Es lebe der Rock ’n‘ Roll!

Dead City Ruins_Never say dieEnde Januar waren Dead City Ruins im Vorprogramm zu Audrey Horne in München zu sehen und zu hören (Link) – eine beeindruckende Show! Die Australier touren bereits seit sieben Jahren durch Europa, immer noch in der gleichen Besetzung wie zu Anfang (2009), immer noch höchst motiviert. Die Hardrock-Band sagt: „Unser Ziel ist es, von einer fantastischen Clubband zu einer Stadionband zu werden, die keiner aufhalten kann.“ Mit ihrer Performance und der in der letzten Woche veröffentlichten CD Never say die sind sie ihrem Anspruch hoffentlich nähergekommen.

Die durch die Verstärker veränderten Gitarrenklänge erinnern mich ein ums andere Mal an den guten Stoner Rock, dies tritt unter anderem bei „Devil man“ und dem forschen „Bones“ (Ohrwurmqualität!) zutage. Jake Wiffen glänzt auch hier durch höchstmögliche Tonlagen bzw. durch die Wandelbarkeit seiner Stimme. „Dirty water“ nimmt das Tempo etwas raus, das Gitarrensolo, das im Laufe der CD natürlich immer wieder eingesetzt wird, lässt aufhorchen – so muss das klingen! Diesen Song hat die Band im Verlauf ihrer letzten großen Tour in Belgien geschrieben. „Damals waren wir schon fünf oder sechs Monate unterwegs. Irgendwann kommt es einem dann so vor, also würde man sich nie mehr wirklich reinwaschen können.“ Eine Trennungsgeschichte wird mit „Rust and ruin“ aufgearbeitet, zu Beginn langsam, aber das Aufbegehren bzw. der Schmerz erfolgt in musikalischer Art. Die Drums peitschen zu „We are one“ ein, es lässt mich an das Konzert denken, eine tolle Erfahrung! Die Band und das Publikum als eingeschworene Gemeinschaft, vereint im Geiste des Rock ’n’ Roll. „Destroyer“ und „Raise your hands“ sind solide Rocksongs, da fängt man schon mal automatisch mit Fußwippen oder Kopfnicken an. Fast schlafwandlerisch gestaltet sich anfangs „Lake of fire“, erst der Bass und das Schlagzeug bringen später Tempo rein, die Gitarren befeuern es.

Wir befinden uns zwar im Hier und Jetzt, mit Never say die wird man trotzdem an die 70er-/80er Jahre erinnert. Schön finde ich in diesem Zusammenhang auch immer wieder den Schellenringeinsatz. Zudem zeichnen die unterschiedlichen musikalischen Tempi, die glänzenden Gitarreneinsätze und die Erzählungen zu den Höhen und Tiefen eines Menschenlebens den Longplayer aus. Insgesamt ist dies eine sehr gute Produktion, damit kann man auf jeden Fall den Hardrock-Fan begeistern. Jake Wiffen (Vocals), Tommy Cain (Guitars), Sean Blanchard (Guitars), Matthew Berg (Bass), Nick Trajanovski (Drums) haben hervorragend abgeliefert und sind auf jeden Fall sehenswert!

Anspieltipp: Bones, Dirty water, We are one

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Dead City Ruins: Never say die
AFM Records, Vö. 13.04.2018
13,99 €

www.deadcityruins.com

www.facebook.com/deadcityruins/

Tracklist:
01 Devil man 02:23
02 Bones 03:37
03 Dirty water 03:13
04 Rust and ruin 03:48
05 The river song 03:37
06 We are one 02:22
07 Destroyer 03:40
08 Raise your hands 02:35
09 Lake of fire 06:22
10 Devil man (Live) Bonus Digipak 03:48
11 We are one (Live) Bonus Digipak 03:51
12 Bones (Live) Bonus Digipak 03:51

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