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Dystopie und Himmelreich zugleich

 

Myopia? „Kurzsichtigkeit“ wirft mir Wikipedia hier aus. In Wirklichkeit waren es aber Schlafprobleme, die Agnes Obel hatte. Wenn man nachts nicht mehr zur Ruhe kommt, kann es schon zu Situationen kommen, in denen man nicht richtig schläft, sondern eher dahindämmert. Wegen Müdigkeit sieht man alles wie durch einen Nebel. Schlaf und Tod sind nicht weit voneinander getrennt. Stimmung: morbide.

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Glockenklarer Gesang einer
verspielten nordischen Elfe

Agnes Obel

Agnes Obels drittes Album ist dieser Tage erschienen. Sie schaut nicht mehr so streng vom Cover herunter wie auf Philharmonics (2010) und Aventine (2013), es ist jetzt eine verspieltere, mehrfach duplizierte, transparente, fast gläserne Agnes, passend zum Titel.

„Stretch your Eyes“ beginnt wie Ballettmusik. Ich sehe eine filigrane Ballerina über die Bühne schweben, bevor Agnes‘ elfengleicher Gesang einsetzt. Seufzende Geigen dominieren diesen Song, Filmmusik wie für Gloomy Sunday. „Familiar“ – And our love is a ghost that the others can’t see, it’s a danger – hier wird mit der Stimme gespielt, hoch und runter, gegurrt, das Klavier getupft, der Bass gezupft. Wunderschön die geisterhaft plötzlich erscheinende Männerstimme im Wechsel mit ihrer.

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