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Kind of like happy very sad

Im Gespräch mit The Dead South

TDS02_PhotoByBrandonWhiteEines schönen Tages, ich höre mir gerade nebenher den Soundtrack von I‘m not there an, spült mir YouTube ungebeten einen Song vor die Ohren, der mich leicht irritiert hochsehen lässt. Ein gezupftes Cello, eine fies eingängige Banjo-Hookline, drei Stimmen, eine rauer und besser als die andere. Irgendwie Bluegrass, aber nicht ganz, irgendwie witzig, aber nicht nur, und irgendwie … ehm, gut. Definitiv sehr gut. Das ist aber gar nicht meine Musikrichtung, und ich bin mir nicht mal sicher, ob ich hier nicht gerade auf die Schippe genommen werde. Warum zum Geier habe ich dann das Gefühl, gerade etwas Wichtiges gefunden zu haben, ähnlich wie damals, als ich zum ersten Mal über Front 242 stolperte, und könnte es bitteschön einen noch unpassenderen Vergleich geben? Was genau tun die vier freundlichen Herren mit ihren Instrumenten in einem Brunnen, uhm, in einem Rapsfeld, äh, auf einer Verkehrsinsel? Wer ist das, was spielen sie sonst so und warum zum Teufel ist das so … gut? – Es waren The Dead South, sie machen auch sonst großartige Musik, über den Rest denke ich immer noch nach. Drum dachte ich, ich geh‘ sie mal fragen. Weiterlesen

Zwischen Himmel und Hölle

Ich möchte euch heute ein englisches Weihnachtslied vorstellen, das in Deutschland nicht so häufig zu hören ist, während es im englischsprachigen Raum fest im traditionellen weihnachtlichen Brauchtum verankert ist. Damit ist klar, Wham ist schon mal raus, keine Sorge. Es handelt sich um den Choral „God Rest You Merry, Gentlemen“, manchmal auch mit „ye“ statt „you“ geschrieben und auch bekannt unter „Tidings Of Comfort And Joy“.

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Meine ersten fünfundzwanzig Jahre mit Bad Religion

 

BR logoMit ziemlicher Regelmäßigkeit, meistens jedes Jahr, manchmal vergehen auch zwei oder drei Jahre, schlagen die kalifornischen Melodiepunks Bad Religion in unseren Breitengraden auf, und das ist auch gut so. Vor fünfundzwanzig Jahren hörte ich zum ersten Mal im Tanzcafé Hertlein in der kleinen Kleinstadt, in der ich zur Schule ging, einen Song, bei dem sich mir neue Welten eröffneten: „Sanity“ von Bad Religion vom Überalbum No control. Seither war ich infiziert, kaufte alles, was es bisher gab, und schaffte es sogar, mit nahezu fremden Leuten (naja, „fremd“ in einer Kleinstadt) kurz darauf nach Nürnberg zur „Generator“-Tour von Bad Religion fahren zu dürfen – meine Mutter war not amused, aber das war mir so egal! Das Konzert war lebensverändernd, hat viele schöne und auch traurige Erinnerungen mit sich gebracht, und seither bin ich beinharter Fan von Dr. Greg Graffin und Co. „Aber die haben doch nur einen Song?“ Ja und? Stört das bei AC/DC irgendwen? Solange dieser Song gut ist, hat er seine Berechtigung. Und überhaupt stimmt das gar nicht, es sind mindestens zwei! Aber diese Refrains, die „Ooozin Aaahs“, die Melodien, diese intelligenten Texte – all das macht die Band so einzigartig, und genau deswegen renne ich seit fünfundzwanzig Jahren auf jedes Konzert in München. So auch heute wieder – Traditionen sind doch etwas Feines. Weiterlesen