Liebe, Schmerz und musikalisches Gefühl

Vision of Atlantis_Old Routes_New Waves2013 war ein Jahr der Veränderungen für die Symphonic-Power-Metaller von Visions of Atlantis: Es gab Neubesetzungen am Mikrofon, Siegfried Samer und Clémentine Delauney, Drummer Thomas Caser konnte Chris Kamper (Synthesizer), Werner Fiedler (Gitarre) und Mike Koren (Bass) zur Rückkehr überreden. Als Warmup gibt es auf Old Routes – New Waters Bandklassiker aus den drei bisherigen Veröffentlichungen in neuer Aufstellung und Abmixung zu hören:

Mit dem über sieben Minuten langen Song „Lovebearing Storm“ erfolgt ein Einstieg, der fulminant und temporeich ist. Das Duett singt gegeneinander an, der weibliche Part in opernhaften Höhen. „Lost“ überzeugt durch den gekonnten gespielten Synthesizer, der Zwiegesang ist in meinen Ohren gefälliger als beim Vorgänger. Ein besonderer Song ist „Winternight“ – der anfängliche Klaviereinsatz, die streichelnde weibliche Stimme und die Geige ergeben ein melancholisches Klangbild. Dies ist ein Song, der es auf meine persönliche Playlist schafft. Der große Bandbeitrag erfolgt erst gegen Ende des Titels. Eine Geschichte erzählt auch „Seven Seas“, die Bläser unterstützen stimmig das Arrangement. Im ruhig angelegten „Last Shut of your Eyes“ gibt die Band erst zuletzt mit brachialer Lautstärke Vollgas.

Die EP Old Routes – New Waters ist ein überzeugendes Beispiel eines Symphonic-Metal-Projekts. Beim ersten Titel ist mir der weibliche Gesangspart etwas zu exaltiert, das macht Delauney allerdings in den folgenden Titeln wieder wett. Das musikalische Arrangement ist sehr gelungen.

Anspieltipp: Lost, Winternight

:mosch: :mosch: :mosch: :mosch: :mosch2:

Visions of Atlantis: Old Routes – New Waters
Napalm Records, 29.04.2016
€ 9,99

Tracklist:
1 Lovebearing Storm
2 Lost
3 Winternight
4 Seven Seas
5 Last Shut of your Eyes

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