Modern Metal Madness im dystopischen Endzeit-Sound: In den zwölf Songs auf ihrem dritten Album A Broadcast from GEN .0 (Vö. 25.11. bei Bleeding Nose Records) drehen Circus of Fools Folk Elektro und Industrial durch den Metal-Fleischwolf, intonieren ihre Werke ironisch und satirisch, aggressiv und düster, bang- und tanzbar. Ein musikalisches Drama mit Unterhaltungswert samt Überraschungsgarantie, an dem man sich kaum satt hören kann.

Wastelands, giftige Sümpfe, dystopische Stimmung. Ein rostiger, klappriger Truck zieht eine lange Rauchfahne hinter sich her. In ihr zappeln Ghule, Zombies und Monster, angezogen von der aberwitzigen Kakophonie, die von der Ladefläche schallt; eine Gruppe Gaukler, Narren, Wahrsager und Akrobaten feiert dort eine schrille Party – zum Sound von A Broadcast from GEN .0. Es erscheint am 25. November 2022, passend zum zehnjährigen Bestehen der Band.

Fallout-Game? Ja, irgendwie schon. Zumindest schießen einem solche und ähnliche Szenen durch den Kopf, wenn man den zwölf Werken des kommenden Albums lauscht. Man kann sich auch gut vorstellen, dass der Gaukler-Trupp auf der Pritsche die Band selbst ist, dass sie ein kleinstädtisches Varieté ansteuert und dort mit ihrer schandmäuligen Show gastiert – um dem Publikum zumindest einen Abend lang die Misere des Lebens erträglicher zu gestalten. Bevor Circus of Fools in die nächste Stadt weiterziehen.

Es geht um den schrillen, exzessgetriebenen Auftritt. Die Band ähnelt einer Horde von Gauklern im Lumpenlook. Die sieben Musiker tragen Halskrausen, Rüschenhemden, Westen und Fracks. Alles unbunt, in Schwarz, Weiß und Graunuancen, alles selbst entworfen und geschneidert von Bassist Yannick Ninkov. Ein wunderbar aufeinander abgestimmtes Durcheinander, an dem man sich kaum satt sehen kann.

Ähnliches gilt auch für die Musik von Circus of Fools: Es ist eindeutig Metal, ziemlich deftiger sogar, wenn man die düster pumpenden Drop-Gitarren anhört. Definitiv nichts für Puristen oder Trueler. Dazu symphonischer Bombast und elektronische Spielereien sowie die gut harmonierenden Stimmen von Frontfrau Tammy Keinath und Frontmann Tim Strouken. Doch das ist längst nicht alles. Wo die Songaufbau-Erwartung das Flitzefinger-Solo einer hoch kreischenden Gitarre verortet, setzt stattdessen eine Bratsche ein. Genauer, eine fünfseitige E-Bratsche. Custom designt von Fidelius, der auch Subway to Sally und Letzte Instanz beliefert.

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(Quelle: Rosenheim Rocks)

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