Beiträge

600 Quadratmeter Buntes in Dachau

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Der in Dachau gegründete Outer Circle e.V. kümmert sich um die Förderung zeitgenössischer bildender Kunst und Kultur. Die Förderung und auch die selbstständige künstlerische Tätigkeit ist Leben und Leidenschaft der Vereinsmitglieder, deshalb haben sie sich aus ihrem Inner Circle herausbegeben und zu einem Outer Circle zusammengeschlossen. Sie wollen Kunst im öffentlichen Raum fördern, Workshops abhalten, Aufklärungsarbeit leisten, Ausstellungen schaffen. Unterstützt werden sie von der Stadt Dachau und dem Kulturamt. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist Graffiti. Einige Jahre hintereinander haben sie nun schon Künstler, Kunstschaffende und Sprayer eingeladen, zur stillgelegten MD-Papierfabrik in Dachau zu kommen. Dort bietet sich die Außenmauer ganz ideal an, denn sie bietet über 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Vor zwei Jahren wollte ich schon hinfahren, dann wurde ich krank. Letztes Jahr fiel die Veranstaltung sprichwörtlich ins Wasser: Auf Facebook wurden enttäuscht Wasserpfützen mit Farbresten und schwimmenden Spraydosen gepostet. Doch die Veranstalter luden auch dieses Jahr ein zum Outer Circle Festival, dem Festival in Dachau für Urban Street Art und Graffiti Kunst.

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Reise in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte

 

Obwohl ich schon mehrmals im hübschen Dachau war, habe ich noch nie die KZ-Gedenkstätte direkt vor Dachaus Toren besucht. An einem grauen Samstag im Februar 2016 ist es aber soweit. Der Parkplatz ist von vielen ausländischen Autos frequentiert. Wir holen uns an der Information einen Audioguide und einen Übersichtsplan und gehen dann in Richtung der Anlage, die wir – wie auch tatsächlich die Neuankömmlinge damals – durch ein Tor mit der makabren Aufschrift „Arbeit macht frei“ betreten. (Ende 2014 waren Dachau und dieses Tor in der Presse:

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Es wurde in einer Nacht- und Nebelaktion aus den Verankerungen gehoben und gestohlen. Ein Kunstschmied hat es rekonstruieren müssen, und genau am 70. Jahrestag der Befreiung wurde es wieder eingesetzt.) Kurze Zeit später stehen wir in einem großen Hof, auf dem sogenannten Appellplatz. Hier mussten die Häftlinge morgens zum Abzählen und zum Appell antreten. Hier wurden auch Bestrafungen durchgeführt. Für kleinste Vergehen konnte man „am Baum“ oder „am Pfahl“ landen, oder man stand ungeachtet jeden Wetters stunden- oder tagelang bewegungslos auf dem Platz.

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Band der Woche

Nächstes Jahr werden Erdling mit Megaherz auf Tour gehen und ihr Debütalbum veröffentlichen. Vor kurzem erschien ihre Single „Blitz und Donner“ – das sind alles gute Gründe, warum euch Tina diese Band vorstellen möchte.

 

Musik

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Einstige Künstlerstadt im Wandel

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Nur 30 Minuten von der Bayerischen Landeshauptstadt München entfernt liegt die große Kreisstadt Dachau mit ihren 45.000 Einwohnern. Idyllisch, klein und ruhig zieht es immer mehr Menschen hierher, die sich niederlassen. Ich möchte euch ein wenig die Geschichte dieser Stadt näherbringen. Was viele nicht wissen: Dachau feierte dieses Jahr seine Gründung, 1210 Jahre, und ist somit um einiges älter als München.

Das erste Mal wurde Dahauua (das heutige Dachau) im Jahre 805 in einer Urkunde erwähnt. Die edle Erchana aus dem Grafengeschlecht der Aribonen schenkte ihren gesamten Grundbesitz dem Erzbistum Freising. Da das Erzbistum sehr emsig war, was das Erschließen neuer Handelswege anging, bekam Dachau 1270 den Namenszusatz Markt verliehen. Aufgrund seiner perfekten Lage zwischen München und Augsburg erlangte Dachau Ruhm und Macht, gleichzeitig brachte der Handelsweg aber auch Krieg, Leid und Krankheit. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt von seinen schwedischen Besatzern geplündert.