Nicht nur für Mädchen!

Na bravo! Jan Kuck

Pink ist längst nicht mehr nur Mädchenkram. Pink ist auch nicht einfach nur Rosa. Das habe ich im Rahmen dieser interessanten Ausstellung in der Pasinger Fabrik gelernt. Pink wird künstlich hergestellt, indem man Rot mit etwas Blau und Weiß mischt. Wird ein wenig Cyan beigemischt, wird aus Pink Violett, eine Farbe, die gerne von friedensbewegten, queeren oder religiösen Menschen benutzt wird. Violett ohne Pink wird zu Blau, eine Farbe, die man gerne mit Jungen assoziiert. Pink war früher – bis zum Rokoko – die Farbe von Adeligen und Regenten. Es stand für Männlichkeit. Später trug der Mann von Welt Schwarz und überließ farbige Kleidung dem Adel. Frau trug ab da Farbe. Als 1959 die erste Barbiepuppe in einer pinkfarbenen Verpackung verkauft wurde, war es soweit: Pink wurde zur „Mädchenfarbe“ und zum Klischee. Pink ist weiblich! Weiterlesen

Weit mehr als nur ein Kleid

Ein Dirndl ist mehr als nur ein Kleid. Es steht für bayerische Tradition, Geschichte, Handwerkskunst, es ist aber auch ein modisches Statement.

Im tim in Augsburg kann man derzeit auf über 1.000 Quadratmetern die ca. 200-jährige Geschichte und Entwicklung des Dirndls nachempfinden. Man erfährt sehr spannend dessen Entwicklung, wie die Politik dazu stand, wie es in der Bevölkerung angenommen wurde, was die Neuzeit mit ihrem Tourismus und den Medien aus dem Dirndl gemacht hat.

Expect Nothing!

Seit 42 Jahren fördert die Münchner Traditionsbäckerei Rischart Kunst im öffentlichen Raum. Das RischArt-Projekt fand 1983 zum ersten Mal statt, in den Räumen ihrer „Gläsernen Backstube“ in der Buttermelcherstraße im Glockenbachviertel. 2025 zog das Unternehmen in einen Neubau an der Theresienhöhe, doch auch das 16. Projekt mit dem Motto „Mischen“ kann in der „Gläsernen Backstube“ stattfinden. Das ist toll und auch ein bisschen aufregend, denn der verlassene Produktionsbetrieb, der übrigens mit einem Architekturpreis prämiert wurde, hat seinen eigenen Charme. Was erwartet einen nun dort, im Hinterhof mitten in der City? Weiterlesen

Fotografie und Sichtweisen

Mit ihren Fotografien hat Lee Miller eines der wichtigsten Dokumente der sogenannten Stunde Null in München geschaffen. Ihre Kriegsfotografien zeigen den amerikanischen Blick auf das Ende des Krieges in Europa. Die Fotografin begleitete amerikanische Soldaten von der Landung in der Normandie bis zur Befreiung des KZ Dachau. Unerschrocken zeigt sie Leid und Zerstörung des Krieges. An der Front waren Frauen aber nicht zugelassen. Nur durch ihre Hartnäckigkeit konnte sie sich im männlich dominierten Umfeld des Militärs durchsetzen und die Streitkräfte an der Front durch das zerstörte Deutschland begleiten. Weiterlesen

Wenn was Negatives was Positives ist

Ein verpasster Bus am Candidplatz in Richtung Mariahilfplatz verhalf mir zu einem kurzen Herumschlendern in dieser Gegend, die ich eigentlich recht gut kenne. Aber herumstehen steht mir nicht, also bin ich in den Innenhof des Ärztehauses mitten am Candidplatz spaziert. Dort habe ich ein paar Minuten einem Maler auf einem Kran zugesehen, musste dann aber weiterziehen. Einige Wochen später kam mir das nun sicherlich fertiggestellte Mural in den Sinn. Ich habe es aufgesucht und dann nachgelesen. Es ist von dem Street-Art-Künstler Francisco Bosoletti aus Argentinien. Er hatte vor etlichen Jahren schon einmal eine eigene Ausstellung in München, und sein neuestes Wandbild ist nun in Giesing zu sehen. „Disruptive Nature“, so heißt eine Bilderserie Bosolettis. Was bedeutet dieser Begriff? Weiterlesen

Bei Tag und Nacht, Nebel und Sonnenschein

Es lohnt sich immer mit offenen und neugierigen Augen durch München zu gehen. Es hilft auch eine so informative Seite wie muenchen.de im Blick zu behalten, wenn wieder besondere Ausstellungen o.ä. beworben werden. Im Fall der Sonderausstellung „Liesl Karlstadt und Karl Valentin. Durch Nacht und Nebel“ am Isartor war es das erstere.

