Nicht von dieser Welt!

Der Sommer hat ein abruptes Ende gefunden (im wahrsten Sinne). Pünktlich wie eine Schweizer Uhr war der Herbst da. Für mich persönlich bricht die schönste Jahreszeit an. Alles wird ruhiger, es wird nebliger und schummriger, und das Gefühl von Vergänglichkeit macht sich breit. Perfekt, wie die viel zitierte Faust aufs Auge, passt die im November anstehende Veröffentlichung von Ellereves drittem Album Umbra. Elisa Giulia Teschner vermag es Atmosphären zu kreieren, in denen man sich verlieren möchte. Bereits das Debütalbum hat mich umgehauen (Link zu meiner Review). Wie die beiden Vorgänger erscheint auch Umbra über Eisenwald. Voller Vorfreude also machte ich mich an die Review. Weiterlesen

Besser spät als nie

Tief aus dem Untergrund Berlins stammt die 2024 gegründete Band mit dem doch eher ungewöhnlichen Namen, und diesen könnte mensch durchaus so verstehen, dass die Mitglieder nun zusammen ausgezogen sind, um die Ehre des Gothic Rock zu retten. Robert Koric übernimmt dabei den Gesang, Sandy Pötzsch spielt Bass und Gianmarco Bellumori Gitarre. Alle drei haben langjährige Erfahrungen als Musiker und werden von einem Drumcomputer begleitet. Forest Lights ist ihr erstes Lebenszeichen als Sorry We Weren’t Here Before.
Kurz vor Ladenschluss erreichte uns die Nachricht, dass die EP um einen Song erweitert worden ist, was auch die Tracklist durchgeschüttelt hat. Dann also noch einmal ran ans Werk. Weiterlesen

Richtig kranker Scheiß

Corpus-OffalDie 2016 in Seattle gegründeten Cerebral Rot sorgten gehörig für Aufsehen im Death Metal Underground, lösten sich aber nach nur zwei gefeierten Alben und einer EP 2024 schon wieder auf, sehr zum Leidwesen der zahlreichen Fans. Doch die beiden Gitarristen der Band, Ian Schwab und Clyle Lindstrom, wetzten sofort wieder das Todesmetall und gründeten mit Corpus Offal eine neue Band mit Ian als Sänger. Ergänzt wird diese durch Jason Sachs (ex-Demoncy) am Bass und Jesse Shreibman (auch Autophagy, Bellwitch) am Schlagzeug. Weiterlesen

Velatine melden sich mit einem eindringlichen Statement zurück. Mit „Oh See Me – The Siren“ setzen Loki Lockwood und die neue Sängerin Holly Purnell ein deutliches Zeichen gegen die zunehmende Frauenfeindlichkeit in den sozialen Netzwerken. Der Song kleidet Wut, Verletzlichkeit und Widerstand in einen vielschichtigen, düsteren Sound, der tief berührt.

Hooly_Loki

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Herbsttraurigkeit statt Urlaubsfeeling

Visions_In_Clouds_Leave_MeDas Grundgerüst der 2015 gegründeten Band Visions In Clouds aus dem schweizerischen Luzern bilden Sänger und Gitarrist Pascal Zeder und Drummer Simon Schurtenberger. Bereits mit ihrer EP Levèe en masse hatten sie mich begeistert (Link zur Review). Für das neue und mittlerweile dritte offizielle Album Leave me, das bei Icy Cold Records erschienen ist, haben sie außerdem Leandra Reiser und Florian Estermann zur Unterstützung ins Boot geholt. “Don’t leave me” oder “Leave me alone”, das kann vielfältig interpretiert werden. Weiterlesen

Wechselvoller Synthpop

In neuer Besetzung sind Torul zurück mit ihrem aktuellen, neunten Album Superposition, das am 14. Februar 2025 über Infacted Recordings in Deutschland veröffentlicht wurde. Nach den Herausforderungen der „Corona-Ära“ begab sich die slowenische Synthpop/Darkwave Band auf eine Reise der Erneuerung. Weiterlesen

Pure Agonie!

Der Sommer ist da, mit seiner für mich unerträglichen Hitze, und der Rezensent (also ich) fühlt sich ein wenig antriebslos und ohne Energie. Aber glücklicherweise fiel mir eine Neuerscheinung auf, von der ich schon viel Gutes in Black Metal Kreisen gehört hatte. Was soll ich sagen (ich möchte ja nichts vorwegnehmen), mein Anwärter für das Album 2025. Der Workaholic aus den USA, namentlich In One Place, veröffentlichte schon im März 2025 (das Album ist dennoch eine Review wert) sein Album Everything is exactly where it belongs, man möge es kaum glauben, in Eigenregie. Alleiniges Mitglied J Sebastiano (he plays everything) spielt eine von mir so geliebte Post Black Metal Art, dass ich euch das jetzt erzähle! Weiterlesen

Könntest du schwimmen, wie Delphine es tun

Dieses Jahr, am 31. März, ist Blixa Bargeld, der Einstürzende-Neubauten-Sänger, mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Acht Künstler*innen hat die scheidende Kulturstaatsministerin Claudia Roth vorgeschlagen, diese hat Bundespräsident Steinmeier ausgezeichnet. Ob Blixa Bargeld, das ehemalige „schwarze Schaf“ Deutschlands, das jemals geahnt hätte? Doch nun war er an der Reihe, jemanden zu ehren. Schon letztes Jahr hat er mit Nikko Weidemann zusammen im Rahmen der Show „Space Oddity: A Tribute To David Bowie“ „Where are we now?“ performt. Nun haben die beiden Herren in Eigenregie eine EP mit vier Songs von David Bowie herausgebracht: „Helden“, „Where are we now?“, „Subterraneans“ und „Lazarus“. Weiterlesen

Gute alte Zeiten

Die Veröffentlichung von Construct hat sich etwas verzögert (genauso wie diese Rezension). Es ist ein weiterer Schritt auf der VNV Nation-Straße, mit elektronischem Sound, Melodien und Emotionen.

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The dark side of Ghost

BehemothDie frühe Black Metal Phase von Behemoth habe ich komplett übersprungen und bin erst mit The Satanist auf die Band richtig aufmerksam geworden, das bei vielen Fans und Kritikern als Meilenstein gilt. Besonders “Blow your trumpets Gabriel” hatte es mir angetan. Ansonsten muss ich über die polnischen Extreme Metaller Behemoth um Sänger und Gallionsfigur „NergalAdam Darski sicherlich nicht mehr viel sagen, haben sie doch mit The shit ov God ihr mittlerweile dreizehntes Album veröffentlicht. Aber der Albumtitel, echt jetzt? Peinlich, so zumindest mein erster Gedanke. Auf Teufel komm’ raus wie ein Teenager provozieren wollen.
Erst einmal abgetörnt bin ich aber schließlich auf ein Metal Hammer Interview gestoßen und kann die Hintergründe nun nachvollziehen. Also gebe ich dem Album eine zweite Chance, und deswegen hat die Review auch etwas gebraucht. Weiterlesen