Als Debütanten kann man NOYCE™ nicht bezeichnen, die Düsseldorfer Electro-Pop-Band existiert bereits seit Ende 1996. Nach den fünf vorangegangenen Alben erscheint am 03.11. Love ends. In der Regel versuchen die vier Jungs, manchmal mit weiblicher Unterstützung, elektronisch produzierte Musik nicht nur elektronisch klingen zu lassen, hören bzw. lesen wir mal ins Interview rein:
Wer verbirgt sich hinter NOYCE™?
Aktuell bestehen wir aus Oliver Goetz (Keyboards & Computer), Florian Schäfer (Vocals & Lyrics), Markus Poschmann (Guitar & Singing Saw) und Jens Schilling (Drums). Live ist sehr oft Jessica Keuther (Violine) dabei.
Müsste man eure Musik in eine Schublade stecken und ein Genre-Etikett darauf kleben, welches wäre das?
Dieses Schubladendenken begrenzt das freie Musizieren, deshalb mögen wir dieses Schubladendenken nicht sonderlich. Als wir damals zum Coma Album auch öfters gefragt wurden, was für einen Stil wir machen, haben wir „Headpop“ kreiert, um NOYCE™ einzusortieren. Unsere Songs sind meist wie Popsongs strukturiert … also Popsongs, mit denen wir groß geworden sind, und unsere Texte regen eher zum Nachdenken an.
Wenn aber auf unsere Schublade ein gängiges Ettiket muss, dann passt Independent eigentlich ganz gut zu uns. Wir machen und finanzieren nahezu alles selber, ob nun Label, Promotion oder CD-Herstellung. Da es auch nicht wirklich einfach ist, Songs wie „Fall[out]“, „Year 03“, „This World“ „Inschallah“ oder „Sense of Despair“ in eine Schublade zu packen, denken wir, dass Independent gut passt.
Beschreibt euren Sound mal außerhalb aller Genre-Schubladen: Die Musik von NOYCE™ klingt wie …?
Hauptsächlich elektronisch produzierte Musik mit dem Hang, nicht nur elektronisch klingen zu wollen. Aber eigentlich ist es unmöglich, Sound zu beschreiben … um Gefühl zu vermitteln, muss man Musik schon hören.
Aus welcher Stimmung heraus ergeben sich die besten Lieder?
Das ist schwer zu sagen, da Oliver und ich Songs schon in unterschiedlichsten Stimmungen und Lebensumständen geschrieben haben und selten in der gleichen Stimmung sind. Das macht das Ganze dann wieder sehr spannend, und das Resultat sind dann eben Songs wie zum Beispiel „This World“, wo die Musik und die Melodie durchaus charmant, poppig daherkommen, während die Lyrics für das Gegenteil stehen. So etwas findet man oft in unseren Liedern, aber wir mögen das Kontroverse sehr.
Welches Instrument wird sicherlich NIE auf einem NOYCE™-Album zu hören sein?
Wir waren und sind immer offen für alles, was einen Klang erzeugt. Schwer vorstellbar ist allerdings ein Saxophon. Das kann eigentlich nur noch von einem Saxophonsolo gesteigert werden!
Welche Platte sollte man auflegen, wenn man morgens aus dem Bad spaziert und das wunderhübsche Mädchen von gestern Nacht noch im Bett liegt?
Oliver: In The Nursery – Köda
Jens: „Morgen“ von Herbert Grönemeyer
Markus: Welches Mädchen?
Florian: Alles von Sigur Rós … bis zum Abend!
Die gute Fee steht plötzlich vor euch und sagt, ihr hättet einen Wunsch frei. Was wünscht ihr euch?
Oliver: Zufriedenheit!
Jens: Ich würde mir wünschen, dass meine verstorbenen Eltern und Schwestern wieder da wären, um meine Tochter, die dieses Jahr geboren wurde, kennen zu lernen.
Florian: Mehr Empathie für die Menschen!
Markus: Die Fee mal kennen lernen!
Kein Alkohol ist bekanntlich auch keine Lösung – eine Alk-Kombination, nach der ihr ganz sicher keine Probleme mehr habt?
Florian: Seit unserem England-Ausflug zum Infest Festival steht bei mir Glyva sehr hoch im Kurs. Russe mit alpenländischen Bullen geht auch immer noch, oder wenn es fix gehen muss, den Akademiker Hagebutte/Mirabelle.
Jens: Nur eine Sorte Alk, dafür aber die richtige Sorte und Mischung: Cuba Libre mit Havana Especial.
Markus: 1 l Tomatensaft, 0,5 l Sangrita, 0,7 l Korn, 2 bis 6 cl Tabasco, 1 TL Pfeffer, 1 TL Salz.
Oliver: Gibt es nicht!
Woran erkennt man einen Freund?
Jens: Daran, dass man sich lange nicht gesehen hat, aber es sich so anfühlt, als sei es erst gestern gewesen. So geht es mir auch bei NOYCE™.
Florian: Ein Mensch, der auch in schlechten Zeiten da ist.
Oliver: Allein der Gedanke an ihn gibt Kraft.
Markus: Am NOYCE™ Shirt!
Wer war der Held eurer Kindheit?
Jens: In der Kindheit waren es Horst Hrubesch und Manni Kaltz.
Markus: Big Jim.
Oliver: Der Kapitän der U96 (Das Boot).
Florian: Ich kann das gar nicht an einer bestimmten Person festmachen.
Was ist die peinlichste/überraschendste CD in eurem Regal?
Florian: Ich schätze, „Lieder der Welt“ von der Kelly Family ist da weit vorne. Allerdings habe ich die nur wegen „David’s Song“ gekauft!
Jens: In der Plattensammlung Modern Talking.
Markus: Der gelbe Wahnfried – Der finale Rettungsbiss.
Oliver: Der Cocktail Soundtrack.
Was steht als Nächstes an – Tour? Studio? Auszeit? Ganz was anderes?
Da wir, wie erwähnt, alles selber machen, ist aktuell der Focus auf dem neuen Album Love ends, das am 3. November erscheinen wird. Dann planen wir noch eine kleine Tour im Frühjahr. Also weiterhin einiges zu tun!
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