Strange Days
Die Doors – wer kennt sie und ihre großen Hits wie „Riders on the Storm“ oder „The End“ nicht, diese kalifornische Kultband der späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre, mit ihrem charismatischen und viel zu früh verstorbenen Sänger Jim Morrison und den exzellenten Musikern Robby Krieger, John Densmore und Ray Manzarek. Leider ist auch Ray Manzarek letztens mit 74 Jahren gestorben, was für mich ein erneuter Anlass war, mich mit der Band zu beschäftigen, die ich in meiner Jugendzeit zutiefst verehrt habe und die mich bis heute begleitet. Greil Marcus’ Buch über diese prägende und polarisierende Gruppe schien mir da geeignet, ältere Publikationen über die Doors hatte ich früher schon gelesen, das hier war etwas Neues. Noch dazu von einem der renommiertesten Musikkritiker und –journalisten unserer Zeit.
Greil Marcus, Jahrgang 1945, hat die Sixties und Seventies hautnah erlebt, hat viele Konzerte der Doors besucht und den Werdegang der Band eng verfolgt. Beste Voraussetzungen also für ein Buch über eine der wichtigsten Bands ihrer Zeit. Ich habe keine Biografie erwartet – davon gibt es ja auch schon genug –, und das bekommt der Leser auch nicht. Weitere Erwartungen hatte ich nicht, was gut war, denn diese wären auf der ganzen Linie enttäuscht worden. The Doors ist ein sehr persönliches Buch geworden, dessen Schreibprozess dem Autor laut Nachwort viel Freude bereitet hat. Das merkt man auch, so leidenschaftlich wie Greil Marcus sein ganz eigenes Doors-Universum schildert, so voller Fachwissen, voller Details und Informationen. Dafür sei ihm auf jeden Fall Respekt geschuldet. Weiterlesen