Yes, they can

Oftmals wurde den Musikern von The Night Flight Orchestra gesagt: „You can’t do that“. Gemeint waren unter anderem die Hinwendung zum Classic Rock als Metal-Heads oder das Entwerfen einer Raumschiff-Oper. Aber genau das ist es, was ihren Erfolg seit einigen Jahren ausmacht. Aeromantic, veröffentlicht Ende Februar, geht genau diesen Weg weiter. Sie bewegen sich mit ihrer neuen CD wieder zwischen der Erde und dem Himmel, erzählen über den unvermeidlichen Herzschmerz, die endlose Sehnsucht, die vergebliche Nostalgie und die gelegentlichen Momente der Euphorie. Ich bin gespannt auf die neue Reise.

Es gilt sich wieder einmal anzuschnallen, ”Servants on the air” stimmt uns ein mit dem Abflug und dem schnellen Aufstieg samt musikalischen Luftkapriolen. Der Longplayer ist dieses Mal poppiger ausgestaltet, das merkt man auch an den Abba-Attitüden, die zum Mitsingen und -tanzen einladen (”Divinyls” und ”This boy’s last summer“). Sehr stimmig ist der Gitarrenteil bei „Curves“ und der Einbau von Geigenspiel (Rachel Hall) zu „Transmissions“. Den Schwung beibehaltend erklingt der Titeltrack: flirrende Keyboard-Töne, hervorstechendes Schlagzeug und E-Gitarren-Solo im perfekten Zusammenspiel mit dem Gesang. Einen melancholischen Rock-Song hören wir mit „Golden swansdown“, „Taurus“ holt uns wieder mit Tempo ab. Habt ihr schon einmal Schnee fallen gehört, der von einem Keyboard dargestellt wird? Das erlebt man bei „Dead of winter“. Den poppigen Abschluss bildet „City lights and moonbeams“, das Electric Light Orchestra könnte dabei Pate gestanden haben.

Die neue Rock-Oper von The Night Flight Orchestra ist dieses Mal wieder sehr atmosphärisch und wesentlich poppiger ausgestaltet. Die Songs gehen perfekt ineinander über, sodass ein Gesamtwerk entsteht. Die mittlerweile guten alten Bekannten Björn Strid, David Andersson, Sharlee D’Angelo, Sebastian Forslund und Jonas Källsbäck haben wieder sehr gut zusammengearbeitet. Mit The Airline Annas, Anna-Mia Bonde und Anna Brygård (Backing Vocals bzw. Stewardessen) ergibt Aeromantic wieder eine stimmige CD. Besonders hervorheben möchte ich das Keyboard-Spiel von John Lönnmyr, der als Special Guest mitwirkte. Er steckte viel Finesse und Spielfreude rein, das macht auch einen großen Teil des Flairs von Aeromantic aus. Die Band hat sich weiter ausprobiert, agiert auf mehreren musikalischen Ebenen und verbreitet Freude unter den Rock-Pop-Freunden.

Anspieltipp: Servants of the air, Transmissions, Aeromantic

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The Night Flight Orchestra: Aeromantic
Nuclear Blast Records, Vö. 28.02.2020
15,99 €

Tracklist:
1. Servants of the air 6:28
2. Divinyls 3:45
3. If tonight is our only chance 3:13
4. This boy’s last summer 3:59
5. Curves 4:05
6. Transmissions 5:44
7. Aeromantic 4:13
8. Golden swansdown 4:16
9. Taurus 2:54
10. Carmencita Seven 6:13
11. Sister Mercurial 3:45
12. Dead of winter 6:07
13. City lights and moonbeams 4:16

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