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Graswurzelrevolution jetzt!

Es ist Frühling, und es juckt im grünen Daumen. Eh schon, und wenn man sich in den zunehmend nachverdichteten und superaufgeräumten Städten so umsieht, gleich noch mehr – man möchte ja jedem hartnäckigen Gehsteigritzengewächs für seine subversive Energie applaudieren, ebenso wie den Insekten, die es noch schaffen, zwischen sterilen Hybrid-Bepflanzungen und den ewigen Laubbläsern ihre Lücke zu finden. Dass aus- und aufgeräumte Landschaften nicht nur trist sind, sondern vor allem auch viel mit Artensterben und dem Verlust biologischer Vielfalt zu tun haben, gilt auf dem Land wie in der Stadt gleichermaßen. Aber wer hat schon einen eigenen Garten, um immerhin privat dagegenzuhalten? Und wenn vielleicht nicht mal ein Balkon vorhanden ist – muss man dann tatenlos zusehen, wie es draußen immer grau-in-grau-ordentlicher wird und, wenn überhaupt etwas, nur trauriges Einheitsbodendeckergrün die Wege säumt? Nö! Von Guerilla Gardening haben viele schon gehört, also der Praxis, in den Städten inoffiziell und (muss man ja dazusagen) illegal im öffentlichen Raum oder auch auf privaten, aber brachliegenden Flächen wie z.B. ungenutzten Baugrundstücken zu pflanzen und zu säen. Aber Gärtnern will bekanntlich gelernt sein, und heimliches Gärtnern im öffentlichen Raum hat noch ein paar zusätzliche Herausforderungen. Und selbst, wenn man sich brav auf den eigenen Balkon beschränkt – was ist da am sinnvollsten, wenn man nicht nur fürs eigene Auge gärtnert, sondern auch etwas für Biodiversität und gegen das Insektensterben tun möchte? Kann man das überhaupt auf so kleinem Raum?
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