Frollein Tod berichtet

… aus ihrem Arbeitsalltag und lässt uns auch Anteil haben an ihrem Privatleben. Judith Brauneis war noch sehr jung, als sie sich entschieden hat, „Frollein Tod“ zu werden. Sie folgte dem Ruf des Todes, der sich scheinbar mit ihr anfreunden wollte, und richtete sich in der Pathologie der TU München ein. Fachlich, sachlich, aber ebenso locker und mit einer extra Prise Humor erzählt die Leichenpräparatorin von ihrer Arbeit mit den Toten und wie sie dadurch zu ihrer wahren Bestimmung fand. Frau Brauneis schildert offen und einfühlsam, wie sie in ihrer begleitenden Tätigkeit als Notfallseelsorgerin stark genug wurde, Tragödien ins Gesicht zu blicken und sanft genug, denen, die leiden, Unterstützung und Mitgefühl zu schenken. Weiterlesen

Das Mädchen in Rot

Gleich in den ersten Zeilen stellt sich uns die Hauptdarstellerin vor. Eine junge Frau mit wilden Locken, ganz in Rot. Unwillkürlich stelle ich mir Ronja, die Räubertochter, vor. Doch dieses Mädchen hier trägt ein blutverkrustetes Beil bei sich, mehr als einmal benutzt, und gleich auf den ersten Seiten benutzt sie es wieder. Es ist ein regelrechtes Gemetzel, das sie anstellen muss, um einen aufdringlichen Kerl loszuwerden. Leider ist es immer so: Es versucht sich jemand an sie heranzumachen, ganz freundlich, und am Ende geht es so aus, dass sie ausgeraubt werden soll, wenn nicht schlimmeres. Dies ist leider so, seit sie allein im Wald unterwegs ist. Wie kam das, warum ist das so? Weiterlesen

Ein guter Abschluss

Joachim Witt schließt mit einem weiteren Kapitel, Rübezahls Reise, 2022 das musikalische Buch ab, das mit Rübezahl (2018 – Rezension) begann und mit Rübezahls Rückkehr (2020 – Rezension) eine Fortsetzung fand. Der 72-jährige Sänger und Musiker stellt seine Wandlungsfähigkeit wieder unter Beweis und zeigt sich von einer mystischen, wilden aber auch romantischen Seite. Für die Umsetzung von Witts musikalischen Plänen musste wieder eine Crowdfunding-Kampagne gestartet werden, um seine Unabhängigkeit von Dritten zu gewährleisten. Weiterlesen

Ellereve ist das Solo-Projekt von Elisa Giulia Teschner (Sängerin der Band VARO), das sie 2019 gründete. Nach ihrer ersten EP Heart murmurs (2020) hat die Künstlerin mit „Ruins“ und „How not to“ zwei weitere großartige Tracks veröffentlicht. Ellereve kreiert mit ihrer Musik intensiven Dark-Pop, der in Dunkelheit und Melancholie gehüllt ist. Elektronische Kaskaden, hallgeladene Gitarren und Elisas eindringlicher Gesang sind emotional geprägt, agieren dynamisch und bringen die Welt der Gefühle auf den Punkt. Die Veröffentlichungen machen Lust auf mehr und uns neugierig auf Ellereve!

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Foto: © Laura Patricia

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Make Art not War

 

Die Welt schaut auf die Ukraine. Menschen protestieren gegen den Krieg. Politiker *innen gehen mit Sanktionen gegen Russland vor. Musiker*innen geben Benefizkonzerte, Theater spenden ihre Eintrittsgelder an die Flüchtlinge, und Streetart-Künstler verwandeln graue Wände in blau-gelbe Solidaritätsbekundungen.

