Runaway through time
Jonas Wikstrand (Schlagzeuger bei der schwedischen Heavy-Metal-Band Enforcer) hat sich über längere Zeit einem Soloprojekt gewidmet, am 19. April ist das selbstbetitelte Debütalbum Forever herausgekommen. AOR steht ganz groß über diesem Werk, das zehn Songs mit viel (Melodic) Rock und Riffs, mit Hooklines unter anderem in Verbindung mit Orchestermusik und elektronischen Elementen enthält.
Schon der Opener lässt einen eintauchen in rockige Melodien, die einen an die guten alten Rocksongs der 80er Jahre denken lassen. Zwischendurch erinnert mich die temporeiche Musik an Fleetwood Mac („Call out my name“), „Got me“ bekommt eine großartige Auskleidung durch die Leadgitarren von Olof Wikstrand, Eirick Røland und Johan Wikstrand. Man könnte meinen ein Familienprojekt, allerdings ist Forever vom Mastermind zum großen Teil selbst eingespielt und eingesungen. Der schnelle Rhythmus der Songs wird immer wieder von Synthesizer-Passagen verstärkt (unter anderem „Train“ und vor allem „Rosebud“). „Runaway through time“ ist ein sehr gelungener Song, der einen durch den eingefügten Klatschrhythmus und den Schellenring in die Vergangenheit zurückbringt und mitgrooven lässt. Wesentlich zurückhaltender beginnt „Hell to pay“, aber das Tempo zieht schnell rockig an. „Mayday“ wird eingetrommelt und bietet ein herrliches Zusammenspiel von allen Instrumenten. Status Quo-Reminiszenzen durch die ausgefeilten Riffs wurden „Blame me for trying“ beigefügt, das klassische, fast spanisch anmutende Gitarrenintro zu „Hope“ wird schnell abgewechselt von verstärkter Gitarrenwucht und dem Hinweis auf das Ende des Debütanten („time for us to say goodbye“), und da kriegen wir auch wieder das Klavier bzw. den Synthesizer zu hören.
Jonas Wikstrand ist alleiniger Songschreiber und Produzent seines Debütalbums Forever. Für einige Refrains hat er sich stimmliche Unterstützung geholt, eben wie auch für die Gitarrenarbeit. Von Journey, Toto und Asia ließ sich Wikstrand inspirieren, das klingt in den großangelegten Refrains durch und trifft auch auf die Schlagzeugbeats zu. Das Ergebnis ist tanzbares und radiotaugliches Material mit vielen Hooklines.
Anspieltipp: Runaway through time, Blame me for trying, Hope
Forever: Forever
Evil Confrontation Records/Soulfood, Vö. 19.04.2019
18,99 € z.B.bei jpc
https://de-de.facebook.com/pg/foreverrockgroup/about/
Tracklist:
01. Anywhere you’ve gone
02. Call out my name
03. Got me
04. Train
05. Rosebud
06. Runaway through time
07. Hell to pay
08. Mayday
09. Blame me for trying
10. Hope
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