Reise in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte
Obwohl ich schon mehrmals im hübschen Dachau war, habe ich noch nie die KZ-Gedenkstätte direkt vor Dachaus Toren besucht. An einem grauen Samstag im Februar 2016 ist es aber soweit. Der Parkplatz ist von vielen ausländischen Autos frequentiert. Wir holen uns an der Information einen Audioguide und einen Übersichtsplan und gehen dann in Richtung der Anlage, die wir – wie auch tatsächlich die Neuankömmlinge damals – durch ein Tor mit der makabren Aufschrift „Arbeit macht frei“ betreten. (Ende 2014 waren Dachau und dieses Tor in der Presse:
Es wurde in einer Nacht- und Nebelaktion aus den Verankerungen gehoben und gestohlen. Ein Kunstschmied hat es rekonstruieren müssen, und genau am 70. Jahrestag der Befreiung wurde es wieder eingesetzt.) Kurze Zeit später stehen wir in einem großen Hof, auf dem sogenannten Appellplatz. Hier mussten die Häftlinge morgens zum Abzählen und zum Appell antreten. Hier wurden auch Bestrafungen durchgeführt. Für kleinste Vergehen konnte man „am Baum“ oder „am Pfahl“ landen, oder man stand ungeachtet jeden Wetters stunden- oder tagelang bewegungslos auf dem Platz.