Zwischen Kälte und Zerbrechlichkeit

MP_D1-2Agent Side Grinder waren in den letzten Jahren alles andere als untätig. Ein Absolute-Body-Control-Cover („Love at first sight“), eine Kollaboration mit Kill Shelter („The necklace“), Emanuels Gastvocals auf „Purebloods“ von Emmon, Festivalauftritte (als die wieder möglich waren), eine Tour durch Skandinavien … Parallel haben sie ihr sechstes Album Jack Vegas fertiggestellt, das vor gut einem Monat beim Göteborger Label Progress Productions von Torny Gottberg erschienen ist. Johan Lange, Peter Fristedt und Emanuel Åström richten hierauf den Blick nach Amerika, früher wie heute Sehnsuchtsort vieler Menschen, lassen sich von der Beatnik-Kultur inspirieren und wie diese übertragen auf Schweden aussehen würde. Gleichzeitig stehen die großen Krisen der Gegenwart im Fokus, Kriege, Pandemien, Unsicherheiten und die Düsternis, die allem innewohnt. Ein ambitioniertes thematisches Konzept, das perfekt zu den zwischen allen düstermusikalischen Stühlen sitzenden ASG passt. Ich bin gespannt! Weiterlesen

Zurück zu alten Stärken

VNV Nation muss man eigentlich nicht mehr groß vorstellen. Seit über drei Jahrzehnten füllt der aus Dublin stammende Ronan Harris die Tanzflächen überall auf der Welt. Sein elektronisches Musikprojekt entwickelt er mittlerweile in Hamburg, und seit einiger Zeit hat er auch den Part als Songwriter und Produzent übernommen. Die Liveshows sind bekannt für ihre Energie und positiven Emotionen und ziehen eine treue Fangemeinde an. Das letzte Album liegt bereits fünf Jahre zurück, Ende April 2023 erschien Electric sun. Weiterlesen

Versunken in Düsternis und Melancholie

Meipr veröffentlichen heute das zweite Instrumental-Album. Das schwedische Duo besteht aus Henrik Meierkord (Cello/Streichinstrumente) und Peter Josefsson (Synthesizer). Mit Henrik führte ich bereits ein Interview zum Thema „Sound and Silence“, damit rückte auch das neue Album in unseren Fokus.
Maltrankvilo ist die lang ersehnte Fortsetzung vom 2020er Album Kolekto, allerdings werden wir in eine noch dunklere Welt der Unruhe entführt. Der Rauch im Hintergrund ist pechschwarz, und die Emotionen sind verzweifelter, die Stimmung hoffnungslos.

In ihrer Musik verbinden Meipr Neoklassik mit elektronischen Klängen in einer dunklen Umgebung. Diese Melancholie und Düsternis beschreiben die Künstler ohne Worte – mit sehr intensiver und berührender Musik und Klängen, die imaginäre Bilder erzeugen und damit so viel mehr ausdrücken. Weiterlesen

Zartbitter

©DoD HP

Diary of Dreams veröffentlichten am 24. Februar den lang erwarteten Nachfolger von Hell in Eden (2017 erschienen). Die lange Wartezeit kommentierte Mastermind Adrian Hates damit, dass es globale und private Gründe dafür gab. Beim Anhören ist aber von Anfang an klar, dass sich die Vorfreude gelohnt hat. Melancholin lässt uns wieder in dem der Band eigenen schwermütigen Kosmos eintauchten, die 10 Tracks werden dem CD-Titel absolut gerecht. Weiterlesen

