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Dinge, die man nicht vermisst

Arthur and Claire

Der Mittfünfziger Arthur stellt sich einem gleich zu Anfang als Grantler vor. Im Flugzeug vergrault er ein anhängliches Kind, beim Autoverleih hat er nicht sehr lange Geduld mit der überfreundlichen Sachbearbeiterin, im Hotel stellt er die einstudierte Höflichkeit am Empfang bloß. Arthur hat nur ein Ziel: Er ist todkrank und kommt nach Amsterdam, um seinem Leben in einer Klinik ein Ende bereiten zu lassen. Den letzten Abend seines Lebens möchte er einfach nur im Hotel gepflegt essen und einen schönen Rotwein trinken. Leider kommt ihm aus dem Nachbarzimmer Höllenlärm – ausgerechnet Death Metal! – entgegen. Gegen die Wand schlagen hilft nicht, wütend rennt er zur Tür und begehrt Einlass. Es öffnet ihm eine verheulte junge Frau, die gerade dabei ist, ein ganzes Glas Schlaftabletten zu schlucken. Da haben sich also zwei Lebensmüde im romantischen Amsterdam getroffen! Weiterlesen

Nackter Mann im Schnee

wilde-maus

Georg Endl (Josef Hader) ist sich seiner Sache vollkommen sicher. Er ist und bleibt ein etablierter Musikkritiker für ein renommiertes Feuilleton einer Wiener Zeitung. Doch von einer Sekunde auf die andere ist alles ganz anders: Er wird von seinem Chef gekündigt, weil er zu teuer ist, er muss gehen, damit drei junge billige Redakteure bleiben können. Die müssen zwar alles googeln, während Georg alles im Kopf hat, aber so ist es eben. Völlig desorientiert schafft er es nicht, seiner wesentlich jüngeren Frau (im Film wie auch im wahren Leben: Pia Hierzegger) von der Kündigung zu erzählen. Zumal diese, nun in ihren Vierzigern, plötzlich Kinderwunsch entwickelt hat und streng daran arbeitet, schwanger zu werden. Während ihre größten Probleme der nächste Eisprung und die beste Stellung beim Sex sind, weiß Georg nicht, wie er würdevoll den Tag rumbekommen soll. Tagtäglich geht er aus dem Haus, mit Rachegedanken an seinen Vorgesetzten im Kopf.

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