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Lolita Terrorist Sounds – „Red carpet“ 

Nach der Veröffentlichung der Studio-Debüt-Single „Prison song“ im Dezember 2021 bringen Lolita Terrorist Sounds am 25. März ihre zweite Single „Red carpet“ zusammen mit einem neuen Musikvideo raus. Es geht es um den verzweifelten Versuch, zum Star aufzusteigen. Der rote Teppich, im Song beschrieben als „a human rug – I cannot trample upon”, verweist auf einen Ort, an dem die menschliche Würde mit Füßen getreten wird.

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Wer ist mit seinem Aussehen hundertprozentig zufrieden?

Frauke (Martina Gedeck) geht auf die Sechzig zu und hinterfragt im Spiegel, woran es liegen könnte, dass ihr Wolfi (Joachim Król) sie nicht mehr anschaut. Sonja (Karoline Herfurth) hat zwei Kinder bekommen und viel zu wenig Schlaf. Etliche Kilos zu viel und Augenringe machen sie nicht gerade schöner. Die Schülerin Leyla (Dilara Aylin Ziem) ist ziemlich korpulent, nur Julie (Emilia Schüle) ist super schlank. Aber sie ist ja auch ein Model und kasteit sich bis zur totalen Erschöpfung. Für die sozialen Medien wird lustvolles Abbeißen von krossen Croissants simuliert, doch nach einem gelungenen Foto wird der Bissen ausgespuckt. Weiterlesen

Flashback in die Neunziger

GhostingAls gerade einmal 15-Jähriger gründet Sascha Tayefeh 1989 in Koblenz die Gothic-Band Ghosting zusammen mit Andreas Rudel, denn die wenigen damals erhältlichen Platten von The Cure, The Sisters of Mercy und Dead Can Dance hatte er schon totgenudelt. Neue Musik zu entdecken ist ohne das noch nicht existente Internet sehr schwierig, also macht Sascha diese kurzerhand selbst. Der Auftritt in seiner Stammdisco bringt direkt einen Plattenvertrag mit Glasnost Rec./EFA, und das Debütalbum Romantic Death wird von Bruno Kramm (Das Ich) aufgenommen. Das Best-Of-Album Black Pearls, das über Alice in… veröffentlicht worden ist, zeichnet die weitere Entwicklung nach. Weiterlesen

Kyiv Calling

1_Kviv-callingDie ukrainische Punkband Beton (Бетон) aus Kyjiw hat inmitten des russischen Angriffskrieges eine Cover-Version des Punk-Klassikers „London Calling“ von The Clash aufgenommen und dabei den Text auf die aktuelle Situation angepasst. Das Ergebnis heißt nun „Kyiv Calling“ und löst gerade im Zusammenhang mit den erschütternden Originalaufnahmen im Video Gänsehaut aus.
Der Song wurde in Lwiw aufgenommen, wo es im Verhältnis zu Kyjiw momentan noch einigermaßen sicher ist. Beton möchte damit auf die prekäre Situation in der Ukraine aufmerksam machen und ruft in dem Zusammenhang natürlich auch zu Spenden auf.
Mit diesem Link kommt ihr zu unserer Zusammenstellung zu Hilfsorganisationen bei uns im Webzine. Weiterlesen

Seit 2016 kreieren Barkosina Hanusova und Jerome Tcherneyan mit ihrem gemeinsamen Projekt Years of Denial dunkle Elektro-Klänge und erforschen mit ihrer Musik die Grenzen neuer Klangkonzepte. Fasting culture ist Barkosinas Solo-Debüt, das sie Ende letzten Jahres veröffentlicht hat. Die 10 Tracks auf Fasting cuture sind ein ganz eigenes und unglaublich spannendes Klanguniversum, dem man sich nicht entziehen kann – eingehüllt in einen Sound, der dicht und überwältigend ist.
In ihrem Solo-Projekt verwebt die tschechische Künstlerin ein breites Spektrum unterschiedlicher Kunstformen zu einem außergewöhnlichen Gesamtkunstwerk. Fasting culture ist zusammen mit einem Buch, Fotografien (die wir euch im Interview zeigen), Essays und Gedichten von Barkosina erschienen.

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