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Dark as a dungeon

Dobler-CashDie erste Auflage von The beast in me: Johnny Cash erschien anlässlich des 70. Geburtstags von Johnny Cash, dem unvergesslichen Man in black. Nach dessem Tod 2003 hat Franz Dobler seine Biografie noch einmal für die Taschenbuchausgabe überarbeitet. Doch Johnny Cash ist als Thema noch lange nicht abgehakt, und so wurde das Buch auch 17 Jahre später noch einmal aktualisiert. Erst durch sein Spätwerk, den American Recordings, die in Zusammenarbeit mit dem legendären Producer Rick Rubin entstanden sind, wurde ich so richtig auf Cash aufmerksam. Denn wegen der abgrundtiefen Ausstrahlung sowohl von der Musik als auch von den Covermotiven stehen diese bei mir unter Gothic im Regal, und nicht unter Country. Man spürt den Tod jederzeit lauern, und was könnte mehr Gothic sein.
Wer dies noch nicht getan hat, sollte sich dringend seine Version von „Personal Jesus“ anhören (Link), die derart intensiv ist, dass das Original von Depeche Mode im Vergleich dazu nur mehr wie ein mäßiges Cover wirkt. Und wie Cash „Hurt“ von Nine Inch Nails intoniert (Link), das ist ein Song für die Ewigkeit und einfach nur zum Niederknien. Weiterlesen

„Oooh oh oh oh oh oooh oh!“

P1200982Die Kanadier The Creepshow aus Montreal sind immer wieder gern gesehene Gäste in München und mit ihrer explosiven Mischung aus Psychobilly und Punkrock ein fester Garant für feine, energiegeladene und schweißtreibende Clubshows. Ihr letztjähriger Auftritt war grandios und ist noch immer in bester Erinnerung (Link zum Bericht), also auf ein Neues. Das Vorprogramm bestreiten die Österreicher Psycho Village, die schon 2017 auf der Tour mit dabei waren, wo ich allerdings leider verhindert war. Außerdem haben The Creepshow die befreundete Band The Anti-Queens aus Toronto als Support dabei, wobei Support hier doppelt zu verstehen ist. Zum einen als Support-Act, zum anderen als Unterstützung durch die Hauptband, um den Newcomern eine Bühne zu bieten und sie in Europa bekannter zu machen. Weiterlesen

„Ich wünschte, Jimmie Rodgers wäre tot, weil er jedem kleinen Jungen im Land das Jodeln beigebracht hat“

Wagner_JodelmaniaA bisserl komisch is scho: Neo Folk, Folk Punk, Folk Metal, Tribal, Metal mit Panflöte und Tulnic (dem Alphorn durchaus ähnlich), mit Pferdekopfgeige und Ober- und Untertongesang – geht alles. Andererseits: Wenn Bayern bis in seine hintersten Winkel, und gerade dort, irgendeine subkulturelle Musikrichtung wirklich kann, dann ist das Metal. Aber gibt es eigentlich eine Metalband, überhaupt irgendeine „dunkle“ Band, die mehr oder minder „hiesige“ musikalische Traditionen ernsthaft integriert? Die Betonung liegt auf ernsthaft (und irgendwelcher reaktionärer Stadionrockstadl zählt selbstredend ganz gewiss nicht). Schon mal einen Blackmetaller jodeln gehört? Nein? Alberne Vorstellung? Weiterlesen