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You gotta hang on to the trip you’re on …

 

 

motorpsycho-1Das Backstage Werk füllt sich anfangs nur langsam, auch wenn die Seitenränge abgehängt sind. Man kann sich bequem ganz vorne an die Absperrung stellen, ohne dass einem der Platz streitig gemacht wird. Um kurz nach acht, der Saal ist inzwischen relativ gut gefüllt, läuft der Roadie zum letzten Mal über die Bühne und positioniert die letzte Gitarre, die Spannung im Publikum steigt, Motorpsycho betritt die Bühne.

Nach einem knappen „Guten Abend“ legen die Norweger mit „Year Zero“ los. Der Song beginnt ruhig, die Bühne ist in blaues Licht getaucht. Man hat Zeit, erst einmal die Bandmitglieder zu studieren. Mir als Motorpsycho-Neuling fällt erst einmal auf, dass der Bassist Bent Sæther (übrigens ein Linkshänder) in der Mitte der Bühne steht – das wundert mich allerdings nicht lange: Bent ist nicht nur Bassist, sondern auch Leadsänger von Motorpsycho. Weiterlesen

Ein Pagan-Sturm in München

Das Paganfest ist mittlerweile eine feste Einrichtung, sowohl in der Festivallandschaft, als auch in München selbst. Seit dem Jahre 2007 tourt das Fest nun schon zum sechsten Mal schon durch Europa und beschert der bayrischen Hauptstadt in diesem Jahr schon Monate zuvor Vorfreude. Denn nicht nur, dass wir hier eine Extended Show spendiert bekommen haben, was bedeutet, dass zwei Bands mehr sich die Ehre geben, das Menü, sprich: die Running Order, liest sich äußerst vorzüglich. Das komplette Programm besteht aus Bands, deren Namen erfreuliches Drücken in Ohren und Magen verspricht, wenn die Bassdrumm rollt und die Gitarren schreddern. Kurz gesagt, man konnte sich auf einen gepflegten Metalabend freuen.

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Metal aus dem Untergrund

Man denkt nicht an Drums und E-Gitarren, wenn man „Sonne Adam“ liest. Viel besser könnte man sich darunter ein Wellness-Programm oder eine Glaubensgemeinschaft vorstellen. Erfährt man schließlich, dass „Sonne Adam“ aus Israel kommen, liegt jeder Gedanke an eine dunkle Musikrichtung fern.
Falsch gedacht! Denn Sonne Adam ist tatsächlich eine – leider noch unbekannte – Metal-Band aus Israel. Mit einer gewohnt dunkel-kratzigen Männerstimme, schnellen Drums und teilweise hörenswerten E-Gitarrenklängen blinkt ein neuer Stern am Metal-Himmel.
Sonne Adam gründete sich 2007 in Israel als Death-Metal-Band. Die vier Musiker Dahan (Bass und Gesang), Davidov (Gitarre), Mayer (Gitarre) und Steel (Schlagzeug) machen damit sozusagen Untergrundmusik, denn im jüdisch geprägten Staat gibt es nicht mal ein Dutzend auch nur annähernd bekannte oder öffentlich musizierende Bands dieses Genres. Ihr Debütalbum „Transformation“, das am 01.04.11 in Deutschland erschienen ist, macht dem Genre alle Ehre. Wer nun den Bandnamen wörtlich nimmt, sucht auf dem Cover vergeblich nach bunten Farben. Das ist nämlich in schwarz/weiß gehalten, mit herrlichen Dämonenköpfen unter anderem. Ebenso sind die neun Songs auf dem Debütalbum apokalyptisch angehaucht, religionsfeindlich (wenn man das kulturelle Umfeld im Auge behält) und wer sich damit auskennt, entdeckt die Liebe des Bandgründers Davidov zu Morbid Angel. Von ihnen inspiriert, hat sich Davidov zu Songs wie „We who worship the black“, „Through our eyes hate will shine“ oder “I claim my birth in blood” hinreißen lassen, die Bandkollege Dahan voller Verachtung ins Mikro brüllt.
Sonne Adam ist im Übrigen Hebräisch und heißt wörtlich übersetzt „Hass-Mensch“. Nomen est omen und Sonne Adam ist eine Band, die sich zu hören lohnt – und sicherlich in westlicheren Ländern großen Anklang findet. Tourdaten gibt es keine, eine richtige Band-Homepage fehlt auch und die Infos sind noch spärlich. Wer reinhören möchte, kann dies bei Myspace tun. Dort finden sich zwar nur vier Songs, aber die haben es in sich.

Sonne Adam – Transformation 
Release: 01.04.2011; Label: Century Me (EMI), UVP: 13,99 €
Trackliste:
01. We Who Worship The Black
02. I Sing His Words
03. Sonne Adam
04. Solitude In Death
05. Take Me Back To Where I Belong
06. Through Our Eyes Hate Will Shine
07. I Claim My Birth In Blood
08. Transformation
09. Apocalypse

Mit Zylinder und Gehrock die galvanische Welt erobern! Das ist das Ziel des selbsternannten „Kammercores“ Coppelius. Nach drei Maxi-CDs und ebenso vielen Alben geht es für die sechs Musiker aus Berlin auf zu neuen Ufern. Das neue Lied „Ma Rue A Moi (Wer Großes Leistet…)“ ist ausschließlich als Download erhältlich und hat bereits im Vorfeld viel Zeit und Geduld gekostet. Wie Le Comte Caspar, Sänger und Klarinettist der Band, erzählt, gab es bereits bei der Aufnahme erste Kompromisse. So musste das Lied leider von ihm alleine gesungen werden, denn das Duett mit Max Coppella, ebenfalls Sänger und Klarinettist, klang grässlich. Auf ihrer Frühjahrskonzertreise stellen Coppelius das neue Stück mit sehr gut klingendem Duett der beiden Herren vor und begeisterten die Zuhörer. Doch die Fanatiker mussten sich lange gedulden, bis sie das Lied auch zu Hause anhören konnten. Bereits für Ende März war „Ma Rue A Moi (Wer Großes Leistet…)“ angekündigt worden, dann wurde Ostern als Erscheinungstermin angegeben und endlich veröffentlichten bekannte Downloadportale am Freitag, den 13.05.11, das langersehnte Stück. Thema sind Dankbarkeit und Anerkennung für große Künstler, denn Goethestraßen gibt es bereits genug, da erhebt das lyrische Ich Anspruch auf eine eigene Straße, Chaussee oder gar mehr.
Live zwar besser, hat das Lied durchaus Ohrwurmpotential und bringt Coppelius vielleicht mehr „Welthenruhm“ und auch die Aufmerksamkeit der Radiosender.

Auch die Fanatiker sind nicht untätig. Im Forum der Coppelianischen Gesellschaft, des Fanclubs des „Kammercores“, wurde ein Kreativwettbewerb zum neuen Ohrwurm ausgeschrieben. Etwa 30 Beiträge in den Kategorien Photographie, Malerei und Plastisches wird der jeweils beste Beitrag durch Abstimmung der Forenmitglieder und der Herren gekürt. Zu gewinnen soll es auch etwas geben, aber bisher war niemand bereit, darüber Auskunft zu geben. Außerdem findet ein Schachturnier statt, an dem sich auch Max Coppella und Le Comte Caspar beteiligen werden.
Es tut sich also einiges im Herrenhaus und zwischendrin bereitet man sich auf die kommenden Auftritte auf dem WGT, Schloßhof-Festival und Mera Luna vor. Die nächste Konzertante Reise ist auch schon angekündigt für Dezember/ Januar. Weitere Informationen und alles rund um Coppelius gibt es hier.