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Alles sein und doch nichts bedeuten

Liesl Karlstadt

2006 hat das Valentin-Karlstadt-Musäum in München einen wahren Schatz erhalten: Sehr persönliche Briefe von Liesl Karlstadt wurden von der Tochter einer guten Freundin persönlich übermittelt. Historiker- sowie Archivarherzen schlugen eine Oktave höher! Diese 139 Briefe und Postkarten aus den Jahren 1935 bis 1953 klärten vieles, schlossen viele historische Lücken und deckten manches auf. Leider auch, dass es um die Beziehung Liesls zu Karl Valentin nicht immer rosig stand. Die beiden waren auf der Bühne und privat ein Paar, doch allmählich rutschte Liesl Karlstadt in eine tiefe Lebenskrise.

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„Ich wünschte, Jimmie Rodgers wäre tot, weil er jedem kleinen Jungen im Land das Jodeln beigebracht hat“

Wagner_JodelmaniaA bisserl komisch is scho: Neo Folk, Folk Punk, Folk Metal, Tribal, Metal mit Panflöte und Tulnic (dem Alphorn durchaus ähnlich), mit Pferdekopfgeige und Ober- und Untertongesang – geht alles. Andererseits: Wenn Bayern bis in seine hintersten Winkel, und gerade dort, irgendeine subkulturelle Musikrichtung wirklich kann, dann ist das Metal. Aber gibt es eigentlich eine Metalband, überhaupt irgendeine „dunkle“ Band, die mehr oder minder „hiesige“ musikalische Traditionen ernsthaft integriert? Die Betonung liegt auf ernsthaft (und irgendwelcher reaktionärer Stadionrockstadl zählt selbstredend ganz gewiss nicht). Schon mal einen Blackmetaller jodeln gehört? Nein? Alberne Vorstellung? Weiterlesen

Der mit dem Dackelblick

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Aus is‘ mit den Golden Retrievern, den 1001 Dalmatinern und auch mit den Möpsen. Der gute alte Dackel ist wieder Kult. Früher war der Dackel mit den Bayern so verbunden wie die Weißwurst mit dem süßen Senf! Der Bayer, der Münchner: Sie liebten Dackel. Der Dackel gehört zu München wie das Hofbräuhaus.

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Aus der Sicht eines Turnschuhs – Fotoausstellung von Herbert Becke

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Ich habe euch das witzige Musäum am Isartor schon mal vorgestellt: Valentin Karlstadt Musäum. Heute hat mich diese kleine Ausstellung im 1. Stock zu einem Besuch animiert. Herbert Becke hat sich mit seinen Bildern darüber hinweggesetzt, dass die meisten Fotos aus einer natürlichen Sichtweise (stehend, ca. 1,70 Meter über dem Erdboden) entstehen und zeigt die Sichtweise von Kleinkindern, einer Maus, eines Turnschuhs, von Etwas auf dem Untergrund, sozusagen aus dem „Boden der Realität“.

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Hierbei sieht man plötzlich Dinge, die man aus der Erwachsenenperspektive nicht wahrnehmen würde. Diese Bilder sind interessant, witzig und zum Teil eindrucksvoll, sie regen zum Nachdenken an.

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 Herzliche Grüße aus dem Krieg

vm1Seit 1959 ist mitten in der Stadt, im Isartor, das Valentin-Karlstadt-Musäum angesiedelt. Karl Valentin kennen die meisten von vielen lustigen, aber auch nachdenklich stimmenden Schwarzweiß-Filmen mit seiner langjährigen Partnerin Liesl Karlstadt. Er hat aber auch sein ganzes Leben lang gesammelt: alte Aufnahmen von München, Originaldokumente, Postkarten, Film- und Tondokumente sowie Requisiten, die alle zusammen mit persönlichen Gegenständen im Musäum aufbewahrt und ausgestellt werden.
Zusätzlich gibt es auch eine Dauerausstellung über bayrische Volkssänger sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Obwohl die Valentin-Ausstellung in den runden Räumen in einem Turm des Isartors, in die man sich über ein steiles, enges, mit Skurrilitäten dekoriertes Treppenhaus hinaufschlängelt, wie immer Spaß gemacht hat, war unser aktuelles Ziel doch ein anderes: die Sonderausstellung „Herzliche Grüße aus dem Krieg“.