Steve Burner lud seine Freunde ins Studio ein, um im Januar 2022 sein Album Burn to Boogie veröffentlichen zu können. Es scheint für mich, als wäre das Album aus der Zeit gefallen und in der Jetztzeit gelandet zu sein. Als Kind der 1970er Jahre war ich gespannt darauf, Näheres zur Person und zum Entstehen der Platte zu erfahren. Steve hat sich dafür Zeit genommen:

Wer verbirgt sich hinter Silvershark?
Ursprünglich verbergen sich hinter Silvershark Richard (Behrens) und ich (Steve Burner), Richard in Form des Produzenten, und von mir kamen die Songs. Im Laufe der Aufnahmen haben uns dann viele Musiker im Studio besucht, und es hat sich dann eine Kernbesetzung rauskristallisiert. Diese Besetzung besteht aus sieben Mitgliedern und wird so auch live spielen:
Marcus Töpfer – Drums
Marco Rischer – Gitarre
Felix Scholl – Bass
Hanna Hock – Piano/ Synthies
Denis Sushchenko – Percussion
Richard Behrens – Synthies
Steve Burner – Vocals

Soul, Funk und 70er Disco-Sound kenne ich noch aus meiner Jugend, was hat dich dazu gebracht, diesen Spirit mit „Burn to Boogie“ in die Jetztzeit zu tragen?
Ich wollte gerne Musik machen, zu der man tanzen kann und die einen gewissen Groove hat. Mich als Bassisten hat schon immer Musik angesprochen, die im Sound eine gewisse Transparenz hat und nicht permanent von Gitarren dominiert wird (was natürlich aber auch geil ist *grinst*). Und das muss auch gar nicht unbedingt nur Funk oder Disco sein. Gern auch etwas in Richtung Elton John, Steely Dan oder Supertramp. Als ich dann angefangen habe, die Songs für Burn to Boogie zu schreiben, bin ich dann bei dem Silvershark-Sound gelandet. Es soll beim Schreiben, Spielen und Hören Spaß machen und einen gewissen positiven Vibe transportieren. Ich hoffe, das hat geklappt *grinst*.

Wie verlief die Zusammenarbeit beim Einspielen des Albums mit so vielen Beteiligten (Coogans Bluff, Vug, Elder, Kadavar, Heat, Samsara Blues Experiment, Heat, Sugar u.v.a.)?
Die Zusammenarbeit lief super! Wir haben mit den Basictracks begonnen. Die bestanden aus Marcus Töpfer (Heat/S.U.G.A.R./Travelin Jack) und Caroline Volk (Church of Mental Enlightment) an den Drums und mir am Bass. Und nach und nach kam Besuch von verschiedenen Musikern, die uns unterstützt haben. Aufgrund der aktuellen Situation und der Kontaktbeschränkungen Anfang 2021 konnten Richard und ich meist nur ein oder zwei weitere Musiker ins Big Snuff Studio einladen, aber das hat auch gut geklappt. Und so hatten wir das Glück und die Ehre, dass viele tolle Musiker etwas zur Platte beitragen konnten.

Aus welcher Stimmung heraus ergeben sich für dich die besten Musikstücke?
Das kann aus jeder Stimmung raus passieren. Ein Song wie „Hittin hard“ zum Beispiel entstand natürlich aus einem sehr positiven Vibe. Aber andererseits gibt es auch Songs wie „The Light“, der zwar eine gewisse positive Stimmung versprüht und auch irgendwo ein Partysong ist. Aber entstanden ist er eher als eine Art Theraphie-Stück, der mich im Schreibprozess aus einer eher negativen Stimmung wieder zurück auf die positive Seite gebracht hat.

Wie entstehen deine Songs?
Die Songs zu Burn to Boogie sind bei mir zuhause entstanden. In der Regel mache ich von jedem Song eine Demoversion, auf der die meisten Instrumente und Vocals schon vorhanden sind, und im Studio wird das Ganze dann mit Richard verfeinert.

Wenn du einen Film auswählen und deine Musik als Soundtrack einfügen könntest – welcher Film wäre das?
Oh, das ist eine sehr schöne Frage, aber auch sehr schwer *lacht*. Ich würde mal behaupten, dass Tarantino der Meister des Soundtracks ist. Und von daher wäre jeder seiner Filme ein Träumchen. Und ich glaube, stilistisch wäre das auch gar nicht mal so unpassend.
Ansonsten fände ich die Idee schön, den Soundtrack für den nicht existierenden vierten Teil von Back to the future zu liefern. Ich würde Marty McFly und Doc Brown in diesem Film dann sehr gerne bei einem Besuch in den 1970ern sehen *lacht*.

Wie waren bisher die Reaktionen auf dein neues Soloprojekt?
Bisher sind die Reaktionen sehr gut. Das macht uns sehr glücklich, und ich freue mich sehr zu sehen, wie positiv die Platte auch im Rock-/Metalbereich wahrgenommen wird. Danke!

Welche Musik hörst du gerade besonders gerne?
Eine Platte, die mich momentan sehr begeistert, ist Daddy’s Home von St. Vincent, die im April 2021 erschienen ist. Eine großartige Sängerin und Gitarristin, die hier eine sehr abwechslungsreiche und groovige Platte veröffentlicht hat.
Auf Burn to Boogie ist neben dem Song „The fool“ auch in vielen anderen Songs der „fool“, das „foolin“ und das „getting fooled“ ein wiederkehrendes Motiv. Daher hab ich auf Spotify die „The Fool List“ erstellt. Das ist eine schöne Zusammenstellung der besten „Fool“-Songs. Dabei sind dann viele Künstler, die ich gern höre, wie z.B. Prince, Doobie Brothers, Led Zeppelin oder Frank Zappa.
Die Liste findet ihr auf unserem Spotify-Profil.

Was sind deine Pläne, was wünschst du dir?
Das ist einfach, und das wünschen wir uns glaube ich gerade alle: Konzerte!
Unsere ersten geplanten Konzerte mussten wir leider schon absagen, und ich hoffe, dass wir das sobald wie möglich nachholen können. Wir haben total Bock, das Ganze nun endlich auch auf die Bühne zu bringen. Das wird heiß!

Vielen Dank für das Interview und bleibt gesund!

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