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„Change never happens from people being polite and acceptable, does it?“

The first Pride was a Riot. Der Christopher Street Day erinnert jedes Jahr daran, wie sich in der Nacht auf den 28. Juni 1969 im Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street eine Gruppe queerer Menschen, allen voran Trans*frauen of Color, gegen eine der damals gängigen brutalen Polizeirazzien erfolgreich zur Wehr setzten. Es war ein Wendepunkt, sie zählten damit unüberhörbar einen neuen Takt ein auf dem bis heute mühsamen Weg für die Rechte der Menschen im LGBT*IQ+-Spektrum. Inzwischen, über 50 Jahre später, ist da immer noch extrem viel zu tun und der durchschnittliche CSD weit davon entfernt, an einen Aufstand zu erinnern. Weiterlesen

Dark as a crypt

Die persönlichen Informationen zu dem Hamburger Dark sind nur spärlich vorhanden, eigentlich gar nicht. Ein bisschen geheimnisvoll ist das schon, aber er lässt scheinbar lieber seine Musik für sich sprechen. Geschrieben hat er die Songs in Eigenregie während des Lockdown Sommers, und über die sozialen Medien wurde schließlich das DIY-Label Young & Cold Records auf ihn aufmerksam. Veröffentlicht wird das Minialbum konsequent retro und oldschool auf Tape. Das Cover ziert dabei übrigens das kanadische Gothic Model Madame Absinth, die auch im Video die Hauptrolle inne hat. Weiterlesen

Death Rock a Gogo

Occult Whispers Records - Night Voices- Volume 1 - coverOccult Whispers Records ist ein DIY-Underground-Label aus Chicago, auf das ich über Bandcamp stieß, das vor allem Musik aus den Bereichen Death Rock, Gothic und Punk veröffentlicht, und das zum Teil sogar für Liebhaber auf Tape.
Der Sampler Night Voices – Volume 1 widmet sich dem Death Rock, der schon bei der Geburtsstunde der Gothic Szene dabei war, aber damals wie heute stets eine Nischensparte blieb. Underground selbst im Underground. Die musikalische Grenze zum Batcave verlief dabei immer fließend, das ist auch auf diesem Sampler nicht anders.

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Too Much Future

Tim MohrWährend für die Punks im Westen das berühmte „No Future“ der maßgebende Schlachtruf war, weil sie durch die vorherrschende Massenarbeitslosigkeit und den Ausbildungsplatzmangel sowie einen drohenden Atomkrieg keine Perspektive sahen, hieß es für die Punks im Osten in der damaligen DDR dagegen „Too Much Future“, weil das gesamte Leben durch die verschiedenen Staatsorgane bereits vorausgeplant war. Freie Entfaltung und Selbstbestimmung waren kaum möglich. Die Unzufriedenheit und der Frust der Jugendlichen war ein idealer Nährboden für die Saat des Punk, die schließlich das verhasste DDR-Regime zu Fall bringen sollte.
In weitestmöglich chronologischer Reihenfolge berichtet Tim Mohr in Stirb nicht im Warteraum der Zukunft, wie es dazu kam. Durch Schicksale von Einzelpersonen und vielen großen und kleinen Ereignissen wird dieser wenig beachtete Teil der deutschen Geschichte lebendig. Er reicht von den Anfängen der Punkzeit bis in die 2000er Jahre hinein, weil Ostpunks nach dem Fall der Mauer das Gesicht Berlins und dessen Clublandschaft nachhaltig prägen. Das Berghain ist bis heute einer der berühmtesten Clubs weltweit. Weiterlesen