Melancholie deluxe

cover-AVATARIUM-Death-Where-Is-Your-StingSchon ein paar Monate hat Death, where is your sting – ein Zitat aus dem ersten Korintherbrief der Bibel – auf dem Buckel, das aktuelle Album unserer Lieblings-Doom-Rock-Band aus Schweden. Im Oktober 2022 ist der fünfte Langspieler der Truppe um Jennie-Ann Smith und Marcus Jidell erschienen, drei Jahre nach The fire I long for und zwei Jahre nach dem Live-Album An evening with Avatarium. Entstanden ist es während der Corona-Jahre mit all ihren Herausforderungen und oft lebensverändernden Ereignissen, erstmals ist Jennie-Ann für alle Texte verantwortlich, Bandgründer Leif Edling hat sich endgültig aus dem Schaffensprozess zurückgezogen. Nachdem sich Avatarium auf den letzten Alben stetig weiterentwickelt und ihre ganz eigene Mischung aus Psychedelic, Heavy Rock, Doom und Americana perfektioniert haben, sind wir gespannt, wohin die musikalische Reise mit diesem Album führt. Weiterlesen

Kein Shining

RedRum_CoverNein, mit dem StanleyKubrick-Film Shining nach der Buchvorlage von Stephen King hat die siebenköpfige Piratencrew Red Rum nichts zu tun, auch wenn ich mich nicht wundern würde, wenn ihr Schiff die Overlook ist. Sie sind 2011 in Nottingham für Booze and glory in See gestochen und haben neben dem unvermeidlichen Rum auch allerlei Instrumente an Bord. Denn Sam ist wie Dominic Gitarrist, spielt aber neben der Gitarre auch Mandoline, Mandola, Mandocello, Banjo und Bouzouki, Lizzey spielt Maultrommel und Keyboards, Nick ist Rhythmus-Gitarrist, Röman Bassist und Mitchell sitzt an den Drums, während Dave der Crew seine Stimme verleiht. Für Unterhaltung ist auf ihrem zweiten Album Book of legends also gesorgt, das Trollzorn Records auf die Welt losgelassen hat. Weiterlesen

Follow me

cover-The-Damned-DARKADELICNach dem großartigen Live-Album Night of a thousand vampires (Link zur Review) haben The Damned die Pandemie-Zeit genutzt und an neuen Songs gearbeitet. Drummer Pinch hat die Band verlassen, für ihn ist Will Taylor neu eingestiegen. Weiter dabei sind Bassist Paul Gray, Keyboarder Monty Oxymoron und natürlich die Gründungsmitglieder von 1976 Gitarrist Captain Sensible sowie Sänger David Vanian. Nun wird das zwölfte und neue Werk Darkadelic der Welt präsentiert, das bei earMusic erschienen ist. Weiterlesen

More than just Black

Heute möchte ich euch zwei Bands vorstellen, die sich für mich wohltuend aus dem Black Metal Einheitsbrei hervorheben, dem ich nur wenig abgewinnen kann. Dieser Bereich wird ja mit Veröffentlichungen regelrecht geflutet, aber manchmal wird dann doch meine Aufmerksamkeit geweckt. Weiterlesen

Bayerischer Rock ’n‘ Roll

Keine Lederhosen, keine Schnulzen, stattdessen bayerischer Rock. Da oide Schlog ist nicht altmodisch, sondern rockig, sympathisch und anders. Ende 2017 trat die Band mit ihrem ersten gleichnamigen Debüt-Album in Erscheinung und sorgte dafür, dass der Landshuter Umkreis ab diesem Zeitpunkt um einiges lauter wurde. Mit Aufn 12er wurde das dritte Album im Januar veröffentlicht. Weiterlesen

Ethereal Post Rock und ein Meer aus Emotionen

Eines vorweg: Es ist mir ein besonderes Vergnügen, etwas über eine Künstlerin zu schreiben, deren Musik ein Meer an Empfindungen bei mir ausgelöst hat. Ellereve (Elisa Giulia Teschner) spielt einen ganz eigenen Sound, aber dazu später mehr. Die Künstlerin aus München (für Ellereve wird uns der Rest der Republik beneiden) veröffentlicht Ende März ihr neues Album Reminiscence über Eisenwald. Falls ihr euch über das Label wundert, das tat ich auch. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich das Vergnügen, Ellevere in einem kleinen Rahmen live zu erleben, und ihre Musik hat mich nicht mehr losgelassen. Folgend meine Eindrücke für euch! Weiterlesen