Die Thüringer Band SCHOCK hat sich mittlerweile einen Namen gemacht. Im Süden Deutschlands jedoch sind die Auftritte noch rar, wenngleich mit Spannung erwartet. Im Oktober waren sie Support bei einigen Tanzwut-Konzerten. Außerdem brachten sie 2011 ihr aktuelles Album „Kosmos“ raus. Mit viel Leidenschaft und Texten, die unter die Haut gehen, stehen sie auf der Bühne. Nun haben sie zwischen all den Terminen ein wenig Zeit für ein Interview gefunden.
Kyra Cade: Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
SCHOCK: Messerscharf und voller Liebreiz.

K. C.: Hat sich eure Musik seit eurer Gründung 1999 verändert?
SCHOCK: Hey, als wir 1999 starteten war uns lange nicht bewusst, wo uns unsere Reise hinführen sollte. Wir waren fasziniert von diversen Düsterkapellen, die Elektronik und Gitarren mischten und damit eine düstere Atmosphäre kreierten. Die Entwicklung unserer eigenen Musik ist eher ein Prozess, der sich seitdem immer weiter entwickelt und wir sind, so glaube ich, noch lange nicht am Ziel.

K. C.: Was macht SCHOCK aus?
SCHOCK: Leidenschaft und totale Hingabe, das stetige Bestreben, unsere Songs auf der Bühne zum Leben zu erwecken und den Zuhörer in ein Bad der Gefühle zu tränken.

K. C.: Welches Lied empfehlt ihr, wenn man SCHOCK noch nie gehört hat?
SCHOCK: Jedes, natürlich. Ein einzelnes hervorzuheben fällt uns schwer, da die Favoriten bandintern doch sehr verteilt sind. Dennoch, da ja immer die letzte Platte die Beste ist, natürlich von unserem aktuellen Album „KOSMOS“ Song 1- 13.

K. C.: Habt ihr Vorbilder?
SCHOCK: Inspirationen triftt es besser. Aber alle aufzuzählen wäre wahrscheinlich zu umfangreich und man müsste diese Antwort eh kürzen.

Spüren, was bewegt

K. C.: Was inspiriert euch zu Songs wie „Ware Fleisch“ oder „Babylon“?
SCHOCK: Liebe, Sex, Sex, Liebe. Unterwerfung und Macht bzw. Ohnmacht.

K. C.: Michael, Du lebst Deine Songs bei Liveauftritten. Die Mimik, die Gestik, alles passt zu den Texten. Ist das Deine Art oder hast Du lange dafür geübt?
SCHOCK: Ich hasse leidenschaftslose Interpretationen von Gefühlen. Und ein Song oder ein Text ist immer ein Ausdruck mindestens einer bestimmten Emotion. Wenn ich auf eine Bühne gehe und die Songs spielen darf, dann möchte ich nicht irgend ein Lied singen, sondern das spüren, was mich im Moment der Entstehung bewegt hat.

K. C.: Im März kam euer 4. Studioalbum „Kosmos“ raus. Warum mussten wir so lange auf ein neues Album warten?
SCHOCK: Für unsere Verhältnisse waren wir eigentlich ziemlich flott. Schließlich haben wir vom „Glamour“-Album bis zur VÖ von „Halt Still“ mal eben 5 Jahre verbraten. Wir sind außerdem in der glücklichen Position nicht jedes Jahr ein Album veröffentlichen zu müssen und lassen uns gern so lange Zeit, bis wir als Band auch wirklich zufrieden sind.

K. C.: Plant ihr schon wieder etwas Neues?
SCHOCK: Selbstverständlich gibt es große Pläne, wir werden uns als nächstes darauf konzentrieren, eine Platte mit etwas leiseren Tönen aufzunehmen, also mehr Akustikgitarre und Co.

K. C.: Es sind auf der „Kosmos“ sehr nachdenkliche Texte, beispielsweise „Nur ein Mensch“ oder „Augenblick“. Auf den früheren Alben ist mir diese Häufung nicht so stark aufgefallen. Hat diese Veränderung einen Grund?
SCHOCK: Wahrscheinlich so etwas wie älter, reifer und erfahrener werden. Die Veränderung diverser Sichtweisen, die Erfahrungen, die jeder einzelne macht und die natürlich Einfluss auf dein gesamtes Schaffen haben.

„Kinder an die Macht!“

K. C.: Gibt es Themen, über die Du am liebsten singst, oder vielleicht gar nicht mehr singen möchtest?
SCHOCK: Schwere Frage und ich hab leider keine Antwort. Ich plane keine Texte sondern versuch ledigliche Dinge, die mich bewegen in Worte zu fassen.

K. C.: Wenn ihr eine Sache auf der Welt ändern könntet, was wäre das?
SCHOCK: Kinder an die Macht!

K. C.: Vervollständigt diesen Satz: Musik ist…?
SCHOCK: Leidenschaft.

K. C.: Pläne und Ziele für die Zukunft?
SCHOCK: Weiter und noch erfolgreicher Musik machen, Konzerte, Konzerte, Konzerte!

K. C.: Ein paar Worte zum Schluss?
SCHOCK: Vielen Dank, auf bald im schwarzen Bayern.

K. C.: Vielen Dank für das Interview!

(2753)