Die Saat der Lerche

Ach wunderbar! Es gibt seit dem 25. Dezember 2022 ein Prequel zur Serie „The Witcher“ (KLICK). Von dieser aufregenden von der Geralt-Saga inspirierten Fantasy-Serie gibt es bislang zwei tolle Staffeln. Eine dritte wird bald erscheinen, aber danach ist Schluss mit dem beliebten Hauptdarsteller Henry Cavill, der Geralt, den Witcher, spielt. Wie schön, dass es da zumindest als kleinen Trost ein Prequel gibt. Gleich ansehen!

Es ist eine Welt, in der es nur Elfen gibt. Natürlich ist auch hier nicht alles nur Friede und Freude. Eine Prinzessin, scheinbar schwach, soll heiraten, um das Königshaus zu stärken.
Derweilen ist sie stark und intrigant wie einst einige lieblich anzusehende Prinzessinnen und Königinnen in Game of Thrones. Sie lässt ganze Elfenclans vernichten, um die Macht an sich zu reißen. Eine Truppe von Elfen stellt sich dem entgegen. Zuerst einer, der zuerst ein königlicher Wächter war, dann eine Bardin, die mit ihren Liedern die Welt verändern kann, aber noch besser kann sie kämpfen. Eine schöne Zwergin, vulgär wie tapfer, ist die dritte im Bunde, eine Schwertmeisterin (die mittlerweile 60-jährige Michelle Yeoh, die besser kämpft als alle anderen) und noch einige, bis sieben tapfere Elfen mit einem Söldnerheer der Kaiserin entgegentreten können. Diese will nicht nur über ein gewaltiges Kaiserreich herrschen, sie will mithilfe von Magie und dämonischen Kreaturen ihr Imperium ausweiten, was leider zu einem gewaltigen Durcheinander in Zeit und Raum führt. Es kommt zu einem Ereignis, das auch als „Conjunction of the Spheres“ beziehungsweise Sphärenkonjunktion bezeichnet wird. Das alles ist schön und interessant anzusehen. Die einzelnen Protagonisten werden anfangs auch behutsam eingeführt, dann aber wird ihnen viel zu wenig Zeit gegeben, sich zu entwickeln. Die Handlung ist viel zu schnell, hier merkt man, dass die ursprünglich auf sechs Teile angelegte Miniserie plötzlich nur noch vier Folgen haben durfte. Hintergründe erschließen sich einem schwer. Leider verstehen die Zuschauer*innen ohne extremes Mitdenken oder einige Recherche nicht den Zusammenhang zu Geralt, dem Witcher, der 1200 Jahre später erscheinen wird. Einziger kleiner Lichtblick für mich, wenn auch nur ein Auftritt von wenigen Minuten: Rittersporn, der freche Barde, normalerweise an der Seite des Witchers.

Eigentlich hätte diese Serie eine Kapazität von sechs von fünf Popcorntüten. Da sie aber so schnell runtergedreht wurde und so vieles ungeklärt bleibt:

:popcorn: :popcorn: :popcorn: :popcornsw: :popcornsw:

The Witcher: Blood Origin
Produktionsland: USA, Polen
Vier Folgen seit 25. Dezember 2022 auf Netflix
Cast: Michelle Yeoh, Lenny Henry, Mirren Mack, Dylan Moran, Jacob Collins-Levy, Francesca Mills, Nathaniel Curtis, Sophia Brown, Laurence O’Fuarain u.v.m.

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