Wahrnehmung nach in der Minderheit. Um so mehr freue ich mich über The Hormones aus Chengdu. China ist ein, aus westlicher Sicht, doch eher exotisches Land, die dortigen Bands dürften den meisten eher unbekannt sein. In China selbst sind sie mittlerweile recht bekannt und spielen auf größeren Festivals, wovon ihr Video zu „The edge“ zeugt. Sie kommentieren es selbst mit: “It took us some time to jump over the firewall and get this on Youtube, but hopefully you’ll give us some support!” Dies zeigt, dass die Verhältnisse in China nicht einfach sind, trotzdem wollen sich Drummerin Zhou Lijuan (Juan Juan), Gitarristin Wang Jiao, Bassistin Wang Minghui (Ming Ming) und Sängerin Zhu Mengdie (Zhu Zhu) nicht aufhalten lassen und absolvieren diesen Herbst ihre erste Europa-Tournee. Weiterlesen

riga1_mb_Heike_KrostitzVor einigen Wochen haben wir euch Riga bei unseren Musik-Tipps (hier entlang) vorgestellt. Mit ihrer Debüt-Single „Echoes“ haben uns Dorain und Leo einen wunderbaren Ohrwurm beschert, der wie ein Echo lange nachklingt. Das Leipziger Duo spielt düsteren Electronic-Doom-Wave und kom-biniert synthetische Klangwelten mit eindringlichen Vocals, die unter die Haut gehen. Gerade arbeiten Riga an ihrer EP, die im Herbst erscheinen wird. Material ist schon vorhanden und bereits live erprobt, wie kürzlich als Support von Black Nail Cabaret. „Echoes“ hat uns neugierig gemacht!

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Leave me to die

What-if-there-is-no-way-outBereits 2016 haben Simon Schurtenberger (Schlagzeug) und Pascal Zeder (Gitarre, Gesang) aus dem Schweizer Luzern ihr Debütalbum Masquerade unter dem Bandnamen Visions In Clouds veröffentlicht. Mit dem Amerikaner Leopold Oakes als drittem Bandmitglied wurde der Sound mittels 80er Synthesizern erweitert. In Folge wurde die gemeinsame EP Levée en masse produziert, die mir außerordentlich gut gefallen hatte (Link zur Review). Bereits im Oktober ist das neue Album What if there is no way out bei Icy Cold Records erschienen, höchste Zeit also, sich endlich eingehend damit zu befassen. Weiterlesen

Nach einigen bereits 2017 veröffentlichten Songs hat das Passauer Trio Rue Oberkampf mit Waveclash im letzten Jahr ein großartiges Debüt-Album herausgebracht – ein genialer Sound aus pulsierenden Coldwave-/Minimal-Elektro-Klängen und eindringlichen französischsprachigen Vocals. Sie selber beschreiben ihre Musik als „ColdEBMigerTechnoPunkWave“. Am 6. Juni spielen Rue Oberkampf auf dem WGT EBM Warm-Up in Leipzig. Hier habt ihr schon jetzt die Gelegenheit mehr über das Trio zu erfahren.

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(Foto: task77_fotografie)
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Your masters are calling

Zweieinhalb Jahre sind vergangen seit dem letzten Besuch von Pink Turns Blue in München, weshalb es definitiv mal wieder Zeit für eine düsterschöne Zeitreise wird. Wobei Pink Turns Blue sich ja nie auf den alten Lorbeeren ausgeruht haben, sondern in den letzten Jahren einige hochklassige Alben veröffentlichten. Das letzte – The Aerdt-Untold stories – stammt aus dem Jahr 2016. DJ Frankit hat die Band nun wieder im Rahmen seiner feinen Sacred Bones Party nach München geholt. Wir versammeln uns wie schon vor zweieinhalb Jahren im Orange House des Feierwerks, und die Vorfreude unter dem Münchner Schwarzvolk ist schon beim Betreten des Raumes zu spüren.  Weiterlesen

Dreiländereck

weathered statuesWeathered Statues, das ist eine EP der amerikanischen Hardcore Punk Band T.S.O.L. (True Sound Of Liberty) aus dem Jahr 1982.
Weathered Statues, das ist nun auch eine Band aus Denver, bestehend aus Schlagzeuger Andrew Warner, Bassist Bryan Flanagan, Jason Heller an der Gitarre und Jennie Mather, die der Band die Stimme verleiht. Ihre Musik weicht jedoch stark von den Namensgebern ab, denn sie haben sich einem wesentlich dunkleren Sound verschrieben. Zu deren Herkunft Denver ist mir in musikalischer Hinsicht spontan nichts eingefallen, aber das soll sich nun zukünftig ändern. Die Band wurde 2015 noch unter dem Namen Cloak Of Organs gegründet, aber nach einem Personalwechsel, der sich auch musikalisch auswirkte, erfolgte zwei Jahre später die Umbenennung. Borderlands ist ihr Debütalbum. Weiterlesen

The Cure und Heavy Metal?

Idle_Hands_Cover[1]Nach dem Ende der traditionellen Heavy-Metal-Band Spellcaster hat deren Gitarrist Gabriel Franco nach einer neuen musikalischen Ausdrucksmöglichkeit gesucht, und das 2017 gegründete Projekt Idle Hands ist das Resultat davon. Er als Sänger schreibt die Songs und spielt Rhythmusgitarre und wird vom zweiten Gitarristen Sebastian Silva unterstützt. David Kimbro bedient den Bass, und Colin Vranizan an den Drums sorgt für die nötigen Rhythmen. Auf Youtube ist mir deren Song „Can you hear the rain“ aufgefallen, bei dem den Kommentaren nach nicht nur ich The Cure heraushöre. Und das in der Kombination mit Heavy Metal? Weiterlesen