Horror-Wittchen

In der unterfränkischen Kleinstadt Lohr am Main hat ein Hobbyforscher bestimmt, dass Schneewittchen, die bezaubernde Märchenfigur, seine Wurzeln im Spessart hat. Und weil nun jede Stadt sich gerne mit etwas ganz Besonderem schmückt und sich das auch auf den Tourismusschildern auf der Autobahn gut macht, entschied man, dass eine Skulptur von Schneewittchen her muss. Die Stadt lobte einen Kunstpreis aus, den ein Modell des Bildhauers Peter Wittstadt gewonnen hat. Das Kunstwerk kostete die Stadt 110.000 Euro – die besser in etwas anderes investiert worden wären, befinden die gemeinen Lohrer nun. Denn Schneewittchen sieht einfach etwas ungewöhnlich aus.

schneewittchen

Foto: Süddeutsche Zeitung (privat)

Doch plötzlich gab es ein zweites Schneewittchen in Lohr: das Horror-Wittchen, ein Graffiti an einer Lohrer Mauer, gesprüht vom Gymnasiasten Valentin Lude. Bei diesem Motiv müssen die sieben Zwerge vor Schneewittchen davonlaufen, welches mit wütendem Haar und gezücktem Messer aufwartet. Dieses zwar auch nicht gerade märchenhaft-liebliche Motiv hat mittlerweile so viele Fans, dass man T-Shirts und Pullis davon bestellen kann. Vom Verkauf profitiert nicht nur der Sprayer sondern auch das Lohrer Jugendzentrum: Es erhält für jedes verkaufte Exemplar 2,50 Euro.

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Bild: picture alliance / dpa

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