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Was blieb, war die Scham

Am 3. Juli 1883 geboren und am 3. Juni 1924 unter großen Schmerzen an Tuberkulose gestorben, wurde Franz Kafka nur 40 Jahre alt. Es jährt sich 2024 also Kafkas Todestag zum 100. Mal. Das Museum Villa Stuck läutet das Kafka-Jahr ein. Sehr drastisch wird den Besucher*innen hier der Mann und sein Werk dargebracht. Denn egal, ob man viel oder wenig von ihm weiß und kennt, geblieben sind doch gewisse Erinnerungsfetzen. Skurrile und beklemmende Ideen hat er zu Blatt gebracht, ein Mann, der eines Morgens plötzlich ein Käfer war, oder immer wieder diese Gewalt- und Folterfantasien oder das Gefühl von Unvermögen, etwas nicht zu schaffen, etwas wofür man sich intensiv schämen muss. Situationen mit Angst verbunden, Verzweiflung, unheimlichen und klaustrophobischen Verhältnissen, bürokratischer Enge, (Macht)-Missbrauch und Ausweglosigkeit sind seither „kafkaesk“. Weiterlesen