„Wir sind Gold – auf unsere Art“

Am Anfang war das Eis, und dann kam die Musik. Das ist 20 Jahre her, Eisbrecher waren geboren. Seit der Abspaltung von der damaligen Band Megaherz steht die Formation um Frontmann Alex Wesselsky und Gitarrist und Produzent Noel Pix für mich für Neue Deutsche Härte, Rock’n’Roll und Spaß an Musik und Liveauftritten. Seit 20 Jahren konnten die Fans so manche Nacht durchtanzen, nach vielen Konzerten ging man beglückt nach Hause. Am 18.08.23 veröffentlichen die Herren ihr neues Album Eisbrecher – Es bleibt kalt! (2003-2023).

Einfach war es nicht für die deutschsprachige Band: von den Metal-Fans anfänglich komisch beäugt, von den Gothic-Fans verschreckt betrachtet. So richtig konnte man sich nicht auf Eisbrecher einigen, ebenso wenig auf eine passende Einordnung. Die Bezeichnung Neue Deutsche Härte schwebte lange Zeit über ihrem Kopf, aber diese Stil-Bezeichnung stellte sich schon nach einigen Jahren als unpassend heraus, und somit haben sie diese mittlerweile abgestreift. Allerdings bleiben sie das genau für mich: damals neu, von Anfang an deutsche Texte, und diese abgebrühte Härte oder auch rockig-böse Liebeslieder, die sie ihrem Publikum immer wieder präsentierten. Und genau das war es, was mich die ersten zehn Jahre mitgerissen hat, sei es live oder von der CD. Eisbrecher haben mich in dieser Zeit immer wieder vom Stuhl gerissen und auf die Tanzfläche gezogen. Mit ihrer damaligen Musik und den Texten verbinde ich viele glückliche Momente. Die CD 1 werde ich in Ehren halten und mir immer wieder anhören. Ab 2013 wird unsere Beziehung schwierig, und das andere musikalische Angebot hat dann gewonnen. CD 2 läuft eher so belanglos nebenbei, es ist nicht mehr das, was ich hören wollte und will. Aber ich kenne viele, die dabei geblieben sind und sich über die zweite Compilation sicher freuen werden.

Bereits am 7. Juli kam der Track „Wir sind Gold“ auf den Markt. Diesen Song gab es bislang nur auf einer speziellen Promo-CD und der US-Version von Sturmfahrt und war bis dato digital unveröffentlicht.

Rock/Metal und Elektro-Industrial-Pop, innerhalb der letzten 20 Jahren war es ein sicherlich mühsamer und eisiger Weg, aber die Herren haben sich nie abschrecken lassen, stattdessen immer wieder sämtliche Stellschrauben ihres Sounds überprüft, neu justiert und angezogen.
Das letzte Studioalbum Liebe macht Monster (2021) konnte sich auf der Eins der deutschen Media Control-Charts platzieren, ebenso wie der Vorgänger Sturmfahrt (2017). Und die Band kann auf einen Katalog zurückschauen, der zeigt, wie fleißig und hart sie an ihrem Erfolg gearbeitet haben:  Eisbrecher (2004) / Antikörper (2006) / Sünde (2008) / Eiszeit (2010) / Eiskalt (Best Of, 2011) / Die Hölle muss warten (2012) / Schock (2015) / Schock Live (CD + DVD, 2015) / Sturmfahrt (2017) / Ewiges Eis – 15 Jahre Eisbrecher (Best Of, 2018) / Mera Luna Festival 2018 (Live, 2020) / Schicksalsmelodien (2020) / Liebe macht Monster (2021)

Um der dunklen Szene etwas zurückzugeben, hat die Band um Alex Wesselsky vor einigen Jahren mit dem „Volle Kraft Voraus“-Festival in Ulm ein Event geschaffen, bei dem sich befreundete Rock-, Metal- und Gothic-Bands die Klinke in die Hand geben. Miteinander, füreinander, nur nicht gegeneinander.

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Eisbrecher: Es bleibt kalt! (2003-2023) – 2 CD
Sony Music, Vö. 18.08.2023
€ 19,99 z.B. Napalm Records

Tracklist
CD1 Tracks 2003-2013:
Mein Blut / Eiszeit / Schwarze Witwe (2018) / This is Deutsch / Ohne Dich / Amok / Vergissmeinnicht / Augen unter null / Böse Mädchen / Eisbrecher (2013) / Leider / Herzdieb / Verrückt / Die Engel / Herz aus Eis / Kein Mitleid / Heilig / Herz steht still / Miststück 2012 / Anfang
CD2 Tracks 2013-2023:
1000 Narben / Sturmfahrt / FAKK / Zwischen uns / Was ist hier los? / Freiflug / Volle Kraft voraus / Im Guten im Bösen / In einem Boot / Kontrollverlust / Rot wie die Liebe / Eisbär / Noch zu retten / Anna Lassmichrein Lassmichraus / Liebe macht Monster / Schock / Automat / Out of the Dark / Himmel / Wir sind Gold

www.eis-brecher.com
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