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Nach der Rezension von Ungeständig war es kein weiter Weg mehr bis zu diesem Interview. Ein großes „Danke“ geht in diesem Zusammenhang an Jan und Hardy fürs Vermitteln.
Die Regensburger Mittelalter-Metaller Ingrimm können bereits auf eine achtjährige Bandgeschichte zurückblicken, sogar Wacken stand schon auf dem Terminplan. Mit ihrem neuen Frontman René Brandt haben sie sicherlich eine gute Auswahl getroffen – und das nicht nur, weil er die Fragen stellvertretend für die Band beantwortet hat:

Wer verbirgt sich hinter Ingrimm?
Hinter Ingrimm verbergen sich sechs Musiker aus dem größeren Raum Regensburg.
Unser Mann an der Gitarre, der auch aufgrund seiner Ausbildung als Veranstaltungs- und Tontechniker für unseren super Live- und CD-Sound zuständig ist, heißt „Alex“. „Hardy“, unser Organisationstalent und Multiinstrumentalist, bedient die Band mit den typischen Mittelalterinstrumenten Drehleier, Dudelsack und Pfeife. Für die tiefen Töne am Bass und unsere Fotoaufgaben ist „Mugl“ unser Mann. Ein echter Leckerbissen für jeden Konzertbesucher, ob fürs Auge oder fürs Ohr, ist unsere „Bine“ an der Geige, die mit ihrer Bühnenpräsenz ein echter Juwel ist. Unser jüngster Zugang heißt „Alex“ und gibt uns den nötigen Groove an den Drums, die er trotz seines jungen Alters beherrscht wie nur wenige. René ist der Frontmann der Band und führt das Publikum live durch das knüppelharte Programm der Ingrimmigen. Die neuen Texte entspringen alle seiner Feder.

Müsste man eure Musik in eine Schublade stecken und ein Genre-Etikett darauf kleben, welches wäre das?
Heavy Metal mit mittelalterlichen Einflüssen, ganz klar. Wobei wir größtenteils dem Heavy Metal näher stehen. Aber diese ungewöhnliche Mischung aus Mittelalterinstrumenten und dem harten Heavy Metal ist das Erfolgsrezept, das uns von allen anderen Bands in dem Genre etwas abhebt. Und wir werden alles dafür tun, um unseren Fans weiterhin den typischen Ingrimm-Sound zu bieten, der eigenständig und interessant ist.

Beschreibt euren Sound mal außerhalb aller Genre-Schubladen: Die Musik von Ingrimm klingt wie …?
Schwierig zu beschreiben, da wir ja versuchen, mit unserem Stil möglichst eigenständig zu bleiben, ohne irgendwelchen Trends hinterherzulaufen.
Ingrimm klingt einfach gesagt fett und mitreißend. Live kommt vom ersten Ton an der druckvolle und mächtige Sound, der sofort ins Ohr geht und zum Mitsingen einlädt.

Aus welcher Stimmung heraus ergeben sich die besten Lieder?
Die besten Lieder schreibt ja bekanntlich das Leben. Und das bietet ja wirklich mehr als genug Material, um einige Alben zu schreiben. Oft sind es Dinge, die einem einfach selbst passieren oder die einem gerade wichtig erscheinen. Und was in unserer Zeit passiert, ist auch damals im Mittelalter passiert, nur einfach etwas gröber. Darum ist es möglich, viele Texte aus der Gegenwart in die Vergangenheit zu münzen.

Welches Instrument wird sicherlich NIE auf einem Ingrimm-Album zu hören sein?
Da wir ja sehr innovativ und offen für alles sind, können wir eigentlich kein Instrument ausschließen. Was ich mir aber sehr unpassend bei Ingrimm vorstellen kann, ist sowas wie eine Tuba (lacht).

