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Nur die Nacht hört dir zu

WolvesDen_CoverWir sind uns alle einig, dass das Jahr 2020 sich in den letzten Monaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Doch zum Glück gibt es trotzdem immer wieder kleine Lichtblicke, wenn schon gerade nicht live auf der Bühne, so doch wenigstens als Tonkonserve. Nach fünf langen Jahren legen die 2013 in München gegründeten Black-Metal-Heroen Wolves Den endlich ihren zweiten Silberling vor, Miserere. Der CD-Titel ist mehrdeutig, wie einen die Band auf ihrer Webseite hilfreich informiert: Miserere ist zum einen der Titel des 51. Psalms und heißt so viel wie „Erbarme dich“, aber auch das medizinische Synonym für Koterbrechen. Wir wollen jetzt nicht näher über eventuelle religiöse Bezüge oder Assoziationen zwischen den beiden Bedeutungsvarianten nachdenken, sondern uns lieber der Musik widmen. Wir haben ja schließlich lange genug darauf gewartet! Weiterlesen

Die Auferstehung des Festivalpublikums

Nach nicht einmal zwölf Stunden Ruhepause sind wir auch am Tag zwei des Dark Easter Metal Meetings überpünktlich wieder vor Ort – im Gegensatz zu Dawn of Disease und Nocturnal Depression, wie uns Internet und Veranstalter mitteilen. Dawn of Disease mussten – ironischerweise – wegen Krankheit absagen, und von Nocturnal Depression habe man, so ein Statement des Veranstalters auf Facebook, seit September letzten Jahres nichts mehr gehört. Die gute Nachricht: Ersatz war mit Asphagor aus Österreich und Wolves Den aus München schnell gefunden, sodass keine Konzertlücken entstanden. Bei diesen grandiosen Bands lässt sich der Ausfall mehr als gut verschmerzen, und auch dem bedauernswerten Menschen, der mit einem jämmerlichen „I bin soooo niachtern!“ vor dem Eingang der Welt sein Leid geklagt hat, konnte bestimmt schnell geholfen werden. Weiterlesen

Grab Europe by the pussy!

Untergrund-Metal wird im Untergrund gespielt, und so müssen wir tatsächlich eine steile Kellertreppe hinabsteigen, um ins 8Below zu gelangen. Am Einlass werden alle gefragt, wegen welcher Band sie gekommen sind. Wolves Den machen das Rennen um die Publikumsgunst und werden daher heute als Headliner auftreten. Das 8Below füllt sich rasch, bis es etwa halb voll ist, und dann geht es um 21 Uhr auch schon los. Weiterlesen

Metal in der Studentenstadt

Bereits zum zweiten mal lädt der Verein Kultur am Rande zusammen mit der Band Asmoday zu München scheppert schwarz in die Münchner Studentenstadt ein. Diesmal mit dabei: Pequod, Wolves Den, Asmoday, Laceration und Suicide Salvation.

Bei fünf Bands fängt der Abend natürlich früh an, sodass ich leider die um halb 7 spielenden Suicide Salvation verpasst habe, mir wurde aber nur Gutes berichtet. Ein Großteil der insgesamt 180 Gäste an dem Abend war aber früh genug da und hat sich die Show nicht entgehen lassen.

LACERATION

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Der Osterhase trägt schwarz

München, Ostersonntag, 14 Uhr: leichter Schneefall, der nur fünf Minuten später von strahlendem Sonnenschein abgelöst wird. Die Menschenmassen vor dem Backstage-Eingang stören sich wenig am Wetter, denn vor uns liegen zehn Stunden Konzerte in drei verschiedenen Venues – alle beheizt und überdacht! Zum vierten Mal findet das Dark Easter Metal Meeting statt, das sich innerhalb weniger Jahre von einem kleinen beschaulichen Konzertabend zu einem wahren Festivalmonster der ultradüsteren Musik gemausert hat. Große Namen stehen auf dem Programm, ebenso große Erwartungen haben wir im Gepäck und natürlich mächtig viel Vorfreude.

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Abandoned Dreams

Auch 2015 dürfen die Lokalmatadore das Festival eröffnen: Abandoned Dreams aus Grafing bei München legen pünktlich um halb drei im Club los. Im Gepäck haben die drei Herren – Bassistin Liesa schied nach dem letzten Album aus – die brandneue EP Home und damit eine kleine Überraschung in Sachen Vocals, die jetzt nicht mehr tief gekrächzt, sondern hoch und clear gesungen werden. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen möchte, kann das auf YouTube gerne tun – was ich persönlich davon halte, muss sich erst noch herauskristallisieren, aber live ist dieser nächste Schritt in der musikalischen Entwicklung von Abandoned Dreams auf jeden Fall hörenswert. Dominiert wird der doomige Mid-Tempo-Sound weiterhin von extrem stimmungsvoller Gitarrenarbeit, die Songs sind nach wie vor von einer melancholischen Grundstimmung geprägt, durch die nur hin und wieder etwas Aggressivität durchdringt, um dann sofort wieder vom musikalischen Äquivalent einer dicken Schneedecke begraben zu werden. Ein guter, langsamer Einstieg in den langen, langen Konzerttag! Weiterlesen