Karl-Valentin-Liesl-Karlstadt_C-Valentin-Karlstadt-Musäum

c) Valentin-Karlstadt-Musäum

Weiterlesen

Kein Banksy mehr!

c) Michael Neudecker

Im Sommer 2024 hat Banksy die Fans in London gleich mit einem halben Zoo erfreut. Zwei Elefanten schauten aus Fenstern, drei Affen schaukelten an einer Brücke, ein Wolf heulte in einer Satellitenschüssel, zwei Pelikane schnappten nach Fischen, eine Raubkatze suhlte sich auf einer leeren Werbetafel, und ein Schwarm Piranhas schwamm auf einem Glashäuschen genau vor der Polizei. Ein Nashorn schien ein echtes liegengebliebenes Auto zu besteigen. Das erste Mural dieser Serie war ein Steinbock, ausgerechnet auf einer Fassade im schicken, reichen Kew im Süden der Stadt. Weiterlesen

Hurra, hurra!

c) muenchen.de/Chris Moser

In München ist seinerzeit ein ganz besonderes Kerlchen geboren. Es war ein kleiner, frecher Kobold mit rotem Haar. Sichtbar wurde er erst, weil er am Leim des Meister Eder in dessen Werkstatt kleben geblieben ist. Dem Meister Eder ist daraufhin der Pumuckl geblieben. Alle, die ihn kennen, haben ihn auch lieben gelernt. München hat einiges dafür getan, dass der Meister Eder und sein Pumuckl auch unvergessen bleiben. In Freiham gibt es Straßennamen, die an die herrliche Serie erinnern, es gibt spezielle Führungen durch Haidhausen zu den Drehorten, im Luitpoldpark steht ein Pumuckl-Brunnen, in der Widenmayer Straße ist zu Ehren Gustl Bayrhammers (dem „Meister Eder“) eine Gedenktafel angebracht, vor seiner ehemaligen Werkstatt. 2023 hat Marcus H. Rosenmüller gar 13 neue Folgen gedreht: „Neue Geschichten vom Pumuckl“.

Das alles wird nun getoppt: Pumuckl wird zum Verkehrshelfer! Weiterlesen

Wieder was dazugelernt …

Ein verlängertes Wochenende im winterlichen Schwarzwald. Man sieht ja so einiges, wenn man mal in Ruhe schlendern kann, Freudenstadt bietet dazu einige Möglichkeiten rund um den Marktplatz und darüber hinaus. Aber was ist das denn für eine Kirche, die da übereck steht? Evangelische Stadtkirche Freudenstadt, eine Winkelkirche?! So etwas habe ich noch nirgends gesehen, und ich bin schon einige Male durch Deutschland und darüber hinaus gereist.

Weiterlesen

Wenn die Blumen Trauer tragen

Den Münchener Künstler Martin Blumöhr habe ich euch ja schon öfter vorgestellt. Man erkennt seine Kunstwerke oft schon von weitem, sie sind meist bunt, farbenfroh, beinhalten Sonnen, Blumen, viele kleine Menschenfiguren. Meist suche ich diese Kunstwerke, doch gestern bin ich förmlich drüber gestolpert. Gehe ich doch seit einiger Zeit regelmäßig auf den Weihnachtsmarkt am Luise-Kiesselbach-Platz, auch „Luki“ genannt. Gestern war ich wohl früher unterwegs als sonst, es war beim Aussteigen aus dem Bus noch heller Tag. Und dann steht da plötzlich etwas am Rande des Marktes, ein kleines buntes SWM-Häuschen!

Weiterlesen