Fuck Augenschein: Das ist keine Punk-Band! Sagen sie jedenfalls selbst. Was dann? Hardcore? Rock? Ist es wichtig? Auf jeden Fall ein bandgewordenes Antidot zu „angry white men“, ein musikalisch rabiater Aufruf zu Selbstreflexion, Verletzlichkeit, einem kritischen Bewusstsein der eigenen zufälligen Privilegien, am Ende noch zu Verbundenheit, Liebe und Freude – sie sind da einigermaßen furchtlos. Und was auch immer die Idles nun genau sind oder spielen, sie machen es jedenfalls gut. Ihr zweites und allseits hochgelobtes Album Joy as an act of resistance ist mittlerweile zwei Jahre alt, das nächste soll bald kommen. Am 19. Mai erschien schon einmal die neue Single „Mr. Motivator“ samt Video.

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Kunst in den Zeiten des Coronavirus

Geht es euch wie mir? Seid ihr auch total ausgehungert auf alles, was sich außerhalb eurer eigenen vier Wände abspielt? Endlich mal was anderes außer Serien schauen und essen? Ab 11. Mai öffneten sukzessive die Museen, ich wollte es unbedingt bald ausprobieren, wie so ein Besuch in den Zeiten des Coronavirus wohl sein würde. Miss Übervorsichtig – also ich – hat sich also online ein Zeitfenster gebucht und ist an einem Freitagmittag zum Haus der Kunst gefahren. Mitgebrachte Taschen wurden entweder in von dort gestellte Plastiktaschen gepackt oder sollten in Schließfächern deponiert werden. Fotos machen? Ja, ohne Blitz. Also, los ging die Tour, mit einer bereits vorab in der U-Bahn angewärmten Mund-Nasen-Maske. Schön wenig Leute waren dort (schön für uns, schlecht für das Museum), entspannt konnte man herumschlendern, Fotos machen, vor Exponaten verweilen. Das Aufsichtspersonal war entspannt und hat sich gefreut, wenn man gegrüßt hat zum Anfang und beim Abschied. Und was war dazwischen? Weiterlesen

Für immer neu

Einstuerzende_Neubauten_Alles_in_Allem_Albumcover1Das 40-jährige Jubiläum hat nun auch die Einstürzenden Neubauten ereilt. Zu diesem ehrwürdigen Anlass gibt es nun endlich auch wieder ein neues Studioalbum, das wieder mit Unterstützung der Neubauten Supporters aufgenommen wurde, die für Unabhängigkeit gegenüber der Musikindustrie sorgen. Einstürzende Neubauten, das war schon immer weit mehr als Musik. Klangforschung und Experimentieren mit allem, was Töne und Geräusche erzeugen kann, das sind von je her die Markenzeichen der Band, die längst zu den weltweit einflussreichsten deutschen Bands gehört. Sänger Blixa Bargeld zählt ebenso zu den Gründungsmitgliedern wie Perkussionist N. U. Unruh, Bassist Alexander Hacke ist ebenfalls seit den Anfangstagen dabei. Gitarrist Jochen Arbeit und Rudolf Moser als zweiter Perkussionist sind 1997 dazu gestoßen. Alles in Allem, mögen die Klänge beginnen.
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BERSÆRK – „Balders bål“

Seit die dänischen Heavy Rocker BERSÆRK im November letzten Jahres ihre neueste Single und ihr Video „Balders bål“ veröffentlicht haben, ist weltweit viel passiert, was die Band direkt beeinflusst.

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Die Münchener Band Elvis de Sade gründete sich 2017 und spielt eingängigen Dark Wave / Post-Punk. Nach ihrer ersten Demo 2018 veröffentlichten Elvis de Sade Mitte März die EP Angelus Novus bei Young & Cold Records – fünf großartige Songs, die eine dunkelschöne Atmosphäre erschaffen. Kürzlich haben Sie ihr neues Video zum Song „Rusty phone“ beim Young & Cold Online Festival präsentiert. Die Band tüftelt bereits an einem Album, das im nächsten Jahr erscheinen soll, wir sind gespannt! Andreas (Gitarrist, Keyboarder) hat uns einige Fragen beantwortet. Weiterlesen

