Beiträge
Ein erfahrener Kämpfer und seine Mitstreiter
Dros Delnoch wird nach der 15 Jahre zurückliegenden Schlacht am Skeln wieder einmal bedroht: Die Streitmacht der Nadir steht vor ihren Toren und will die Burg mit den sechs Mauern erobern. Aber die Verteidigung der Bürger schart Verbündete um sich, und sie haben noch ein Ass im Ärmel: Druss, den legendären Kämpfer, eine imposante Erscheinung mit Willensstärke und Kampfkraft, der mit seinem Schwert den Gegnern das Fürchten lehrt. Ihm zur Seite stehen Rek, ein Berserker im Kampf, Virae, die Fürstentochter, und die Dreißig, kämpfende Klosterbrüder mit übersinnlichen Kräften. Dank der Überzeugungskraft von Druss schließen sich ihnen auch die Bogenschützen unter der Führung von Skultik an. Allerdings bringen die Nadir 500.000 Kämpfer mit, Dros Delnoch stellt denen gerade mal 10.000 Männer dagegen. Kann das gut gehen? Weiterlesen
Zurück in Münchens Zukunft
Im Dezember 2014 veröffentlichte Anna Mocikat das erste düstere Münchener Zukunftsbild. Ende letzten Jahres gab es eine Fortsetzung: MUC – Die verborgene Stadt. Der Leser trifft viele Bekannte wieder, und es gilt unerforschte Bereiche zu erkunden, gegen neue Feinde zu kämpfen und sich Verbündete zu suchen.
Wir befinden uns wieder in der Zeit nach dem großen Sterben, Münchens Gebäude verwildern, und die Armut und das Elend in MUC sind groß. Pia befindet sich immer noch im Untergrund, dem sogenannten Hades. Mittlerweile ist sie ein fester Bestandteil dieser Gemeinschaft und erkundet immer noch die Baulichkeiten, die die ehemals glänzende Vorzeigestadt zu bieten hat. Robin und sie sind nun ein Paar, Weiterlesen
Lasst uns froh und böse sein
Mit der von Teresa Pütz herausgegebenen Anthologie Stollen, Schnee und Sensenmann liegt eine bunte Sammlung von 24 Krimis vor. Die daran beteiligten Autoren haben sich blutige und unterhaltsame Geschichten von Flensburg bis zum Wörthersee dafür einfallen lassen.
Der Auftakt „Bei Aufguss Mord“ von Thomas Kastura glänzt gleich mit einem mehrfachen Mord in einer Sauna. Eines der Opfer ist Monsignore Löffelsterz, seines Zeichens päpstlicher Sonderermittler. Der ebenfalls in der Therme anwesende Bamberger Kommissar Küps und der eigentlich auf Erholung hoffende Staatsanwalt Brandeisen greifen beherzt ein. Weiterlesen
Tabor Süden, Dezernat 11, Vermisstenstelle
Nach dem Erscheinen des jüngsten Werks von Friedrich Ani habe ich mich in den letzten Wochen mit dessen älteren Büchern beschäftigt und versucht, der Person von Tabor, dem Kommissar der Vermisstenstelle München, näher zu kommen. Seine Suche nach den Unsichtbaren zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht nur darum geht, wer wann, wo, wie, auf welche brutale oder hinterlistige Art ermordet oder entführt wurde, sondern dass ein Krimi auch einfacher, aber nicht weniger interessanter beschrieben werden kann. Hier liegt vielleicht auch die Ähnlichkeit mit Georges Simenon, die man dem Schriftsteller nachsagt. Ferner widmet Ani Tabor Süden eine eigene intensive Geschichte. Das kennt man auch schon von anderen ausländischen Ermittlern (zum Beispiel dem schwedischen Wallander), aber diese passiert in München, an Orten und in Straßen, die man kennt oder durch die man schon gegangen ist. Das macht es persönlicher, näher und in meinem Fall auch interessanter.
Kämpfe
Zahra as-Sulami nimmt den Leser mit auf ihren weiteren Lebensweg, wie schon im ersten Teil (Die Maurin). Es wird von den Kämpfen zwischen den mittlerweile in Granada regierenden christlichen Königen Isabel und Fernando sowie den noch hier wohnenden Mauren und Juden zwischen 1491 und 1502 erzählt.
Aufgrund Zahras muslimischer und Jaimes christlicher Erziehung ergeben sich für ihre Kinder im Laufe der Geschichte grundsätzliche Glaubenskonflikte. Die Angehörigen der Familie as-Sulami bekommen auch wieder Raum innerhalb der Handlung, vor allem durch die jüdische Schwägerin Deborah und deren Zwangskonvertierung. Dazwischen spielt auch ein alter Bekannter der Familie eine grausame Rolle im Leben der Schwestern as-Sulami.
Lea Korte: Das Geheimnis der Maurin
Knaur Taschenbuch Verlag, Dez. 2012
573 Seiten
€ 9,99
Knaur TB
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Homepage von Lea Korte
Was ist passiert?
Judith Velotti lebt zusammen mit ihrem Mann Francesco in Rom. Nach einem Anruf von einer alten Schulfreundin fliegt sie nach 20 Jahren, zwei Monaten und vier Tagen zum ersten Mal wieder nach Hamburg, in die Stadt ihrer Kindheit und Jugend. Ihr Vater ist tot, ihre Mutter nach einem Schlaganfall in einem Pflegeheim, zu beiden hatte sie keinen Kontakt mehr. Sie muss sich in der alten Heimat ihrer Vergangenheit stellen, den dramatischen Erlebnissen innerhalb ihrer Familie und einem Verlust, der sie seither verfolgt. Außerdem gilt es, das Leben in Italien nicht zu vernachlässigen, was allerdings aufgrund der Geschehnisse in der alten Heimat nicht einfach ist.
Die Ferne Tochter erzählt nicht nur von einer Tochter, es gibt zwei; jede hat viel erlebt, gedacht, gefühlt. Vordergründig werden Judiths Erlebnisse in der Vergangenheit wie auch der Gegenwart eindringlich wiedergegeben. Durch sehr gut beschriebene Rückblicke und Erzählungen ergibt alles ein Ganzes, eine Information baut auf die nächste auf, eine Begebenheit führt zur nächsten und schließlich zum Ziel. Die Schilderungen sind zum Teil bedrückend, manchmal dachte ich: „Kann es das wirklich geben, dass Eltern so herzlos mit ihrer Tochter umgehen?“ Ich widerstand mehrmals dem Gefühl, dieses Buch wegzulegen und habe mich durchgehangelt, jeden Tag ein bisschen weiter – vielleicht wie Judith – und bin froh darüber.
Frau Ahrens präsentiert dem Leser eine intensive Geschichte – keine leichte Kost, aber gut interpretiert und geschrieben.
Renate Ahrens: Ferne Tochter
Knaur Taschenbuch Verlag, 2012
276 Seiten
9,99 €
Amazon
Homepage von Renate Ahrens
Ebenfalls von der Autorin erschienen: Fremde Schwestern