Patchwork-Familie aus der Stadt versus alteingesessene Dörfler
Auf der Suche nach etwas Entspannung und ein wenig Humor bin ich auf eine köstliche kleine deutsche Serie in der Mediathek gestoßen. Eine ethnisch diverse Großstadtfamilie aus Berlin landet in Brandenburg in einer Doppelhaushälfte. Vor der Nachbars-Haushälfte weht die Deutschlandfahne.
Bis auf den minutenlangen Fäkalhumor am Anfang, mit Andi Knuppe auf der Toilette und seinen Nöten, bei denen ich beinahe ausgestiegen wäre, sind diese acht Teile sehr lustig und kurzweilig. Sie bauen nicht aufeinander auf, sondern zeigen jedes Mal ein anderes kleines Thema, in dem sich die Protagonisten aneinander reiben oder gemeinsam gegen andere aufstellen können. Hier gibt es keine Guten und keine Bösen, hier haben alternative Prenzlauer Berg-Cappuchino-Mütter die gleiche Wertigkeit wie Brandenburgs Ureinwohner, die gegen Durst kein Wasser, sondern Bier trinken. Der Andi in seinem Feinripp-Unterhemd bringt es irgendwann auf den Punkt: „Lasst doch mal die Leute so wie sie sind, und nicht wie ihr sie haben wollt.“ Dann klappt es auch mit dem Nachbarn!
Doppelhaushälfte
Idee zur Serie: Dennis Schanz und Christoph Mushayija Rath
Regie: Dennis Schanz, Christoph Mushayija Rath, Barbara Kronenberg und Florian Dietrich
Familie Knuppe: Tracy Knuppe (Minh-Kai Phan-Thi, Andi Knuppe (Milan Peschel), Rocco Knuppe (Minh Hoang Ha)
Familie Sawadi-Kröger: Mari Sawadi (Maryam Zaree), Theo Kröger (Benito Bause), Zoe Sawadi (Helena Yousefi)
Deutsche Erstausstrahlung: 15.03.2022 ZDFneo
Seit 08.03.2022 in der ZDF-Mediathek
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