Jackson VanHorn  „Saturnine“

Jackson VanHorn begann in der Band TV Ghost. Die 2007 in Indiana gegründete Band veröffentlichte vier Alben, hauptsächlich auf dem Label In The Red Recordings (L.A.), die alle von den Kritikern sehr gut aufgenommen wurden. Mit TV Ghost tourte VanHorn in Amerika und Europa zusammen mit Bands wie Holograms, Preoccupations, Metz, Woods usw. Jackson VanHorn arbeitete mit anderen Künstlern wie Pink Reason, Zola Jesus, Dead Luke und Circuit Des Yeux zusammen. Jackson VanHorn begann sein Solo-Abenteuer 2014 mit einer EP unter dem Namen Crossed Eyes. Die erste Single unter dem Namen Jackson VanHorn wurde 2016 veröffentlicht. Auf die Veröffentlichung der Single „Arcane“ folgte 2017 eine Tour mit Death Bells. Weiterlesen

Tiefste menschliche Abgründe

 

Ein junges Mädchen stürzt in Stockholm von ihrem Balkon in die Tiefe. Es sieht nach Selbstmord aus und findet deshalb wenig Beachtung bei der Polizei. Doch Kevin Jonasson, ein junger, introvertierter Kriminalbeamter, spürt dem nach. Er findet heraus, dass sich die Tote kurz zuvor mit einem Unbekannten getroffen und sich prostituiert hat. Es verschwinden parallel zwei junge Mädchen aus einem Heim bei Uppsala. Jonasson findet eine Spur zu einem Mann, den man „Puppenspieler“ nennt, und von dem die Polizei nur weiß, dass er sich online junge Mädchen für gewisse Zwecke sucht. Sie alle werden missbraucht. Kevin Jonasson, privat ein Film-Nerd, hat beruflich sein Aufgabengebiet im Bereich Internetkriminalität. Bei der Sichtung und Analyse pornographischer Bilder und Videos fällt ihm eines Tages eine junge schwarze Frau auf, weil sie Ähnlichkeit mit Grace Jones in Filmen aus den 70er Jahren hat. Es ist Mercy, eine der beiden Verschwundenen aus dem Heim. Die Sache kommt ins Rollen. Weiterlesen

Rock-Pop trifft auf Synthpop

Wie es halt manchmal so im Rezensent*innen-Leben ist: Man bekommt eine CD und legt sie für später auf die Seite, denn so ganz lässt einen das Gehörte doch nicht los. Die Zeit vergeht, aber dann ist endlich der Augenblick gekommen, um über Break in the clouds zu sinnieren. Plexiphones veröffentlichten damit im November 2019 ihren dritten Longplayer, die zwei vorhergehenden Scheiben waren dem Power Pop zuzurechnen, mit der neuen geht es eher in Richtung Synthpop, unterstrichen von einer zuweilen rockigen Beigabe, sei es im Gesang oder in der Instrumentierung. Weiterlesen

Synthesen

Ein bisschen ist es ja ein zweites Jubiläumsalbum, oder man könnte diesen Eindruck haben: Zehn Jahre musikalischer Output von Phasenmensch, Material von fünf Alben, zuletzt das 2019 erschienene Haunted (The gentle indifference of the world) (Review), wurde für dieses Remix-Album von einer Schar Mitmusiker*innen umgeschrieben, umgespielt und gefeiert. Über zwanzig Titel, über zwei Stunden Spielzeit, da muss man gar nicht erst versuchen, einen Track-by-track-Durchgang zu schreiben. Darum zuerst nur kurz die Zahlen: Von den 22 Titeln sind 21 Remixe, 20 davon von Kolleg*innen unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung, einer ist ein Eigen-Rework in bewährter Zusammenarbeit mit ICD-10. Dazu kommt als Opener ein neuer Track, der in Zusammenarbeit mit Antoine Saint-Martin entstanden ist. Und ich bin froh, dem Einzeldurchgang schon durch diese schiere Fülle von der Schippe zu springen; er könnte einem Album ohnehin nicht gerecht werden, bei dem die Beziehung der Stücke zueinander und zum jeweiligen Original fast ebenso tragend ist wie die musikalische Qualität der einzelnen Tracks.
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Heute stellen wir euch Cemetery Sex Fairies vor: Das Trio (Tinka, Belle und Prof. Pan) kommt aus dem Raum Bonn und macht seit dem Sommer 2019 zusammen Sentimental Wave mit Einflüssen aus unter anderem Elektronischer Tanzmusik und der Musik der frühen Achtziger. Ihr Debütalbum The Liquid Source of Joy and Horror ist seit dem 1. Mai auf den Markt. Weiterlesen