Welche Platte sollte man auflegen, wenn man morgens aus dem Bad spaziert und das wunderhübsche Mädchen von gestern Nacht noch im Bett liegt?
Ganz klare Antwort: Ingrimm Lied Nummer 10 vom Album Henkt ihn, das den Titel „Engel“ trägt. Ein wunderschönes Liebeslied, das dem Mädchen das Wasser in die Augen treibt, bevor es einen Fuß aus dem Bett gesetzt hat.

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Die gute Fee steht plötzlich vor euch und sagt, ihr hättet einen Wunsch frei. Was wünscht ihr euch?
Dass wir alle gesund bleiben und den Spaß an Ingrimm nie verlieren, um viele weitere Konzerte mit unseren Fans zu erleben, denn das ist es, was uns antreibt, Musik zu machen.

Kein Alkohol ist bekanntlich auch keine Lösung – eine Alk-Kombination, nach der ihr ganz sicher keine Probleme mehr habt?
(Lacht.) Da können wir ab nächstes Jahr sicherlich gut helfen, wenn Ingrimm zum zehnjährigen Bandjubiläum und zum 500-jährigen Bayerischen Reinheitsgebot sein eigenes Bier mit dem Namen „Ingrimmator“ braut, das es dann bei uns zu erwerben gibt. Wobei wir natürlich nicht zum übermäßigem Alkoholkonsum aufrufen wollen!
In Zusammenarbeit mit der Eisch Schaubrauerei aus Plattling (Bräu zur Isar) haben wir eigens für diesen Anlass ein Weizen-Doppelbock-Bier brauen lassen, das wirklich ein leckeres Tröpfchen geworden ist. Wir durften den Trank schon mal kosten und waren sehr begeistert von dem vollen würzigen Geschmack. Einfach mal „Heavy Metal zum Trinken“.

Woran erkennt man einen Freund?
Das Wort Freund wird sehr oft leichtfertig und ohne Gedanken in den Mund genommen. Siehe Facebook. Ein wahrer Freund kennt dich in- und auswendig. Er ist ehrlich, loyal und immer für dich da, auch wenn man sich oft lange nicht über den Weg läuft. Wahre Freunde hat man ein Leben lang und nicht nur, wenn der Wind grad günstig steht. Wahre Freunde stehen hinter und vor dir, egal was passiert.

Wer war der Held eurer Kindheit?
Unsere Helden der Kindheit sind sehr unterschiedlich, denke ich. Aus meiner Sicht war Brian Johnson von AC/ DC mein Held. Er hat mit dem Einstieg bei AC/DC als legendäre Band nicht nur weiterleben lassen, sondern eine der geilsten Rockbands der Welt mit seiner Stimme zum Olymp gebracht.

Was ist die peinlichste/überraschendste CD in eurem Regal?
Tja, ich glaub das Peinlichste, was ich so in meinem CD Regal stehen hab, ist die Demo-CD meiner ersten Band (namentlich lieber nicht erwähnt (lächelt)). Und wir waren megastolz, unseren Rotz auf einen Silberling gepresst zu haben. Aber so haben alle angefangen, von Groß bis Klein.

Was steht als Nächstes an – Tour? Studio? Auszeit?
Ganz was anderes? Wir sind ja eine sehr fleißige Band. Und aus diesem Grund arbeiten wir natürlich an einem neuen Album für 2016. Einen kleinen Appetithappen zwischendurch haben wir unseren Fans aber schon dieses Jahr geboten (grinst). Mit der EP „Ungeständig“ wollten wir unseren Fans die Wartezeit auf was Neues etwas verkürzen und einen Vorgeschmack liefern, wohin die Reise mit dem neuen Silberling gehen soll. Diese EP ist auch bestückt mit drei alten Ingrimm-Klassikern im neuen Gesangskleid.
Weiterhin werden wir viel live unterwegs sein und unseren Anhängern ordentlich Zunder bieten.

Wir bedanken uns sehr herzlich für das interessante Interview.
Cheers and Rock on!
Eure Ingrimmigen

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(1987)