Der gehäckselte Schwede im bayerischen Kurort
Der ehemalige schwedische Nobelpreisjuror Bertil Carlsson hat sich mit seiner Frau gut in dem beschaulichen Werdenfelser Kurort eingelebt. Er ist ein gern gesehenes Vereinsmitglied beim Trachten- und Heimatverein, schuhplattelt und erfreut sich an seinem Haus und Garten, der Auslöser für seinen Tod wird. Leider hat der Häcksler nicht viel von Herrn Carlsson übrig gelassen. Schnell zur Stelle sind wieder einmal Kommissar Jennerwein und sein Team. Aber da gibt es auch noch Bertils ehemaligen Friseur Backlund, Motte, der Computer-Crack, und noch so eine dunkle Erscheinung, die eventuell etwas mit dem Mord zu tun hat. Denn eins ist gewiss: Der Mediziner Carlsson ist nicht freiwillig in des Gärtners Hochleistungsgerät gesprungen.
Nachdem ich den ersten Heimatkrimi von Jörg Maurer gelesen sowie im Fernsehen verfolgt und den zweiten Fall Hochsaison in Form eines Hörbuchs genossen habe, war der Griff zum siebenten Fall des umtriebigen und scharfsinnigen Kommissars Jennerwein nicht lang überlegt.
Von den erzählerischen Qualitäten des Autors, der auch als Kabarettist auf der Bühne zu finden ist, bin ich sehr angetan. Herr Maurer verleiht jedem Mitspieler seine eigene, wiedererkennbare Stimmlage. Dem Polizeidirektor hat er zum Beispiel einen hörbaren F.-J.-Strauß-Stempel verpasst. Sogar die mitspielende sprechende Birke ist herrlich authentisch. Ich weiß zwar nicht, wie sich ein sprechender Baum anhört, aber so könnte das klingen.
Es gibt auch immer wieder Überraschungen in seinem Team: Kollege Ostler wurde befördert, was ihn allerdings nicht davon abhält, mit dem vorbestraften Ehepaar Grasegger in Kontakt zu bleiben. Die sind dieses Mal auf einer europäischen Friedhofs-Besichtigungstour und am Ende doch wieder in den Fall involviert. Aber diesen Heimatkrimi macht wieder einmal nicht nur die Besetzung aus, sondern auch die vielfachen Beschreibungen von Umständen und Eigenschaften, die auch witzig und skurril daherkommen oder geheimnisvoll, wie zum Beispiel die Figur der Anna Sophia. Vieles wird anfangs angedeutet, dem Zuhörer werden Indizien förmlich vor Augen geführt, ohne dass gleich an eine Lösung zu denken ist. Aber langsam, ganz langsam keimte im Laufe der sechs CDs ein Gedanke auf, überzeugt euch selber!
Fazit: Es ist immer wieder eine Freude, sich mit den Krimis von Jörg Maurer die Zeit zu vertreiben, egal ob als Hörbuch oder Lektüre. Vorkenntnisse sind nicht nötig, um Gefallen an den monströsen Vorgängen zu finden.
Infos zu Jörg Maurer und seinem Schaffen gibt es innerhalb seiner Homepage.
bzw. 
Jörg Maurer: Der Tod greift nicht daneben
Argon Verlag, Februar 2015
Laufzeit: 8 Stunden 11 Minuten
19,95 €
Fischer Verlag Buch 14,99 €
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