Ein Märchenkönig-Meer

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c) juk, Hallo München

In einer Zeit, in der viele politikverdrossen sind und sich gar wünschen, Bayern wäre eine Monarchie und König Ludwig – der Märchenkönig – würde noch regieren, hat sich das Bayerische Kunstministerium etwas Schönes ausgedacht. Zum 173. Geburtstag König Ludwigs Ende August hat der Künstler Ottmar Hörl 100 Ludwig Büsten in Nymphenburg aufgestellt.

Es sind goldene Plastikbüsten, nach deren Form der Künstler lange gesucht hat. Endlich fand er seinen Traumkopf für den „Kini“, und zwar auf 1.575 Metern Höhe auf dem Herzogstandsattel. Ein Mitarbeiter musste da hinauf und den Kopf von allen Seiten fotografieren, anhand der Fotos wurde ein Modell erstellt. Daraufhin goss eine Coburger Firma die Plastikskulpturen. Diese wurden dann auf einem extra dafür errichteten Podest vor dem Schloss aufgestellt. Und weil König Ludwig II. alles andere als einfach war, wollte man die Figuren auch nicht einfach nur in eine Richtung schauen lassen – nein, sie stehen kreuz und quer, damit sie alles sehen und aufnehmen können.

Nach dem Ende der Installation am 30. September kann man die 100 Büsten kaufen – Preis pro Stück: 400 Euro.

Der Konzeptkünstler Ottmar Hörl hat schon vielerorts für Aufsehen gesorgt: In München standen schon einmal vor dem Nationaltheater 1000 Gartenzwerge oder auch in der Innenstadt Büsten von Franz Josef Strauß. 2017 wurden in Nürnberg massenhaft goldene Madonnen aufgestellt, in anderen Städten wurden schon Goethe-Figuren gesehen, Richard-Wagner-Männchen, Rottweiler und Plastikhasen nach Albrecht Dürer. Besondere Aufmerksamkeit wurde Hörl aber zuteil, als er im Jahr 2009 ausgerechnet im recht kleinen Straubing 1.250 Gartenzwerge aufstellte, die den rechten Arm zum Hitlergruß ausgestreckt hatten.

Mein Tipp für euch:
Nymphenburg ist nicht Neuschwanstein. Aber es ist ein wunderschöner Park mit einem wunderschönen Schloss und bis Ende September mit vorwitzigen, skurril anmutenden 100 Märchenkönigbüsten. Schaut’s euch an!

Hin kommt man am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da Parkplätze (v.a. an schönen Herbsttagen) rar sind:
S-Bahn bis Haltestelle „Laim“,
dann Bus bis Haltestelle „Schloss Nymphenburg“
oder U-Bahn bis Haltestelle „Rotkreuzplatz“,
dann Tram bis Haltestelle „Schloss Nymphenburg“

www.ottmar.hoerl.de

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