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© Stadt Leipzig/ Bolko Kosel

© Stadt Leipzig/ Bolko Kosel

Mrs.Hyde:

Freunde haben uns überredet, am Viktorianischen Picknick teilzunehmen, das wir eigentlich auslassen wollten. Das Wetter ist zum Glück ok, etwas kühl, aber trocken. Nicht ok dagegen sind die Myriaden von Rentnern, die wie Mückenschwärme über die gewandeten Besucher herfallen und jedem ungefragt die Smartphone-Kamera vor die Fresse halten. Das nimmt einfach überhand, es ist anstrengend und raubt dem Ganzen die Atmosphäre. Teilweise wirken die Besucher aber auch selbst deplatziert, wenn sie sich in Faschingsklamotten übertrieben in Pose werfen. Zum Glück müssen wir nach zweieinhalb Stunden aufbrechen, da die polnischen Gothrocker UnderTheSkin im Täubchenthal ein tolles düsteres Set spielen. Das ist mal echte Grufti-Musik und der ideale Auftakt für das diesjährige Wave Gotik Treffen. Nun fahren wir nach einem Parkplatz-Quick-Change ins Stadtbad zur Cold-Wave-Legende Guerre Froide. Der Auftritt gerät düster und tanzbar zugleich und ist solide, auch wenn das Publikum insgesamt etwas verhalten bleibt, außer natürlich bei „Demain Berlin“. Eigentlich wollen wir nun für Boy Harsher und vor allem Ash Code bleiben, allerdings drängen jetzt unaufhörlich weitere Besucher durch den kleinen Zu- und Ausgang in das eh schon sehr gut gefüllte Stadtbad. Das führt zu Platzangst und massiven Sicherheitsbedenken, zumal wir allein fünfzehn Minuten brauchen, um herauszukommen. Latente Todessehnsucht mag auf dem WGT zwar voll trve sein, hat für mich aber definitiv auch ihre Grenzen. Als Alternative geht es zurück zum Täubchenthal, wo wir zwangsläufig leider nur noch die finalen drei Songs der Gothic Rocker Merciful Nuns mitbekommen, die jetzt irgendwie nicht so richtig knallen. Wahrscheinlich hätte man die ganze Show sehen müssen. Dafür spielen Skeletal Family zum Abschluss des Tages ein schönes Konzert und begeistern damit ihre Fans. Für die Aftershow-Party wollen wir noch zum Felsenkeller, versumpfen dann allerdings in der Küche. Weiterlesen

Sphärische Melodien und heavenly Voices

the eden house

The Eden House gibt es seit 2009, sie bestehen im Kern aus dem Gitarristen Stephen Carey (This Burning Effigy), dem Bassisten Tony Pettitt (Fields of the Nephilim) und dem Drummer Simon Rippin (Nefilim). The Eden House arbeiteten bislang bei jeder Veröffentlichung mit Gastmusikern zusammen, große und auch alte Namen wie Musiker und Soundtüftler für Pink Floyd, Roxy Music, The Mission muss man hier nennen. Die Band, habe ich einmal gelesen, sieht sich wie ein Hotel für gute Musiker. Einige checken kurzzeitig ein, wirken für einen Titel mit, andere bleiben länger. So ist es auch mit den Gastsängerinnen, die für jedes Album eingeladen sind. Stimmlich brillante Damen wie Julianne Regan, Amandine Ferrari und Evi Vine waren schon dabei, und immer wieder Monica Richards (Faith and the Muse).

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